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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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vielsagenden Blick zuzuwerfen. Ihr Grinsen hätte Butter zum Zerlaufen bringen können.
    »Hocherfreut«, sagte Jaden, drückte Blakes Hand kurz, aber fest und ließ dann schnell wieder los. Der Mann hatte verschwitzte Handflächen. Wie Jaden das hasste.
    »Wohnen Sie auch in Silver Falls?«, fragte Blake. Er schien argwöhnisch. Aber Jaden war sich ziemlich sicher, dass der Bursche diesen Blick, der ihn wohl einschüchtern sollte, jeden Morgen vor dem Spiegel übte. Auf seinen Reisen würde ihm das kaum helfen, aber wahrscheinlich hoffte er, es würde seine Glaubwürdigkeit erhöhen, sollte er es einmal in eine Geisterjägersendung im Fernsehen schaffen.
    Jadens Erfahrung nach wollten all diese Typen ins Fernsehen. Das war ihnen viel wichtiger als die Wahrheit hinter den übernatürlichen Phänomenen, denen sie nachjagten.
    »Kürzlich zugezogen«, antwortete Jaden. »Und Sie?«
    Er sah Blake in die Augen und gab ihm einen telepathischen Befehl.
Bitte mich, zum Essen zu bleiben
.
    »Ich … ich bin geschäftlich hier. Und wegen eines unverhofften Vergnügens«, sagte Blake. Seine Augen überzog kurz ein Schleier, ehe sie wieder klar wurden. Leicht verwirrt schaute er Jaden an, der nachsichtig lächelte und wartete.
    »Möchten Sie sich nicht zu uns setzen?«, fragte Blake schließlich.
    »Aber gern. Danke«, antwortete Jaden und ließ sich auf einem leeren Stuhl nieder, ehe Lyra protestieren konnte. Sie kniff nur kurz die Augen zusammen, schaute ihn böse an und wandte sich dann Blake zu.
    »Sie wollten mir gerade von den Gerüchten erzählen, die Sie zu uns geführt haben«, sagte sie und klang sehr viel freundlicher, als Jaden das gewohnt war. »Blake ist ganz versessen auf alles Paranormale. Er glaubt offenbar, in unserer Gegend gäbe es übersinnliche Vorkommnisse. Ich habe nur noch nicht raus, was das sein könnte, abgesehen von dem einen Abend, als Billy Carmichael so betrunken war, dass er mitten in einem Schneesturm nackt die Hauptstraße runterrannte.«
    Jaden zwinkerte. »Was für ein Glück, dass ich das verpasst habe.«
    Sie lächelte ihn kurz an. »Ja, so etwas hinterlässt tiefe emotionale Narben.«
    »Äh«, unterbrach Blake und schaute mit mehr als nur einem Anflug von Eifersucht zwischen beiden hin und her. »Es gibt sehr viel mehr Berichte über paranormale Vorkommnisse hier in der Gegend, als Sie beide offenbar glauben. Und hauptsächlich geht es um Werwölfe. Es ist leicht, diese Meldungen als Unfug abzutun und zu belächeln, wenn man die Forschungsergebnisse nicht laufend verfolgt. Aber das Ganze ist durchaus nicht zum Lachen, das können Sie mir glauben.«
    Er klang so brav und überspannt, dass Jaden sich auf die Zunge beißen musste, um nicht loszuprusten. Dann machte er den Fehler, Lyra anzuschauen, die offensichtlich das gleiche Problem hatte. Ihre Unterlippe zitterte. Sie biss sich darauf und blickte dann demonstrativ zur Seite.
    Jaden betrachtete kurz ihr Profil und wünschte, sie wären allein, damit er mit Zunge und Zähnen über ihre bezaubernd volle Lippe fahren könnte.
    »Sie wollen mir doch nicht weismachen, Sie hätten von diesen Geschichten über Ihre Stadt nie etwas gehört«, fuhr Blake fort und klang zunehmend gereizt, weil sie nicht auf ihn eingingen. »Man hat sie unterdrückt, so gut es ging, das stimmt, aber vor denjenigen von uns, die bereit sind, tief genug nachzubohren, ist die Wahrheit nicht zu verheimlichen.«
    Oh Mann, es war so weit. Jaden schaffte es mit Müh und Not, sein Lachen als Husten zu tarnen, aber sehr überzeugend kam er sich nicht vor. Lyra packte ihr Glas und trank einen ordentlichen Schluck.
    Ein wenig tat ihm der Mann leid, deshalb wandte sich Jaden wieder Blake zu. Ja, der war sauer. Sein Rendezvous war im Eimer, und wegen seiner großen Leidenschaft, die sein Lebensinhalt war, wurde er verlacht. Vielleicht wäre er nicht ganz so angefressen gewesen, wenn er kapiert hätte, dass er von einem Vampir und einer Werwölfin verspottet wurde, aber trotzdem. Jaden gab sich Mühe, etwas höflicher zu sein, da er nun wusste, dass Lyra mit dem Burschen garantiert nirgendwo hingehen würde.
    »Hören Sie, Blake, es gibt eine Menge unerklärliche Dinge zwischen Himmel und Erde. Vielen davon, wenn nicht gar den meisten, sollte man sich nicht leichtsinnig nähern.«
    »Von leichtsinnig kann gar keine Rede sein«, schnauzte Blake zurück. »Und ganz offensichtlich bin ich hier auf etwas gestoßen, weil ich nie jemanden erlebt habe, der gern den Vampir spielt und in

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