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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Bis es so weit ist, schickt Arsinöe uns aus, ihr Eigentum zurückzuholen. Und dich möchte sie besonders gern wiedersehen.«
    »Lyra«, sagte Jaden leise. Er versuchte, nicht wie ein Bittsteller zu klingen, obwohl er genau das gerade war. »Du musst hier weg.«
    »Nein. Du brauchst meine Hilfe.«
    Er wusste, dass sie nicht gehorchen würde, also gab er ihr noch einen letzten guten Rat, während die Ptolemy sich ansahen und mit den Füßen scharrten. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie sich auf ihre Opfer stürzten.
    »Bring sie um, sobald sich dir eine Gelegenheit bietet. Sie sind unheimlich schnell.«
    LaSalle griff in seine Tasche und holte etwas heraus, das wie eine dicke Silberkette aussah. Grinsend ließ er sie vor Jadens Gesicht hin- und herbaumeln. Jaden gefror das Blut in den Adern. Er konnte sich noch gut an die Halsbänder erinnern.
    »Ich habe dein altes Halsband gefunden, Jaden, und es dir als Geschenk mitgebracht.«
    Erinnerungen tauchten aus der Tiefe seines Gedächtnisses auf, die er lieber dort begraben gelassen hätte: wie das verhexte Metall an seinem Hals gebrannt hatte, wie es ihn gezwungen hatte, seine Katzengestalt beizubehalten, ohne Hoffnung auf Verwandlung in seine menschliche Gestalt, solange er seine Strafe nicht abgesessen hatte; wie man ihn getreten und Essen und andere Dinge nach ihm geworfen hatte, während man ihn zwang, auf dem Bauch über den Boden zu kriechen; wie man ihn bösartig und stumpfsinnig ausgelacht hatte.
    »Nein«, knurrte er. LaSalles Plan war es, ihn wütend zu machen, das wusste Jaden genau. Dennoch konnte er die Wut nicht zügeln. Jaden sprang ihn an, schlug ihm die Kette aus der Hand, verfehlte aber den Vampir selbst, der leichtfüßig zur Seite gesprungen war.
    »So wird das nichts«, zog LaSalle ihn auf. »Weißt du etwa nicht mehr, wie man kämpft?« Jaden entging nicht, wie sehr LaSalle darauf hinfieberte, ihn umzubringen. Ihm ging es umgekehrt nicht anders. Ein wenig Genugtuung für all die Gemeinheiten, die die Ptolemy seiner Dynastie angetan hatten und noch immer antaten.
    Wieder sprang Jaden, und diesmal erwischte er LaSalle am Arm. Er hörte sich wütend brüllen, allerdings klang es eher, als käme dieses Geräusch von jemand anderem. Am Rande nahm er wahr, wie Lyra laut aufschrie und wie sich dieser Schrei rasch in ein Heulen verwandelte.
    Er betete zu Gott, dass sie sich an all das erinnern würde, was er ihr beigebracht hatte.
    Brutal und rücksichtslos gingen die vier Ptolemy zum Angriff über. Klauen rissen Haut auf und gruben sich in Fleisch, und Schläge gingen auf Jaden nieder, die einen Sterblichen von den Füßen gerissen hätten. Jaden setzte sich zur Wehr, mal als Mann, mal als Katze, und versuchte, irgendwie die Oberhand zu gewinnen. Aber das erwies sich als nicht so einfach bei dieser Überzahl an Gegnern. Immerhin sah er gelegentlich aus den Augenwinkeln, dass Lyra kämpfte wie eine Löwin.
    Sie hielt die Stellung, obwohl ihr auf einer Wange Blut über das Gesicht lief. Sie war mit einem Vampir aneinandergeraten, der es ihr schier unmöglich machte, einen Treffer zu landen. Wut und Angst verdichteten sich in Jaden zu einer tödlichen Mischung. Er riss einem der Ptolemy, dem das Grinsen im Gesicht gefror, die Kehle auf. Blut spritzte über Jadens Gesicht und Brust. Hinter ihm ertönte ein wütendes Knurren. Jaden wirbelte herum. LaSalle setzte gerade zum Sprung an. Er bewegte sich so rasch, dass man es kaum mitbekam. Geschwindigkeit war die Gabe der Ptolemy und der Fluch ihrer Feinde.
    LaSalle sah Jaden an und grinste. Dann wandte er sich um und warf sich blitzschnell auf Lyra.
    »Nein!«, schrie Jaden und schlug einen weiteren Ptolemy zu Boden, als wöge er nichts. Er wusste, was kommen würde, wusste, dass er nicht schnell genug bei ihr sein würde. Alles schien sich plötzlich in Zeitlupe abzuspielen. Er machte einen Satz in Richtung Lyra, die gerade mit einem Vampir kämpfte, der kaum einen Meter von ihm entfernt war. Er sah, wie sie den Blick nach links wandte und wie sie die Augen aufriss, als ihr klar wurde, was da auf sie zukam.
    Dann stellte er zu seiner Überraschung fest, dass LaSalle zu Boden stürzte und sich abrollte, weil sich Lyra elegant wie eine Akrobatin mit einer Rolle rückwärts aus seiner Reichweite gebracht hatte. Jaden nutzte die Gelegenheit, dass LaSalle am Boden lag, packte den Vampir an der Gurgel, schlug ihm die Klauen in die Haut und drückte zu. Durch seinen Körper tobte eine Wut, die aus den dunkelsten

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