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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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sich bei Arsinöe lieb Kind zu machen. Wie es aussah, bot sich ihm gerade mal wieder eine solche.
    »Länger wäre mir lieber gewesen«, erwiderte Jaden.
    Er hörte, wie LaSalle kicherte. Dann trat er aus der Dunkelheit, und Jaden war gezwungen, in ein Gesicht zu schauen, von dem er gehofft hatte, es nie mehr wiedersehen zu müssen. Ein Blick auf die anderen machte ihn auch nicht fröhlicher. Er kannte sie alle, diese Vampire, die ihm und seiner Gattung immer nur Böses gewollt hatten. Lyra und er waren hier draußen wie auf dem Präsentierteller. Nach dem, was neulich nachts passiert war, hätte er eigentlich besser aufpassen sollen. Aber er hatte nicht glauben wollen, dass seine Gegner so skrupellos waren … und dass sie ausgerechnet hier auftauchten!
    »Du kennst doch das Lied ›You can’t always get what you want‹. Auf deinen Kopf ist eine hübsche Belohnung ausgesetzt.« LaSalles dunkelgrüne Augen funkelten kalt. Sein Blick wanderte zu Lyra. »Interessantes Versteck. Und interessanter Umgang. Ganz schön ordinär, selbst für jemanden wie dich.«
    »Falls ihr sein früherer Umgang seid, bin ich genauso wenig beeindruckt«, knurrte Lyra. Jaden sank das Herz in die Hose, und LaSalle verzog den Mund zu einem Grinsen.
    »Das wird dir noch leidtun, du Miststück. Diese Katze gehört der Dynastie der Ptolemy. Wer ihn lebend zurückbringt, bekommt eine hohe Belohnung. Und die Belohnung ist nur geringfügig kleiner, wenn man nur mit seinem Kopf ankommt. Wenn du mich zwingst, mit der kleineren Belohnung vorliebnehmen zu müssen, bringe ich deinen Kopf als Bonus mit.«
    »Versuch es doch«, fuhr sie ihn an. »Das hier ist das Territorium meines Rudels. Sobald meine Leute erfahren, dass ihr hier wart, werden sie euch jagen. Und wir machen keine Gefangenen.«
    »Sie ist die Tochter des Alphatiers«, sagte Jaden, hin- und hergerissen zwischen Bewunderung für Lyras Mut und dem Wunsch, sie würde wenigstens dieses eine Mal nicht so auftreten, als könne sie es mit jedem aufnehmen. »Sie umzubringen, wäre äußerst unklug.«
    LaSalle schnaubte. »Als wenn uns interessieren würde, was so eine Horde von Werwölfen meint. Glaubst du, wir hätten Angst vor deinen Leuten,
ma chère
«, fügte er, an Lyra gewandt, hinzu. »Die Wölfe leben nur deshalb, weil wir es ihnen gestatten. Und jetzt geh gefälligst zur Seite, wenn du nicht das gleiche Schicksal wie die Katze erleiden willst.«
    »Lyra, lauf nach Hause«, knurrte Jaden. »Ich komme schon klar.« Seine Fingerspitzen verwandelten sich bereits in Klauen. Dieser Kampf ging nur ihn etwas an. Lyra hatte es nicht verdient, deswegen verletzt zu werden. Das hier waren keine faulen Höflinge. Das hier waren Vampire, die Katzen wie ihn mit Begeisterung jagten und töteten, einfach so zum Spaß. Aber kampflos würde er sich nicht ergeben, und auf gar keinen Fall würde er sich lebend zu Arsinöe zurückschleppen lassen.
    Natürlich tat Lyra das Gegenteil von dem, was sie tun sollte.
    »Du kannst mich mal«, erwiderte sie und starrte LaSalle wütend an. »Dieser Ort gehört dem Rudel der Thorn. Und Jaden steht unter unserem Schutz.«
    Jaden zuckte zusammen, weil er wusste, wie das klingen musste. LaSalle fing an zu lachen.
    »So?«, sagte er und verschluckte sich fast vor Lachen, als er weitersprach. »Die Katze braucht also eine Horde Straßenköter, die ihn beschützt? Oh je. Wie tief die Mächtigen doch gesunken sind, Jaden.«
    »Ich stehe außerdem unter dem Schutz der Lilim«, erwiderte Jaden und bleckte die Zähne. Er zog den Kragen seines T-Shirts herunter, um das Mal zu entblößen. »Lily ist es nicht entgangen, dass die Ptolemy einige der Cait Sith entführt haben, die zu uns gekommen waren. Greif mich an, und du wirst dir den geballten Zorn meiner Dynastie zuziehen. Unsere Anführerin hat keine Angst vor Arsinöe … oder vor einem Krieg.«
    Wobei er hoffte, dass es nicht so weit kommen würde. Lily war nicht vorbereitet auf das, was die Ptolemy ihr selbst jetzt, wo sie so geschwächt waren, antun konnten. Und der Rat würde sich immer auf die Seite der etablierten Dynastien stellen. Dort würde sie wohl kaum Unterstützung finden.
    LaSalle starrte auf Jadens Mal, und seine Augen blitzten rot glühend auf. Dann wandte er den Kopf zur Seite und spuckte auf den Boden.
    »Die Lilim sind keine Dynastie. Sie sind eine Anomalie und gehören ausgemerzt. Die Ptolemy erkennen dich rechtlich nicht an, Katze. Und der Krieg, den ihr wollt, den werdet ihr schon bald genug bekommen.

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