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Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition)

Titel: Erben des Blutes: Verborgene Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Und nach kurzer Überlegung fügte er hinzu: »Ich habe dir doch nicht … wehgetan, oder? Wenn ich Bescheid gewusst hätte, hätte ich versucht, ein bisschen sanfter zu sein.«
    Er fragte sich, ob das der Grund für ihre plötzliche Anspannung war. Sie hatte nicht die kleinste Andeutung gemacht, dass sie noch Jungfrau war, und so wie sie küsste, wäre er auch nie auf diese Idee gekommen. Aber sie war eindeutig eine gewesen. Er hoffte, dass sie nicht bereute, was sie getan hatten. Jaden fühlte sich geehrt, dass sie ihn ausgewählt hatte … mehr als er hätte in Worte fassen können. In einem geheimen Winkel seiner Seele faszinierte es ihn, der einzige Mann zu sein, der sie je auf diese Art besessen hatte, obwohl ihm das eigentlich hätte egal sein sollen und obwohl ihm klar war, dass man solch ein Gefühl bestenfalls als archaisch bezeichnen konnte.
    Aus all den Männern, die sie hätte haben können – und bei ihrer Schönheit waren das bestimmt nicht wenige –, hatte sie ausgerechnet ihn ausgewählt. Diese einfache Tatsache überwältigte ihn völlig.
    »Nein, mir geht’s gut«, erwiderte Lyra. Er konnte spüren, wie sie lächelte, als sie fortfuhr: »Und nein, das hättest du nicht. Was auch in Ordnung ist. Das war keine bewusste Entscheidung. Vermutlich bin ich einfach wählerisch.«
    »Du hast einen interessanten Geschmack. Nicht, dass ich mich beschwere. Danke.«
    Er hörte, wie sie leise kicherte. Dann entwand sie sich ihm, setzte sich auf und schlang die Arme um sich. Der Verlust ihrer Wärme ließ ihn in der kalten Nachtluft leicht erzittern. Plötzlich unsicher geworden, legte er die Hand sanft auf ihren Rücken.
    »Lyra? Was ist los?«
    »Hm? Nichts.« Sie wandte ihm das Gesicht zu, sah ihn an und lächelte, aber Jaden spürte die Veränderung, die sich in ihr vollzogen hatte. Es war fast so, als wäre sie einfach aufgestanden und weggegangen. Eben noch war sie ihm ganz nah gewesen, und jetzt zog sie sich in sich selbst zurück und schloss ihn erfolgreich aus.
    Frustriert von diesem plötzlichen Umschwung setzte auch Jaden sich jetzt auf und kuschelte sich an sie. Er beugte sich vor, küsste ihre Schulter und genoss die Wärme ihrer Haut. Erleichtert spürte er, wie sie leicht schauderte. War das, was sie miteinander erlebt hatten, also doch nicht spurlos an ihr vorbeigegangen.
    »Wir sollten zurückgehen«, sagte sie leise. »Es ist schon spät.«
    »Das kommt davon, wenn man sich mit Vampiren rumtreibt«, erwiderte Jaden neckend. »Bleib bei mir. Es ist eine herrliche Nacht. Wir sitzen nackt in einem Feld. Genieß es einfach.«
    Damit gelang es ihm immerhin, ihr ein Lächeln zu entlocken. »Wir haben es doch schon ganz schön lange genossen.«
    »Dann kann ein bisschen mehr doch auch nicht schaden. Ich habe schon so lange davon geträumt! Es wäre gemein, jetzt aufzuhören, wo meine Träume endlich Wirklichkeit geworden sind. Ich werde seelische Narben davontragen.«
    Diesmal war ihr Lächeln etwas wärmer, aber er hatte noch immer den Eindruck, dass sie dabei war, eine Mauer zwischen ihnen zu errichten. Sie war eine schwierige Frau, das durfte er nicht vergessen. Allerdings machte genau das einen Teil ihrer Faszination aus. Trotzdem hätte er gern gewusst, warum sie sich so rasch wieder eingeigelt hatte.
    »Wie goldig«, sagte sie.
    »Hat es dir … nicht gefallen?« Es deprimierte ihn, wie verletzlich das klang und wie erbärmlich. Dabei hoffte er doch, dass sie es zumindest halb so sehr genossen hatte wie er selbst! Er war ein bisschen aus der Übung. Vielleicht war das der Grund …
    »Es war großartig«, erwiderte Lyra in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete und ihn sofort beruhigte. »Du warst großartig. Ich wusste nicht … ich hatte mir nie vorgestellt …« Sie schüttelte den Kopf und lachte leise. »Vermutlich gibt es dafür keine Worte.«
    Jaden hob behutsam die Hand, um ihr über die Wange zu streicheln, dann ließ er sie langsam ihren Arm hinabgleiten. Er hatte Angst, sie würde sich ihm entziehen, falls er eine zu rasche Bewegung machte, und er wollte doch so sehr, dass sie bei ihm blieb, mit ihm hierblieb. Er wollte den Rest der Nacht noch genießen, schließlich wusste er nicht, ob sich solch eine Situation noch einmal ergeben würde. Als er spürte, wie sie auf seine Berührung reagierte und wie ihr Widerstand dahinschmolz, beschloss er, die Gelegenheit zu nutzen. Sanft legte er die Lippen auf ihre und küsste sie lange und ausgiebig.
    Lyras Lust flammte so umgehend wieder

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