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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Freundin.
    „Wirklich nur beste Freundin, weder Knutschen noch Sex noch Sonstwas. Ich stehe nicht auf Männer“, erzählte Tina offen. Sie plauderte munteraus ihrem Leben, während Elric mich ständig nur anstarrte. Unangenehm anstarrte. In seinen Gedanken las ich, dass er eine Art Déja-Vu hatte. Er war sich sicher, mich zu kennen. Mehr konnte ich leider nicht heraus finden. Aber dadurch war ich so abgelenkt, dass ich gar nicht bemerkte, dass mittlerweile alle Tische voll besetzt waren.
    Dann wurde plötzlich das Licht gedimmt und mit einem leisen Knistern begannen alle Kerzen zu flackern. Als hätte ein Lufthauch sie entzündet. Elric gab nur ein „Lächerlich!“ von sich, als alle anderen mit „Oh“s und „Ah“s ihr Erstaunen zum Ausdruck brachten. Für ihn war Kerzen anzünden eine der leichtesten Übungen, sah ich in seinen Gedanken, als ich tief unter der Arroganz grub, die sein Stand mit sich brachte. Doch länger konnte ich mich nicht auf ihn konzentrieren, da nun die Bühne meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. Dort schienen Nebelschwaden aufzuziehen. Oder war es Rauch? Der Nebel stieg höher und höher, als würde er an etwas hinaufsteigen. Dann – geräuschvoll untermalt von einem lauten Zischen – blitzte der Nebel hell auf und Aurelia stand mitten auf der Bühne.
    „Wie angeberisch!“, stöhnte Tina. „Als ob die Gute nicht so schon ziemlich heiß wäre!“
    Elric warf ihr einen entnervten Blick zu.
    Aurelia trat an den vorderen Rand der Bühne, blickte kurz über unsere Tische und rief mit ihrer supervoluminösen Stimme: „Seid gegrüßt, Kinder des Mondes. Ich freue mich, in diesem Jahr unseren Mond bei der Wahl des Debütanten unterstützen zu können. Wie ihr sicherlich wisst, stelle ich jedoch nur die Räumlichkeiten zur Verfügung. UnserHerrgott selber wird sich euer annehmen und seine Wahl mitteilen.“
    Ein Staunen ging durch die Reihen.
    „Möge die Wahl beginnen!“
    Ein erneutes kurzes Knistern brachte die gesamten Kerzen zum Erlöschen. Voller Spannung erwartete ich, was als nächstes passieren würde. Dann begann die Mondskulptur an der Decke zu leuchten, wie es auch bei unserer Wiedergeburt der Fall war. Dann schien der Mond Richtung Bühne zu schweben. Langsam, gemächlich und sich um die eigene Achse drehend. Die Spannung im Raum stieg unaufhörlich an. Als die Skulptur über dem Platz schwebte, auf dem kurz zuvor noch Aurelia gestanden hatte, begann er, sich schneller und schneller um sich zu drehen. Er leuchtete dabei heller und heller. Irgendwann war der komplette Saal von einem gleißenden Licht erfüllt. Dann schien es mir, als könnte man durch die Außenhülle des Mondes sehen. Wie bei einer Medaille, die man schnell drehte, und die dann die Bilder von beiden Seiten vereinte.
    Ich war wie verzaubert von dem Anblick und fragte mich, was der Mond denn offenbaren würde. In seiner Mitte zog sich schwarzer Rauch zusammen, der sich dann zu Worten formen schien. Anfangs konnte ich schwer entziffern, was dort geschrieben stand. Doch die Worte wurden klarer und klarer. Seufzer gingen durch die Reihen, als die Nichterwählten ihre Enttäuschung nicht verbergen konnten. Zwei Namen wurden Preis gegeben. Der des Debütanten und seines Stellvertreters, dem Sekundanten. Ich blinzelte mindestens zehn Mal, bisich meinen Augen traute. Mein Name stand in großen schwarzen Buchstaben inmitten der Skulptur unseres Gottes. Darunter, in kleineren Lettern stand der von Elric. Er blickte sehr enttäuscht auf seinen Namen. Ihm wurde wohl gesagt, dass es schon so gut wie sicher sei, dass er dieses Jahr die Wahl gewinnen würde. Er sammelte sich aber schnell und reichte mir seine Hand.
    „Was für ein erfolgreicher Tisch“, gratulierte er mir und wohl auch sich selber.
    „Da hast du wohl recht“, antwortete Darian, nahm mich fest in den Arm und drückte mir einen dicken Kuss auf die Wange und fuhr nur für meine Ohren bestimmt fort: „Ich wusste, dass du gewinnen wirst.“ Da wusste er mehr als ich. Ich hätte alles dafür verwettet, dass unser Musterneuling Elric das Rennen macht. Er war ja nicht grundlos mit so vielen Gaben beschenkt worden. Unser Gott musste einen Plan für ihn haben. Und dann war er nur zum Sekundanten bestimmt?
    Dann gab es einen kurzen Knall und der Mond verschwand in einigen Rauchschwaden. Ich kam aber gar nicht dazu, zu überlegen, wohin er denn verschwunden war, denn Aurelia trat auf die Bühne.
    „Unser Gott hat entschieden. Victoria, Abgesandte der

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