Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
Vom Netzwerk:
sollte. Schließlich war ich jetzt offizielles Ratsmitglied und Elric mein Stellvertreter, für den Fall, dass mir etwas passieren würde. Ratsmitglied! Zumindest für die Zeit bis zu unserem Schlaf.
    Wir lernten viele interessante Leute kennen und erfuhren im Smalltalk vieles über die Gemeinschaften in anderen Teilen der Welt.
    Als sich der Saal langsam leerte und ich vom vielen Reden auch ganz fertig war, machten wir uns auf den Weg in unser Zimmer. Wir mussten an AureliasBüro vorbei und bemerkten sofort, dass dort die Tür offen stand. Das war eigentlich sonst nie der Fall.

Diebstahl
    M ein Magen zog sich zusammen. Das ungute Gefühl wurde noch verstärkt, als ich in dem Raum jemanden liegen sah. Es musste eine Frau sein, den Schuhen nach zu urteilen. Mehr als die Beine konnte ich durch den Türspalt nicht erkennen. Ich drückte Darians Hand. Er versteifte sich merklich, denn auch er spürte die Gefahr. Doch wie Männer nun mal so sind, drückte er die Tür auf und sah hinein. Ich konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken, als ich erkannte, wer dort blutend auf dem Boden lag. Es war Aurelia. Und direkt neben ihr, was ich von draußen nicht gesehen hatte, lag eine völlig verstümmelte Mandy. Ihr Kopf war unnatürlich verdreht, die Arme und Beine hingen in alle möglichen Richtungen. Und ihr Gesicht erst: Der Schreck und die Angst hatten ihre Augen weit geöffnet, der Mund war von einem Schrei verzerrt, der vermutlich ihren letzten Atem verschlungen hatte. Ich hatte noch nie einen Toten gesehen. Doch ich war mir sicher, dass auch in keinem Film jemals solche Leichen zu sehen waren. Mir stieg Magensäure bis zur Kehle hoch. In meinem Kopf drehte sich alles. Darian schien das zu spüren und wandte sich zu mir um.
    „Beruhig sie“, zischte er beinahe und eine Art Nebel kam auf mich zu. Ich wollte mich wehren, sah dann aber in Darians vertrauensvolle Augen. „Lass es zu“, sandte er mir und ich folgte dem. Als ich den ersten Nebel eingeatmet hatte, beruhigte sich mein Magen und auch das Drehen verschwand.
    Darian widmete sich nun Aurelia. Er fühlte ihren Puls und seufzte erleichtert auf. „Ihr geht es gut. Wir müssen trotzdem einen Heiler holen.“
    Doch das war gar nicht nötig. Innerhalb von Millisekunden standen Mars und Lenja neben uns. Diesmal lagen sie mit ihrem Gefühle-Spüren richtig.
    Lenja schien ebenso geschockt wie ich: „Gütiger Gott, was ist denn hier passiert?“ Sie kniete neben Aurelia, befühlte nochmals ausgiebig ihren Puls und tastete sie auch sonst überall ab. Dann nahm sie ihren Mondstein in die linke Hand, ballte diese zur Faust und umschloss so den gesamten Anhänger. Nun legte sie ihre rechte Hand auf die Brust von Aurelia und murmelte vor sich hin. Ich war mir nicht sicher, ob sie betete oder zauberte, aber Aurelia schlug kurz darauf ihre Augen auf.
    Mit einem Ruck atmete sie so heftig ein, dass sie Husten musste und ganz rot im Gesicht wurde. Nach wenigen Augenblicken war jedoch auch das vorbei und sie setzte sich auf. Noch wacklig auf den Beinen versuchte sie, aufzustehen, doch das gelang ihr nur mit der Unterstützung von Mars. Er führte sie zu einem Sessel in der Ecke des Büros und dirigierte sie, sich zu setzen. Dann fragte er in kriegerischem, gebieterischem Ton, was denn passiert sei. Und Aurelia erzählte:
    „Nach dem Essen hatte ich eine starke negative Schwingung empfangen. Dann kam die Vision. Böse Kreaturen haben versucht, das Grimoire lunaris zu stehlen. Mandy hat es mit ihrem Leben verteidigt. Ich bin also sofort zu ihr gerannt, um sie zu warnen. Doch es war zu spät. Sie war bereits mitten in einem Kampf mit drei seltsamen Wesen. Ich hatte so etwasnoch nie zuvor gesehen. Sie waren halb menschlich, halb Tier. Aber keine Werwölfe. Sie hatten Hörner und Klauen an den Fingern. Ihr Körper war von einem Panzer überzogen, nicht so starr wie bei Schildkröten, eher dünner, elastischer. Und sie waren mächtig. Mächtige Zauberer und mächtige Krieger. Sie haben Mandy verstümmelt und sie anschließend getötet. Als ich hinzu gekommen bin, waren sie gerade dabei, das Buch aus dem Schutzkreis zu lösen. Ich habe versucht, sie daran zu hindern. Einer von ihnen schleuderte mir einen Ohnmachtszauber entgegen, der meinen Schutzwall durchbrechen konnte. Und lasst euch gesagt sein: Ich bin eine richtig starke Telepathin. Allein durch meine Gedanken ist der Schutz, der mich umringt, gleich einer Festung. Ich habe noch nie erlebt, wie ein kleiner Zauber zu mir durchdringen

Weitere Kostenlose Bücher