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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Gemeinschaft aus Ulm und Elric, Abgesandter aus Berlin, kommt bitte zu mir auf die Bühne.“
    Wir taten, was uns gesagt wurde und traten beide an die Seite von Aurelia. Diese senkte kurz den Kopf, eine Art förmliche Begrüßung, wie es eigentlich erst nach dem Ruf der Fall ist. Ich hatte schon mehrmals Erwachsene gesehen, die sich auf diese Weise willkommen hießen.
    Dann griff sie an meinen Hals und nahm den Anhänger der Mondsteinkette, die wir bei der Wiedergeburt erhalten hatten, in die Hand. Sie schien sich stark zu konzentrieren, murmelte dann kurz etwas Unverständliches und ließ meine Kette wieder los. Ich war so neugierig, was sie getan hatte, konnte aber leider ohne einen Spiegel nicht sehen, ob sich die Kette verändert hatte. Dann trat sie zu Elric und wiederholte die Prozedur. Seine Kette schimmerte kurz auf. Als Aurelia die Kette los ließ, erkannte ich, dass sich die Fassung um den Mondstein verändert hatte. Bisher war sie einfach gestaltet, eine Art kleiner silberner Punkt am unteren Ende des Steines und eine kleine, schnörkellose Halterung, durch die die Kette gefädelt wurde. Nun aber war Elrics Mondstein von silbernen Fäden umrahmt. Es sah fantastisch aus. Man konnte nicht glauben, dass diese zarten spinnennetzartigen Fäden den Stein halten konnten. Ich glaubte auch, dass der Stein etwas größer erschien, dies konnte jedoch auch eine optische Täuschung sein. Bisher dachte ich immer, die Kette erhielt man als eine Art Mitgliedschaftszeichen, ein Erkennungsmerkmal. Bisher konnte ich nicht glauben, dass sie tatsächlich etwas über unseren Stand verrät, wie Darian es bei Mandy genannt hatte.
    Nun konnte ich es kaum erwarten, meinen Stein zu sehen.
    „Ihr seid nun offizielle Würdenträger“, schloss Aurelia die Zeremonie, „Mit der Wahl wurdet ihr mit dem Ersten Grad der Würde der Nacht ausgezeichnet und seid nun ein wichtiger Teil derGemeinschaft und der Zukunft. Unser aller Zukunft.“
    Sie senkte wieder kurz den Kopf und verabschiedete uns förmlich. Schließlich waren wir jetzt Würdenträger. Was auch immer das heißen sollte. Entweder hatte ich im Unterricht etwas verpasst oder solche Dinge gehören zum zweiten Halbjahr. Ich musste nachher unbedingt Darian dazu befragen.
    Elric und ich gingen wieder zurück an unseren Tisch. Tina nahm sofort Elrics Kette in die Hand und musterte sie ausgiebig. Darian umarmte mich kurz und war dann ebenso gefesselt von meiner Kette.
    „Sieht sie genauso aus wie die von Elric?“, fragte ich ihn neugierig. „Ich kann sie von hier aus nicht sehen.“ Ich drückte mein Kinn so weit wie möglich auf die Brust, der Anhänger berührte fast mein Kinn. Aber leider konnte ich ihn nicht sehen.
    „Er sieht noch besser aus“, versicherte mir Darian. „Du bist der eigentliche Wahlsieger, Elric ist nur Sekundant.“
    „Ich wusste gar nicht, dass man das an unseren Ketten ablesen kann“, wiederholte ich meinen Gedanken von vorhin.
    „Nicht nur deinen Stand. Man kann auch erkennen, wessen Kette es ist. Sobald man eine Würde erhalten oder die Ausbildung abgeschlossen hat, verändert sich die Kette ganz individuell. Man kann aus ihr lesen, wie viel Talent der Besitzer hat, wie viele Gaben er besitzt. Daher ist jeder Anhänger mit seinem Besitzer verbunden. Du kannst aus ihm Macht borgen, um einen großen Zauber zu vollführen. Und viele andere großartige Dinge.Wusstest du das nicht?“ Elric kam mit seinem supertollen Lunaer-Wissen an, als wäre es alltäglich. Darian sah ihn vorwurfsvoll an. „Nicht jeder kommt aus einer alten Familie wie du. Und soviel ich gehört habe, ist es dir untersagt, in die Ausbildung einzugreifen.“ In Gedanken sandte er mir nur ein „Ich erkläre dir später alles.“
    Damit war die Sache für mich erstmal abgehakt. Da das Büffet bereits eröffnet wurde und mein Magen irgendwo auf Höhe meiner Knie hing, bat ich meinen Begleiter, mit mir Essen zu besorgen. Wir stellten uns in die Schlange an den endlosen Tischen, die mit sämtlichen Köstlichkeiten der Welt bedeckt zu sein schienen. Was ja auch Sinn macht, schließlich war die ganze Welt hier zu Gast in London.
    Nachdem wir uns endlos die Bäuche vollgeschlagen hatten, begann die eigentliche Party. Natürlich wurden Elric und ich von allen möglichen Neulingen umringt, die die Ketten bewunderten und uns über unsere Ideale ausquetschten. Vielleicht wurden sie aber teilweise auch von ihren Mentoren geschickt, um zu erfahren, in welche Richtung unsere „Politik“ führen

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