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Erbin des Gluecks

Erbin des Gluecks

Titel: Erbin des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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nicht wahr? Ich bedauere es sehr, dass ich keinen echten Zugang zu Grandpa hatte und nun nicht mehr finden werde. Carrie war sein wahrer Liebling.“
    „Sie war ihm so ähnlich“, meinte Bryn, als wäre das die Erklärung.
    Francesca lächelte schwach. „Ja. Ich empfand es immer als meine Aufgabe, still zu sein und allen aus dem Weg zu gehen. Wer weiß, was aus mir geworden wäre, wenn sich Tante Elizabeth und deine Familie nicht so liebevoll um mich gekümmert hätten. In gewisser Weise …“, sie sah sich in dem bedrückend pompös eingerichteten Raum um, „… ist dieses schreckliche Haus immer noch Feindesland für mich.“
    „Es hat etwas Unmäßiges“, gab Bryn zu. Das hatte er schon vor Jahren bei seinem ersten Besuch gedacht.
    „Ich habe immer gehofft und dafür gebetet, dass Carrie und ich unzertrennlich sein würden“, gestand Francesca wehmütig. „Als die Forsyth-Mädchen.“
    „Dazu ist es nie gekommen.“
    „Nein. Trotzdem gehören wir irgendwie zusammen, obwohl ich eine innere Unruhe und Befangenheit nie losgeworden bin. Seit ich mein eigenes Leben führe, selbstständig bin und die Zukunft vor Augen habe, bin ich viel glücklicher.“
    „Nur die Zukunft zählt, Francey“, bestätigte Bryn, der sie unausgesetzt beobachtete. Sie war sehr blass und wirkte viel betroffener als Carina. „Lass alles andere, vor allem das Böse, vergangen sein. Mein Gefühl sagt mir, dass du dazu bestimmt bist, dich für das Gute einzusetzen.“
    „O Bryn!“ Ihr Herz bebte vor Freude, aber sie hob abwehrend die Hand.
    „Ich meine es ernst“, beharrte er. „Von dir geht etwas Strahlendes aus … schon seit deiner Kindheit. Das hat mich immer angezogen.“
    Er verwirrte sie immer mehr. Was ging nur in seinem Kopf vor? Oder in seinem Herzen? „Denkst du an den Tag, an dem ich fast ertrunken wäre?“, fragte sie.
    „An den Tag … und heute.“ Bryn legte ihr kurz eine Hand auf den Arm und lächelte so, wie nur er es konnte. „Hör zu, Francey, ich muss kurz mit den älteren Forsyths sprechen. Bleib einfach hier sitzen. Ich bin bald wieder da.“
    „Mach dir um mich keine Sorgen“, beruhigte sie ihn. „Mir fehlt nichts.“
    „Ich komme wieder“, versprach er noch einmal. Es war ihm anzusehen, wie ernst er seine Beschützerrolle nahm.
    Lass es gut sein, dachte Francesca, während sie ihm nachsah. Alles geht vorüber.
    Sekunden später kam Carina quer durch das Zimmer auf sie zu. „Du darfst dich nicht so gehen lassen, Francey“, schalt sie. „Wir müssen uns gegenseitig beistehen.“ Sie musterte Francescas schlanke Figur. „Konntest du nichts Besseres finden als dieses Kostüm? Sicher, es passt für die Gelegenheit, aber du versuchst zu sehr, das Aschenputtel zu spielen, wo doch jeder weiß, wie reich du bist.“
    „Vielleicht hast du recht“, gab Francesca zu. „Dafür wirkst du wie eine echte Milliardärin.“
    „Dazu bin ich verpflichtet. Gramps freute sich immer über mein Aussehen. Es ist nicht leicht, sich jeden Tag von der besten Seite zu zeigen … besonders dann nicht, wenn man an dem Begräbnis des Menschen teilnimmt, der einen am meisten geliebt hat.“
    Francesca vermutete, dass Carina damit recht hatte. Musste sie ihn jedoch immer „Gramps“ nennen? „Es tut mir leid, Carrie“, sagte sie leise. „Wirklich … sehr leid. Grandpa hat dich geliebt. Du warst sein Idol.“
    „Er hätte dich auch geliebt, Francey, aber du warst immer so schwierig. Du konntest dich nicht einfügen und hast ihm nie den Respekt erwiesen, der ihm gebührte. Er war ein bedeutender Mann, nur das interessierte dich nicht.“
    Dem musste Francesca widersprechen, ob sie wollte oder nicht. „Das stimmt nicht, Carrie. Ich habe Grandpa sehr geachtet, aber nicht haltlos verehrt. Verehrung gebührt moralischen Menschen … etwa toten Kriegshelden oder wahren Menschenfreunden. Außerdem, das gebe ich offen zu, besaß ich nicht deine bewundernswerte Selbstsicherheit, und ich entsprach auch nicht dem blonden, blauäugigen Schönheitsideal der Forsyths.“
    „Ja, das fehlt dir“, gab Carina zu, „aber du siehst trotzdem gut aus. Leider machst du nichts aus dir.“
    Francesca richtete sich gerade auf. „Ich habe mir vorgenommen, endlich damit anzufangen … vielleicht schon morgen. Entschuldige, dass ich etwas mitgenommen wirke. Ich habe schlecht geschlafen.“
    „Glaubst du etwa, ich habe süß geträumt?“ Carina verdrehte die Augen. „Es stimmt … du siehst übermüdet aus. Kein Wunder, dass du dich

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