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Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Titel: Erbschuld: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kitty Sewell
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Garage gab oder dass die Garage ihr gehörte.
    In einer Ecke lag noch die Plastikverpackung der Matratze, die sie für Sascha gekauft hatte. Sie hatte sie aufgehoben, für den Fall, dass sie und Charlene das Wohnzimmer anstreichen wollten. Nun betrachtete sie nachdenklich die Folie. Eine riesige Rolle Klebeband kam ihr in den Sinn, die sie in einem der Kartons gesehen hatte. Einen Augenblick lang überlegte sie. Alles war ruhig, nur ihr gehetzter Atem und das Tropfen eines undichten Rohres waren zu hören.



18. Kapitel
    M adeleine hatte sich die ganze Woche in die Arbeit geflüchtet. Selbst das ungute Gefühl, ihre Patienten für ihre Zwecke zu missbrauchen, hatte sie nicht davon abgehalten. Aber so sehr sie die Ablenkung auch nötig hatte, die Probleme anderer war sie dennoch leid. Sie wusste, dass sie im Begriff war, sich kaputtzumachen. Sie sollte wirklich Urlaub nehmen oder ihren Job an den Nagel hängen. Der Gedanke, ganz aufzuhören, geisterte bereits seit geraumer Zeit in ihrem Kopf herum. Der Ruf der Heimat wurde immer lauter, aber sie versuchte, ihn zu überhören. Allmächtiger Gott, einen so ungeheuerlichen Schritt würde sie doch wohl kaum zustande bringen. Und was sollte aus Rosaria werden?
    Gordons Kollege Peter hatte sie in der Praxis angerufen und für das Wochenende eingeladen. Er wollte eine Wanderung mit ihr machen und auf dem Land mit ihr zu Mittag essen. Madeleine hatte zugesagt, weil sie versuchen wollte, wieder ein normales Leben zu führen. Der Tag war wunderschön gewesen. Peter war ein sehr sympathischer Mensch, aufrichtig, liebevoll, gleichzeitig bescheiden und vertrauenswürdig. In ihrem Leben war ohne Zweifel Platz für eine neue Beziehung – für einen positiven, normalen Mann, der sie von den vielen Menschen ablenkte, die das Leben nicht bewältigten. Aber war das dem armen Kerl gegenüber fair? Als sie sein freundliches Gesicht betrachtete, fielen ihr Edmund Furie und seine Dunkelmänner ein. Ihr neuer Freund hatte keine Ahnung, worauf er sich einließ. Der Handlanger eines Mörders konnte eines Tages hinter ihm her sein, um ihm seinen Penis abzuschneiden, während eine verrückte kubanische Hexe einem heidnischen Gott tropische Fische opferte, um ihm die Syphilis anzuhängen. Und sie selbst war auch nicht gerade ein Honigschlecken mit ihrem abstoßenden Foltergemälde und der Liebesaffäre, die sie mit Ameisen hatte. Als er sie ein zweites Mal einladen wollte, wimmelte sie ihn schweren Herzens ab und vertröstete ihn damit, dass sie sich bei ihm melden würde.
    Ihre Freundinnen riefen immer seltener an, um sie zum Ausgehen zu überreden. Sie fehlten ihr noch nicht einmal. Nur das Joggen am Kanal vermisste sie. Patricia musste sich nun anscheinend ständig um ihr erstes Enkelkind kümmern. Neville, der sie nie anrief – stets hatte sie die Initiative ergreifen müssen –, meldete sich nun fast täglich, um darüber zu grollen, zu jammern und zu toben, dass Elizabeth ihn verlassen hatte. Diese hatte sich eines schönen Tages bei Madeleine gemeldet, sie komme nach Bath, um sie am Sonntag zum Mittagessen einzuladen. Sie speiste mit ihrer ehemaligen Stieftochter im Pump Room und gab dabei ein kleines Vermögen für Wein aus, aber es wurde schnell ersichtlich, dass sie in Wirklichkeit kostenlos beraten werden wollte und eine Vermittlerin suchte. Würde Madeleine ihren Vater ein wenig besänftigen und ihn überreden, ein bisschen mehr springen zu lassen, als Elizabeth ursprünglich von ihm verlangt hatte? Die Unabhängigkeit schien sie auf den Geschmack gebracht zu haben, und sie wusste nun, was sie wollte. Es mochte aber auch sein, dass ein Anwalt ihr geraten hatte, um die Hälfte des Vermögens ihres Mannes zu kämpfen. Und dabei sollte Madeleine sie nun unterstützen. Wirklich unglaublich, diese Frau!, dachte Madeleine. Aber davon einmal abgesehen – sie konnte niemandem helfen. Die ihr verbliebenen emotionalen Energien reservierte sie für ihre Patienten. Das war das Mindeste, was sie für sie tun konnte, wenn sie sie schon für ihre Zwecke missbrauchte.
    Sie machte gerade Pause, als es schüchtern an ihre Tür klopfte. John sah herein, die Brille schief auf der Nase.
    »Darf ich?«
    »Aber natürlich, John. Nur zu!«
    Er ließ sich in den Patientensessel plumpsen. Madeleine musterte ihn besorgt. Sein Haar stand ab, und seine Brille war verschmiert. Er war in den vergangenen Wochen nur selten in der Praxis gewesen. Sie hatte ihn kaum gesehen.
    »Du siehst aus, als hätte man dich

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