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Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Titel: Erbschuld: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kitty Sewell
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Dinge sagen, die dich überraschen werden. Sie spricht die ganze Zeit von dir. Sie kennt dich besser als alle anderen. Denk daran, sie ist eine erfahrene Santera. Du bist einer der wenigen in diesem verdammten Land, der versteht, was das heißt.«
    Es war nicht ratsam, die Dinge zu übertreiben, also brach sie hier ab. Aber sie konnte sehen, dass es im Gehirn des alten Mannes zu arbeiten begonnen hatte. Er dachte offensichtlich über die Worte seiner Tochter nach. Früher hatten ihn Rosarias Fähigkeiten fasziniert. Es würde Rosaria unendlich guttun, sich von Neville zu verabschieden. Es war genau das, was ihre Mutter brauchte.
    »Was könnten wir jetzt noch essen?«, fragte er nach einer Weile. »Hast du Lust auf Hummer?«
    Plötzlich merkte sie, dass sie ziemlich großen Hunger hatte. Es schien Tage her zu sein, dass sie etwas Ordentliches gegessen hatte. »Ja, das wäre nicht übel.«
    Sie sagten dem Barmann Bescheid und verdrückten die zwei Hummer, die er ihnen brachte, wie nichts. Die Annehmlichkeiten des Reichtums, dachte Madeleine. Ich täte gut daran, meinen Lebensstandard bald zu senken.
    »Ich will dich noch etwas fragen.«
    »O nein, keine Chance. Es steht gar nicht zur Diskussion, dass sie bei mir wohnt.«
    »Es geht um meine Tochter.«
    Neville bedachte sie mit einem misstrauischen Blick. »Was ist mit ihr?«
    »Wenn ihr das Wasser bis zum Halse stünde, würdest du ihr dann helfen?«
    Neville wischte sich wenig elegant den Spitzbart mit der Leinenserviette ab. Er wurde langsam betrunken, und sie fragte sich, ob es klug war, die Unterhaltung in diese Richtung zu lenken.
    »Sprichst du von Geld?«, knurrte er. »Diese Familie hat mich schon ein halbes Vermögen gekostet.«
    »Was soll das heißen?«
    Neville biss sich auf die Lippen. »Ach, Scheiße!«, seufzte er. »Gut, nun ist es heraus. Du weißt, wer sie ist. Alf Locklear hat ständig behauptet, er hätte kein Geld. Er hat mich erpresst, der kriecherische Hund.«
    Einen Augenblick lang war Madeleine sprachlos.
    »Neville.« Sie packte ihn am Arm. »Was zum Teufel redest du da?«
    Neville nahm einen Schluck, hielt inne und rülpste. »Ich rede von dem Kerl Locklear. Dem Paar, das sich um Rosaria gekümmert hat. Ich habe sie selbst engagiert. Mrs Dottie, der Name passte wie die Faust aufs Auge, so ein verrückter Vogel war sie, verliebte sich in Mikaela. Sie hatten keine Kinder, was kein Wunder war – ich kann mir nicht vorstellen, dass er ihn hochgekriegt hat.«
    Madeleine verstand ihren Vater nicht. Sie nahm ihm das Glas aus der Hand und stellte es krachend auf die Theke. »Herr im Himmel, Neville, was redest du da?«
    Er sah sie mit seinen erblindenden Augen an. »Ach, was für eine Scheiße. Nun bist du wohl stocksauer auf mich?« Er holte tief Luft. »Die Locklears waren gut zu ihr, Madeleine, Liebes. Darüber solltest du glücklich sein. Und damit sie bei der Stange blieben, habe ich ihnen ein bisschen unter die Arme gegriffen. Fünf Tausender im Vierteljahr, glaube ich. Ich habe alles Trapp überlassen. Man ist gut beraten, dergleichen durch die richtigen Kanäle fließen zu lassen, für den Fall … Du verstehst schon.«
    »Was sagst du da?« Madeleine schloss einen Augenblick die Augen. Ihr Kopf drehte sich. »Die ganze Zeit … hast du gewusst, wo sie war?«
    »Ich hätte es dir wohl kaum sagen können, oder? Der schleimige kleine Locklear hat mir verhüllt gedroht. Er wusste, dass ich berühmt war. Gott weiß, woher, denn von Kunst hatte der nicht den blassesten Schimmer.«
    Madeleine fühlte, wie ihr Gesicht rot anlief. Ihr Herz hämmerte. »Du redest von dem Ehepaar; er war der Hausmeister Rosarias …«
    »Ja. Ich wollte keinen Ärger, keinen Skandal. Die Locklears waren in Urlaub gewesen. Bei ihrer Heimkehr haben sie deine Mutter in einer entsetzlichen Verfassung angetroffen. Man kann sich die Schlagzeilen vorstellen: ›Neville Franks Frau tötet Kleintiere und verfüttert das Blut mit der Flasche‹. Mein Gott, man stelle sich den Aufschrei vor! Die Regenbogenpresse hätte verrückt gespielt. Satanismus und das ganze Drum und Dran. Meine Karriere und mein Ruf wären zum Teufel gewesen.« Er tätschelte ihr ungeschickt die Schulter. »Ich habe das Richtige getan, Madeleine. Die Locklears wollten Mikaela haben. Ein Aufwasch, und es war wieder Ruhe im Karton.«
    »Aber du hast gesagt, ihr Name sei Cocksworth …«
    »Das war gelogen.« Er machte eine Gebärde der Hilflosigkeit. »Nun weißt du es.«
    Madeleine wurde schwindlig. Sie

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