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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nach drau­ßen füh­ren­den Luft­schleu­se. Ich be­weg­te sie mit ei­nem Te­le­pa­thi­eim­puls. An­ders ließ sie sich nicht öff­nen. Das be­wies ein­mal mehr, daß die­se Not­aus­gän­ge nicht für je­der­mann be­stimmt ge­we­sen wa­ren. Le­dig­lich ho­he Per­sön­lich­kei­ten des Mars hat­ten ent­spre­chen­de Geis­tes­ga­ben oder tech­ni­sche Schlüs­sel­ge­rä­te be­ses­sen.
    Das Schott glitt laut­los auf.
    Wir war­te­ten mit schuß­be­rei­ten Waf­fen, aber auch hier schi­en al­les in Ord­nung zu sein.
    Der Druck­aus­gleich er­folg­te in Se­kun­den. Als die letz­ten Res­te der At­mo­sphä­re ab­ge­saugt wa­ren, sprach das Au­ßen­schott auf einen zwei­ten Pa­raim­puls an.
    Es war in ei­ne kah­le Fels­wand ein­ge­las­sen und her­vor­ra­gend ge­tarnt. Von au­ßen hät­ten wir die­sen Zu­gang nie­mals fin­den kön­nen.
    Ich war­te­te, bis sich das in­fol­ge der Fel­star­nung über zwei Me­ter di­cke Tor in die da­für vor­ge­se­he­ne Bo­den­öff­nung ge­scho­ben hat­te.
    »Vor­sicht, Kon­troll­schran­ke!« warn­te mich Han­ni­bal.
    Ich hat­te das Flim­mern auch be­merkt. Wenn ZON­TA jetzt sein »Wort« brach und die Ab­wehrein­rich­tung nicht ab­schal­te­te, hat­ten wir ver­lo­ren. Zu­min­dest wä­re es nicht rat­sam ge­we­sen, den To­des­strei­fen zu über­schrei­ten.
    Ich preß­te mei­ne Hand­flä­che ge­gen die In­di­vi­du­al-Kon­takt­plat­te. Sie war rechts von mir in die stäh­ler­ne Wand der Schleu­se ein­ge­las­sen und von ei­ner hell­ro­ten Sym­bol­li­nie ge­kenn­zeich­net.
    Das Flim­mern er­losch. Der Weg war frei. ZON­TA schi­en sich an die An­wei­sun­gen zu hal­ten, die er sich selbst ge­ge­ben hat­te.
    Mir war un­ter­des­sen klar­ge­wor­den, daß dem Groß­rech­ner an­schei­nend gar kei­ne an­de­re Wahl ge­blie­ben war, als uns un­ge­scho­ren zu las­sen. Er konn­te sich über sei­ne Grund­pro­gram­mie­run­gen in­ner­halb sei­nes in­ter­nen Si­cher­heits­stu­fen­be­rei­ches nicht hin­weg­set­zen.
    Die Auf­bau­schal­tung, wie wir da­zu sag­ten, ge­bot ihm, Per­so­nen von über fünf­zig Neu-Orb­ton un­an­ge­tas­tet zu las­sen. Nor­ma­ler­wei­se hät­te ZON­TA so­gar auf die Be­feh­le mei­nes Ko­da­tors hö­ren müs­sen. In die­sem Fal­le schi­en al­ler­dings ei­ne an­de­re Jus­tie­rung mit über­lap­pen­dem Macht­fak­tor vor­zu­lie­gen.
    Han­ni­bal stand be­reits drau­ßen. Weit und breit war kein Kampfro­bo­ter zu se­hen.
    Über der Rück­sei­te des Mon­des war die lan­ge Nacht­pe­ri­ode an­ge­bro­chen. Es war stock­fins­ter.
    Als ich mei­ne Au­gen be­son­ders an­streng­te – zweck­lo­ser­wei­se, wie mir mein Ge­fühl sag­te – kam es zu ei­nem Phä­no­men. Es über­rasch­te mich eben­so wie an­de­re Ein­drücke die­ser Art in den GWA-Ver­suchs­la­bors.
    Ich fühl­te einen bren­nen­den Kopf­schmerz, der im­mer stär­ker wur­de. Schließ­lich kon­zen­trier­te sich das Bren­nen und Boh­ren auf bei­de Au­gen und die Schlä­fen­par­ti­en. Das hef­ti­ge Zie­hen im Hin­ter­haupt wur­de da­von über­la­gert.
    Da wir un­se­re Helm­funk­ge­rä­te ein­ge­schal­tet hat­ten, konn­te ich Han­ni­bals Stöh­nen hö­ren. Lang­sam sank er nie­der, stütz­te die Hän­de auf den Fels­bo­den und kam auf den Kni­en zur Ru­he.
    Auch ich fühl­te die­sen al­les über­la­gern­den Schwin­del, der es mir kaum er­laub­te, mich län­ger auf den Bei­nen zu hal­ten.
    Ich kämpf­te ener­gisch da­ge­gen an und un­ter­drück­te den Brech­reiz. End­lich wur­de es bes­ser. Als die Schmer­zen nachlie­ßen, hat­te sich in mei­nem für das be­wuß­te Se­hen ver­ant­wort­li­chen Ge­hirn­sek­tor et­was ge­än­dert.
    Han­ni­bal und ich wuß­ten seit ei­ni­gen Wo­chen, daß wir im Ver­lauf un­se­rer fort­schrei­ten­den Pa­ra­aus­bil­dung nacht­sich­tig ge­wor­den wa­ren. Wir rea­gier­ten neu­er­dings auf Wär­me­strah­lun­gen im In­fra­rot­be­reich und konn­ten noch nach vie­len Stun­den die Ther­mo­ab­drücke von ab­ge­stell­ten Kraft­fahr­zeu­gen oder an­de­ren Ge­gen­stän­den aus­ma­chen. Wich­tig war nur, daß sich Kör­per die­ser Art durch einen Wär­me­stau von der gleich­mä­ßig

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