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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nir­gends ein Ag­gre­gat ent­de­cken, das als Er­zeu­ger des Ab­sorp­ti­ons­schir­mes in Fra­ge ge­kom­men wä­re.
    May­koft schi­en mei­ne Ge­dan­ken zu ah­nen. Er lä­chel­te spöt­tisch. Sei­ne afri­ka­ni­schen Be­glei­ter wa­ren wahr­schein­lich oh­ne­hin nicht ge­willt, et­was zu sa­gen.
    »Sie su­chen ver­geb­lich, Dok­tor. Das Ge­rät ist sehr klein und an ei­ner Stel­le ein­ge­baut, wo es kaum ent­deckt wer­den kann.«
    »Ih­re Welt­raum­freun­de ha­ben gu­te Ar­beit ge­leis­tet.«
    »Mit sol­chen Be­haup­tun­gen wä­re ich vor­sich­ti­ger«, lach­te er. Mir schi­en, er amü­sier­te sich.
    Ich mus­ter­te ihn ein­ge­hend.
    Konn­te es mög­lich sein, daß Re­ling mit der an­geb­lich fest­ge­stell­ten Lan­dung ei­nes Frem­draum­schif­fes vor­bei­ge­tippt hat­te? Viel­leicht war nur ein grö­ße­rer Nach­schub­trans­por­ter der Tom­baal an­ge­kom­men?
    Wenn die Wis­sen­schaft­ler der re­vo­lu­tio­nären Ver­ei­ni­gung ei­ne gran­dio­se Ent­de­ckung ge­macht hat­ten, konn­te ein nor­ma­les Groß­flug­zeug oh­ne wei­te­res für ein Frem­draum­schiff ge­hal­ten wor­den sein.
    Ich fühl­te, daß sich auf mei­ner Mas­ken­fo­lie fei­ne Schweiß­trop­fen bil­de­ten. May­koft be­merk­te es na­tür­lich so­fort.
    Ich sah ihn zum ers­ten Ma­le wirk­lich er­hei­tert.
    »Wird Ih­nen übel, Dok­tor?«
    Ich be­herrsch­te mich, so gut es ging.
    »Noch nicht! Mein Ver­stand sag­te mir näm­lich, daß es mir völ­lig gleich­gül­tig sein kann, wer mich zur Mond­stadt Zon­ta bringt. Ich traue Ih­nen oder Ih­ren Ex­per­ten die ver­wen­dungs­rei­fe Ent­wick­lung ei­nes zwei­fach wirk­sa­men Ge­rä­tes die­ser Art trotz­dem nicht zu. Wir wer­den se­hen. Möch­ten Sie nicht end­lich star­ten?«
    »Um mit ei­nem TES­CO-Jä­ger zu kol­li­die­ren, der mir nicht aus­wei­chen kann, weil er mich nicht or­tet? Nein, Dr. Nang-Tai, Sie wer­den sich noch et­was ge­dul­den müs­sen. Sie sind hier in Si­cher­heit. Au­ßer­dem be­sit­zen Sie nach wie vor Ih­re Waf­fen. Ich ha­be Sie Ih­nen nicht ab­ver­langt.«
    »Was ich mir auch ver­be­ten hät­te, Mr. May­koft.«
    Er lach­te lei­se. Sein von schar­fen Fal­ten durch­zo­ge­nes Ge­sicht ent­spann­te sich.
    »Se­hen Sie, Doc, ge­nau das ha­be ich mir auch ge­sagt.«
    Han­ni­bal und ich wur­den um ei­ne Er­fah­rung rei­cher! Es war pro­ble­ma­tisch, mit ei­nem aus­ge­bil­de­ten GWA-An­ge­hö­ri­gen um­zu­ge­hen, auch wenn er schon über zwan­zig Jah­re lang nicht mehr ak­tiv tä­tig war.
    Der Mann war nicht nur ein schnel­ler Den­ker und klu­ger Psy­cho­lo­ge, son­dern dar­über hin­aus ein eis­kalt han­deln­der Kämp­fer. Men­schen von sei­ner Art wuß­ten im­mer, wie weit sie ge­hen konn­ten. Er hat­te sei­ne Gren­zen er­kannt – we­nigs­tens vor­erst!
     
    *
     
    Ha­ben Sie schon ein­mal ver­sucht, aus ei­nem schnel­len und hoch­flie­gen­den Flug­zeug her­aus ei­ne un­end­lich weit­läu­fi­ge Ge­birgs­land­schaft zu iden­ti­fi­zie­ren, die Sie nie zu­vor ge­se­hen ha­ben?
    Land­kar­ten­ein­drücke ver­wi­schen sich in die­sem Fal­le in Se­kun­den­schnel­le. Stän­dig tau­chen neue Hoch­ge­bir­ge, zer­klüf­te­te Mas­si­ve und schlan­ge­n­ähn­lich ge­wun­de­ne Schluch­ten auf. Wenn der Pi­lot nur ge­ring­fü­gig vom ge­ra­den Kurs ab­weicht, sieht der glei­che Berg von der an­de­ren Sei­te aus be­trach­tet ganz an­ders aus, als man ihn vor we­ni­gen Au­gen­bli­cken im Ge­dächt­nis spei­cher­te.
    Für uns be­deu­te­te das in kla­rer Er­fas­sung der Sach­la­ge, daß wir nicht mehr wuß­ten, wo wir wa­ren, wel­che Land­stri­che wir über­flo­gen und zu wel­chem ost­afri­ka­ni­schen Land die un­ter uns lie­gen­den Ber­ge ge­hör­ten.
    Das konn­te noch Abes­si­ni­en sein, ge­nau­so­gut aber auch So­ma­li-Land oder Ke­nia.
    Der te­le­pa­thi­sche Kon­takt mit Ki­ny Ed­wards war ab­ge­ris­sen; ei­ne Ein­pei­lung da­her un­mög­lich. Au­ßer­dem funk­tio­nier­te das Mi­kro-Funk­ge­rät im Mus­kel­fleisch mei­nes rech­ten Ober­schen­kels nicht mehr, und den Re­li­ef­schrei­ber mit den syn­chron lau­fen­den Bo­den­tas­tern konn­te ich nicht über­bli­cken. Da­für

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