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Erdbeermond: Roman (German Edition)

Erdbeermond: Roman (German Edition)

Titel: Erdbeermond: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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erzählt hat. Wenn dies alles aus heiterem Himmel kommt, dann tut es mir wirklich furchtbar Leid.
    Inzwischen war ich so weit, dass ich den Maddox davon erzählen wollte, aber dann kam das mit dem Unfall, und ich wusste nicht, was ich tun sollte, und meine Mom sagte, Dianne und Fielding [»Fielding? Heißt Mr. Maddox so mit Vornamen?«, fragte Rachel. »Komisch, ich wusste gar nicht, dass er einen hat.«] gehe es nicht so gut und die Nachricht könnte sie zu sehr treffen und ich sollte vielleicht warten, bis es ihnen wieder besser ging.
    Aber Dianne und Fielding geht es immer noch nicht gut, und ein guter Zeitpunkt, es ihnen zu sagen, ist immer noch nicht gekommen. Ganz oft wollte ich dich anrufen, um zu hören, ob du von Jack wusstest, aber auch um zu sagen, dass ich Aidan auch vermisse. Er war ein so guter Mensch. Aber irgendwie dachte ich, ich könnte erst mit dir über Jack sprechen, wenn ich mit Dianne und Fielding gesprochen hatte, und ich fand, ich konnte mit dir nicht einfach über Aidan sprechen, ohne von Jack zu erzählen. Ich weiß nicht, ob das einen Sinn ergibt.
    Jedenfalls wartete ich die ganze Zeit auf einen geeigneten Moment, es allen zu erzählen, als Kevin, wie du vielleicht weißt, dem Ganzen zuvorgekommen ist. Ich traf ihn nämlich am Dienstag zufällig in Pottery Barn (Ist das nicht verwunderlich? Kevin Maddox in Pottery Barn?), und ich hatte ihn so lange nicht gesehen und freute mich riesig. Doch dann guckte Kevin in den Kinderwagen und starrte Jack an, als sähe er ein Gespenst. Wir standen mitten im Geschäft, und Kevin fing an zu brüllen: »Das ist doch Aidans Sohn! Aidan hatte einen Sohn! Mom hat ein Enkelkind. Wer weiß davon? Weiß Anna das? Warum hat mir das niemand erzählt?« Dann fing er an zu weinen, und ich versuchte alles zu erklären, aber dann kam der Sicherheitsmann zu uns rüber und bat uns, das Geschäft zu verlassen.
    Ich sagte: »Kevin, lass uns einen Kaffee trinken gehen, und dann erzähle ich dir alles«, aber du kennst Kevin. Er ist ein echter Hitzkopf. Er rannte fort und rief, er würde das Sorgerecht beantragen und er würde dich anrufen und dir alles erzählen. Du hast also mindestens einen aufgeregten Anruf von Kevin gehabt, vermute ich.
    Ich wollte auch anrufen, aber ich dachte, es sei besser, alles aufzuschreiben. Wenigstens kann so keine Verwirrung entstehen.
    Wahrscheinlich ist es viel zu früh, aber möchtest du Jack gern kennen lernen? Du sagst, wann es bei dir geht. Ich könnte mit ihm nach New York kommen, wenn du nicht nach Boston kommen willst.
    Ich möchte mich noch einmal für die ganze Aufregung entschuldigen, die ich dir mit diesem Brief beschert habe. Ich dachte nur, du hast ein Recht, es zu erfahren, und wenn du siehst, dass Aidan in Jack weiterlebt, macht es deinen Verlust vielleicht ein bisschen leichter zu ertragen.
    Mit herzlichen Grüßen
    Janie

    »Du siehst«, sagte Rachel. »Er hat dich nicht betrogen, er war dir nicht untreu.«
    »Es interessiert mich nicht«, sagte ich. »Ich hasse ihn trotzdem.«

DREI
    Rachel berichtete mir, was sich in meinem Leben zugetragen hatte, während ich außer Gefecht war.
    »Deine Arbeit hast du noch. Ich habe mit diesem Franklin gesprochen. Und ihm gesagt, dass du einen kleinen Schwächeanfall hattest.«
    »Oh Gott.« Die Leute von Devereaux und Professor Redfern selbst wollten mich gern kennen lernen und die Kampagne für Formel Zwölf ins Rollen bringen. Es war ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für einen Schwächeanfall. »Hat er angefangen zu hyperventilieren?«
    »Ja, ein bisschen. Und dann hat er ein Xanax genommen. Eigentlich hatten wir ein ziemlich vernünftiges Gespräch. Er schlug vor, dass du die restliche Woche und nächste Woche frei nehmen sollst. Damit du dich richtig erholst.«
    »Diese überbordende Menschlichkeit. Danke, Rachel, vielen Dank, dass du dich um alles gekümmert hast. Dass du dich meiner annimmst.« Ich empfand tiefe Dankbarkeit. Wenn sie nicht mit Franklin gesprochen hätte, wäre ich nie wieder in die Agentur gegangen; jetzt stand es mir wenigstens offen, wenn ich es wollte. Dann fiel mir etwas anderes ein. »Himmel! Kevin!« Saß er immer noch in seinem Hotel und wartete auf mich?
    »Das habe ich erledigt. Ich habe mit ihm gesprochen und ihm die Geschichte erzählt. Er ist nach Boston zurückgeflogen.«
    »Oh, danke, du bist einfach toll.«
    »Ruf ihn doch an.«
    »Wie viel Uhr ist es denn?« Ich sah auf die Uhr. »Zwanzig nach acht. Meinst du, es ist zu früh?«
    »Nein. Ich

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