Erde
basierten aber alle auf den gleichen rohen Daten.
Ihre Unterschiede beruhen hauptsächlich darauf, wie man das Wort ›zu erhalten‹ definierte.
Für Plano und Forbes meinte es ein System, das mindestens so lange währte, wie es das alte China getan hatte – einige tausend Jahre –, und das alle menschlichen Kinder mit Erziehung, Grundannehmlichkeiten und Energiekonsum pro Kopf gleich der Hälfte dessen, was Amerikaner um 1980 konsumierten, versorgte. Eine zu erhaltende menschliche Bevölkerung würde Brennstoffe auf Kohlenstoffbasis nur in dem Tempo verbrauchen, wie sie durch Vegetation laufend wieder ersetzt würden; und sie würde genügend Wildheit an Tieren und Pflanzen verschonen, um den natürlichen Genbestand zu sichern.
Diese Kriterien erwiesen es als unmöglich, langfristig Bevölkerungszahlen über 2,5 Milliarden aufrechtzuerhalten. [ii]
World Watch bediente sich geringerer Einschränkungen für seine Schätzung. Während zum Beispiel die ›amerikanischen‹ Konsumpegel noch als verschwenderisch angesehen wurden, verlangten die Autoren nicht nach Rationierung fossiler Brennstoffe. Ihr kritisches Anliegen war Nahrung; und obwohl sie es verfehlten, viele wichtige negative und positive Trends vorauszusehen (z. B. Wüstenbildung durch Treibhauseffekt gegenüber sich selbst düngendem Mais), folgte ihre Hauptdifferenz zu Plano-Forbes aus der Projektion von ›Erhaltbarkeit‹ nur für rund hundert Jahre in einem Zuge.
Das Rocks-Runyon-Modell hat sich als das genaueste erwiesen, in dem einfachen Sinne, daß es korrekt voraussagte, wir könnten (wenn auch mühsam) im Jahr 2040 zehn Milliarden ernähren. Es stellt auch die geringsten Anforderungen an die menschliche Zukunft. Sein Kriterium war nacktes Überleben – sich durchwursteln, wobei kleine Mißhelligkeiten für einhundert, geschweige denn Tausende von Jahren auf der Strecke bleiben könnten.
Und sie sind es auch, die argumentieren, wir sollten uns nicht so weit in die Zukunft Sorgen machen. Schließlich macht die Wissenschaft ja Fortschritte. Vielleicht werden jene Generationen neue Lösungen erfinden, wodurch die Probleme, die wir ihnen hinterlassen, weniger akademisch aussehen.
Vielleicht werden unsere Nachkommen imstande sein, für sich selbst zu sorgen.
- Aus Die transparente Hand. Doubleday Books, ed. 4.7 (2035).
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• MANTEL •
Es gab nur einen Eingang zu dem tiefen Höhlenkomplex. Als bewaffnete Männer mit blauen Helmen auf düsenverstärkten Paragleitern vom Himmel regneten, mußten sie sich einige Zeit durch den Dschungel quälen, ehe sie die verborgene Öffnung fanden. Dann fingen sie an, sich schweigend den schattigen Kamin hinabzuarbeiten.
Sepak Takraw erwachte beim Ton schmetternder Alarme und hielt es zuerst für einen weiteren Gazerlauf… was das auch sein mochte. Die für George Hutton arbeitenden Kiwis hatten über den wahren Zweck der Gravitationssondierungen den Mund gehalten, obwohl sie es offenbar mit dem tiefsten Innern der Erde zu tun hatten. Aber was auch die Tangoparu-Techniker hier auf Neuguinea tun mochten, sie nahmen ihre Arbeit verdammt ernst – als ob die Welt unterginge, wenn sie den geringsten Fehler machen sollten.
Sepak hatte seine Schlafrolle schließlich in die Spalte eines engen, versiegten Wasserlaufs geschafft wegen des Lärms, den sie jedesmal machten, wenn ihr großer Resonator loslegte und Echos und Gebrüll durch die tiefen Galerien schickte. Aber als er diesmal auf die beleuchtete Kammer zustolperte und sich die Augen rieb, hielt er plötzlich an und starrte auf eine Szene von äußerstem Chaos. Hatten die Neuseeländer es mit all ihrem Krach doch endlich geschafft? Hatten sie Tu, den Kriegsgott der Maori, beschworen?
Sie rasten herum wie verwirrte Laubenvögel, und der helle zylindrische Resonator schaukelte wild in seinem kardanischen Käfig, als bewaffnete Männer in die Halle stürmten. Sepak glitt in den Schatten und verhielt sich sehr still. Verdammt, George Hutton! In was hast du mich da hineingezogen? Die Regierung kann über uns nicht aufgeregt sein, weil wir einige Höhlen zeitweilig geheimgehalten haben.
Auf jeden Fall handelte es sich nicht um reguläre Polizei. Die Hälfte der Soldaten waren ganz deutlich nicht einmal gebürtige Papuaner. Sepak bildete einen stummen Pfiff, als Kommandos an den verblüfften Technikern vorbeistürmten, um das Areal zu sichern. Nein, das waren keine Einheimische, oder auch nur
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