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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Hegen.
    Sie hatte diesen Gedanken kaum zu Ende geführt, als sie sich schon mit Lustigs Beinen verhedderte. Da der Fluß sie von hinten bedrängte, war die Kollision eine Reihe von Stößen, durch die ihr der Kopf schwirrte und blendende Flecke vor den Augen erschienen. Die Brille machte die Dinge nur noch schlimmer, indem sie plötzlich abdunkelte als Reaktion auf die Erweiterung ihrer Pupillen infolge des Schocks.
    Ein scharfes Schurren an einem Bein wies Teresa auf spitze Steine hin, die zu frisch und rauh waren, als daß sie lange in dem glättenden Strom hätten liegen können. Ein Steinschlag mußte den Flußlauf zum Teil blockiert haben. Sie strampelte zur Seite noch eben rechtzeitig, um nicht auf einem herausragenden Monolithen aufgespießt zu werden. Dann mußte sie Alexens Bein packen, als die Strömung sie auf einen anderen scharfen Felsbrocken direkt vor ihr zu trieb.
    Während sie seinen Fußknöchel umklammerte, hatte Teresa keine Zeit, sich zu wundern, warum Alex so plötzlich angehalten hatte. Sie hielt sich mit beiden Armen fest. Ihre Füße in den Flossen stießen gegen die Barrikade, und sie trat instinktiv dagegen.
    Wunderbarerweise gab sie nach! Teresa sah mit einem raschen Blick flußabwärts, wie der Strom wegschwemmte, was von der gefährlichen Sperre noch übrig war. Es hatte nur einen kräftigen Stoß erfordert, und das Hindernis war fort. Welches Glück!
    Sie wollte fast weiterschwimmen, um die Reise fortzusetzen. Aber dann hielt sie inne. Wieso hält er an? Und warum läßt er sich nicht treiben, da der Weg jetzt frei ist?
    Da mußte etwas anderes nicht stimmen. Unwillkürliche Schauder liefen über die Beine des Mannes. Er ist in Schwierigkeiten, erkannte sie.
    Teresa kämpfte gegen die Strömung an, indem sie mit beiden Armen gleichzeitig ruderte, und kroch Zoll um Zoll mühsam an seinen Beinen hoch, bis sie schließlich seinen Gürtel fest zu packen bekam. Sie hob den Kopf, um zu sehen, was Alex machte.
    Mein Gott! Blasen entwichen aus Teresas Mund, als sie sich bemühte, nicht laut zu schreien. Wegen der Brillen konnte sie nicht in den dunklen Kreis blicken, der das Gesicht des Mannes umgab. Aber sie brauchte ihm gar nicht in die Augen zu schauen, um Panik und Verzweiflung zu erkennen. Mit zunehmender Schwäche zerrte Alex an einer Schnur, die ihm tief in den Hals schnitt und jedesmal, wenn der Strom ein wenig nachließ, feine Blutrinnsale freigab. Dieser selbe Strom riß Teresa fast ihre Brille ab, als sie sie verschob, um neben dem schwarzen Kreis zu sehen, was ihn gefangenhielt.
    Es war die Tafel mit der Karte. Die war irgendwie in eine durch den Steinschlag in der Höhle zurückgelassene Spalte geklemmt. Dies hatte verhindert, daß sie beide vor wenigen Sekunden zwischen die rasiermesserscharfen Felsstücke gestoßen wurden. Jetzt durch Alexens Zappeln verkeilt, hielt die Tafel auch die Schnur fest, welche dabei war, ihn zu erdrosseln.
    Zum Überlegen war keine Zeit. Teresa hatte ihr Messer am Knöchel, während Lustig seines bequem am Oberschenkel trug. Es müßte also dieses sein. Aber um es zu ergreifen, müßte sie einen Arm loslassen. Und Teresa wußte, daß sie nicht festhalten konnte, ohne…
    Sie nahm drei tiefe Atemzüge, spie ihr Mundstück aus und biß fest auf seinen Gürtel, so stark es ihre Zähne erlaubten. Mit dem linken Arm griff sie fest zu, ließ den rechten frei und strengte sich an, ihn an das Messer zu führen. Der Fluß ließ sie durch seine Stöße beide wie Fahnen flattern. Aber trotz der Qual blieben bei ihr Kinnbacken und Schulter in ihren Halterungen, während ihre rechte Hand an dem Verschluß der Messerscheide hantierte und schließlich die blanke Klinge herauszog.
    Teresa klammerte wieder beide Arme um ihn und würgte den übel riechenden Gürtel aus dem Mund. Jetzt kam der harte Teil: Den Atem anhalten, während sie sich Zentimeter um Zentimeter an Alexens Körper hinaufarbeitete. Sein Hemd war natürlich zerfetzt, und Blutströme befleckten das kalte Wasser, während sie in einem trüben Winkel ihres Geistes feststellte, daß die Brust des Mannes noch behaarter war als die Jasons… Und daß er überdies sogar eine Erektion hatte!
    Nanu? – Männer sind so bizarr.
    Dann erinnerte sie sich an die Erzählungen der alten Weiber – daß Männer manchmal anschwellen, wenn sie dem Tod nahe sind. Teresa beeilte sich.
    Ihre Arme waren fast am Versagen, und ihre Lunge brannte schon, als sie ihre Beine um seine Schenkel wickelte, sich mit einem Arm

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