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Erdenrund: Hartmut und ich auf Weltreise (German Edition)

Erdenrund: Hartmut und ich auf Weltreise (German Edition)

Titel: Erdenrund: Hartmut und ich auf Weltreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Uschmann , Sylvia Witt
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ja, ist gut. Französisch ist gut.«
    Bilel steht auf, öffnet einen Spind und zieht sich eine Frisörschürze an. Mit einem kratzenden Geräusch von Stahl auf Blech zieht er eine große Schere hervor und deutet auf den Stuhl vor der Garderobe. Caterina schaut erschreckt. Rahime begreift.
    Khaled sagt: »Sie wachsen wieder.«
    Sie tut mir so leid, verfolgt von einem jähzornigen Mann mit Verbindungen, getrieben in ein dunkles Loch hinter den Toiletten, in denen ihr nicht nur ihr Name, sondern auch noch ihre Haare genommen werden sollen.
    Es klopft an der Tür. Ich zucke zusammen. Durch das Holz dringt Houssens Stimme. Die Farbe seines Gesichtes lässt mich bereits ahnen, was er in einem nervösen Mix aus Arabisch und Französisch zu berichten hat. Hamadis Männer sind draußen, irgendwo zwischen den Menschen. Rahime stehen die Tränen in den Augen. Bilel und Khaled beraten sich. Konzentriert. Ernst. So, als ob kein Wort überflüssig wäre. Dann wendet sich Khaled im fahlen Schein der Lampe wieder zu uns, zeigt auf den schmalen Raum mit den Betten hinter Bilels Tisch und sagt: »Bleiben wir bis morgen.«
    »Hier???«, entgegnen Caterina, Rahime und ich im Dreiklang.
    »Houssen wird fahren mit Landrover zurück nach Zarzis. Morgen früh, er kommt zurück mit anderem Exemplar.«
    Das scheint mir ein gangbarer Plan zu sein, falls Hamadis Männer uns vorhin wirklich auf den Versen waren. Rahime atmet aus, müde und ergeben, steht auf, seufzt und setzt sich auf den Stuhl vor den Spiegel, um sich ihre wunderschönen Haare abschneiden zu lassen.
    > Hartmut

< Susanne
    Der Haka am Marae
    25. 03. 2011
    40° 59′ 59.95″ S, 174° 58′ 22.61″ E
    »Du hast wirklich einfach so in eine Durian gebissen?« Hu betrachtet mich mit einer Mischung aus Faszination und Ekel.
    »Im ersten Moment schmeckt sie super.«
    »Im ersten Moment stinkt sie wie die Hölle.«
    »Ja, schon, aber trotzdem schmeckt sie lecker. Gerade die Differenz zwischen Geruch und Geschmack macht das Erlebnis umso verblüffender.«
    »Aha. Wenn also etwas zum Himmel stinkt, sollte man sich sofort reinstürzen?«
    Ich lache und sehe die raue Schönheit Neuseelands an mir vorbeiziehen. Wir sind erst eine Weile unterwegs, und schon gibt es außer der Straße keine Anzeichen von Zivilisation mehr.
    »Nicht unbedingt. Aber es lohnt sich immer, sich etwas Neuem zumindest anzunähern.«
    »Und dann ist einem drei Tage lang schlecht«, stellt Hu fest.
    »In der Tat«, sage ich und verziehe den Mund, auch wenn ich nur 24 Stunden mit der Durian in meinem Leib kämpfen musste. »Aber es war ein echtes Erlebnis. Eines, das überrascht, von dem man nicht süchtig wird und das einen nicht in Lebensgefahr bringt. Die Kombination hat doch schon Seltenheitswert, oder?«
    Arne guckt kurz zu mir und lächelt. Die Rundreise über die Nordinsel Neuseelands bestreiten wir mit Meres Auto, einem VW Golf von 1990. Nicht ganz so rostig wie Arnes Pick-up und für vier Personen geräumiger. Es klappert trotzdem an allen Ecken und Enden.
    Mere ist eingeschlafen. Sie war gestern auf der Geburtstagsfeier einer Freundin. Es ist spät geworden. Hu sitzt am vorderen Rand des Rücksitzes und umklammert meine Lehne. Sie ist aufgeregt und freut sich über den langen Ausflug. In den letzten Tagen hat sie minutiös alle Stationen geplant, die sie mir von ihrem Land präsentieren möchte.
    »Ich kenne ein Erlebnis, das die gleiche Kombination aufweist und trotzdem viel leichter zu haben ist.«
    Arne wird blass. Er schnappt nach Luft. Ich sehe zwar nur sein Profil, aber ich ahne, dass seine Furcht in Liam, Hus Verehrer, begründet ist.
    »Pavlova mit Erdbeeren, Hokey Pokey Ice Cream und Sahne, dazu Anzac Biscuits. Ahhhh.«
    Arne atmet hörbar aus. Er ist erleichtert.
    »Ich nehme an, das ist was zu essen.«
    »Zu essen? Nein!!! Es ist etwas, um darin zu schwelgen, um dafür zu sterben!«
    »Jetzt übertreib mal nicht. Die Kombination ist doch einfach nur total süß«, sagt Arne.
    Es schmatzt von hinten. Das kommt nicht von Hu. Ich drehe mich um und sehe Mere im Schlaf grinsen und genießen. Einen Augenblick später ist ihr Gesicht wieder vollkommen entspannt.
    Hu spitzt überheblich ihren Mund und sieht abwechselnd mich und ihren Vater an: »Seht ihr, das ist der ultimative Kick! Wir werden das unterwegs einfach mal essen. Dann wirst du schon sehen, Susanne.«
    »Ach, um Himmels willen. Soll sie denn noch mal ein paar Tage Bauchschmerzen obendrauf legen?«
    »Lass nur, Arne, ich bin sehr gespannt

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