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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Wasser gedrückt.«
    »Oder – gezogen«, murmelte Superhirn. Über seinen Armband-Signalschreiber und -Sender versuchte er den Professor zu erreichen. Doch Charivari meldete sich weder mit Leuchtschrift noch mit seiner Stimme.
    Micha schluckte. »Das war der Ragamuffin« Oder 'n Trupp von seinen Vavas!«
    »So? Dann ist es wohl besser, wir verdrücken uns schnellstens!« drängte Tati.
    »Das wäre falsch«, sagte Henri. »Wir sind die einzigen, die dem Professor etwas mitteilen können, wenn er sich meldet. Und Charivari ist der einzige, der gegen den Ragamuffin etwas ausrichten kann.«
    »Falls er die U-Boote geschnappt hat«, fügte Gérard hinzu.
    Über der Stelle, an der die U-Boote verschwunden waren, stand jetzt ein Bergungsfahrzeug. Taucher ließen sich von Bord auf den Grund hinab.
    »Wir stehen hier wie die Blöden«, ereiferte sich Prosper. »Woher sollen wir wissen, was die Taucher da feststellen?«
    »Warte eine Weile, und du wirst mehr wissen als der klügste und fähigste Taucher«, sagte Superhirn.
    »Denn wenn der Erd-Boß einen Anschlag auf die U-Boote verursacht hat, stehen die Taucher da wie die Blöden. Wir aber merken sofort, was los ist.«
    »Wann? Wie?« fragte Tati.
    »Wenn Ebbe ist«, erwiderte Superhirn. »Und an der Art der Beschädigungen.«
    »Also, an die Ebbe hätte ich nicht gedacht«, gab Prosper zu. »Stimmt! Die U-Boote waren ja noch nicht durch die Schleuse. Sie liegen nicht im Hafenbecken. Sie müssen an einer Stelle sein, die bei Ebbe so trocken fällt, daß man jede Muschel sieht.«
    Die Gefährten gingen einstweilen in eine Eisdiele, dann kauften sie sich Erdnüsse bei Herrn Bric und ließen eine halbe Stunde lang seine Vermutungen über Magnetismus über sich ergehen.
    »So'n Quatsch«, brummte Gérard. »Moderne U-Boote sind antimagnetisch. Was stellt sich der Mann denn vor?«
    »'ne Erzader soll die U-Boote auf den Grund gezogen haben. Es ist doch wohl schon öfter mal 'n Tauchboot in der Bucht gewesen. Und dem ist nichts passiert!«
    »Trotzdem. Ich glaube, Monsieur Bric kommt der Wahrheit ziemlich nahe«, meinte Superhirn. Bevor das Wasser ganz aus der Bucht gelaufen war, wateten die Freunde bereits durch den Schlick. Längst sah man die Rümpfe der drei Boote. Männer vom Küstenschutz und alle möglichen Leute kletterten darauf herum.
    »Komisch«, wunderte sich Henri, der den Pudel trug. »Die U-Boote liegen alle drei vornüber, das Heck gehoben, als hätten sie nicht nur ins Wasser, sondern in den weichen Meeresboden tauchen wollen.«
    »Ein Turmluk ist offen!« rief Prosper. »Der Kommandant guckt heraus!«
    »Auch aus den beiden anderen steigen jetzt Männer«, sagte Gérard. »Mal hören, was die Leute über den Vorfall sagen.« Er verschwand in einer Gruppe von Helfern und Neugierigen.
    »Ich geh nicht weiter!« protestierte Tati. »Micha steht bis zu den Knien im Schlamm. Und dahinten sind immer noch Wasserlöcher, so groß, daß man darin schwimmen kann.«
    Tati hatte recht. So eine Wanderung war kein Vergnügen. Turnschuhe, Strümpfe und Jeans konnte der Schlamm zwar nicht verderben. Wenn man aber steckenblieb und vornüberfiel, konnte man sich ohne fremde Hilfe nicht mehr aufrichten. Und stand man dann wieder auf den Beinen, sah man wie eine Dreckpastete aus.
    Aber es war gar nicht nötig, sich bis zu den U-Booten vorzuarbeiten. Was die Kommandanten berichteten, ging von Mund zu Mund.
    Die Besatzungen seien vorübergehend bewußtlos gewesen, erfuhren die Freunde. Wahrscheinlich sei draußen vor der Küste als Folge des Brandes eine unsichtbare Giftgas-Wolke über die Boote hingezogen. Davon müsse etwas ins Innere des kleinen Flottenverbandes gedrungen sein. Das gleichzeitige Eintreten der Wirkung müsse zu gleichzeitigen Fehlreaktionen geführt haben.
    »Danke«, grinste Superhirn. »Ich habe genug gehört. Wer das glaubt, ist selber schuld!«
    Die Gefährten stapften zum Ufer zurück. Tati und die Jungen bestürmten den spindeldürren Freund mit Fragen.
    »Es versteht sich, daß man für das Publikum 'ne Erklärung finden muß, auch wenn sie noch so blödsinnig ist«, sagte Superhirn. » Daß sich die Boote aber fast parademäßig in den Schlamm gebohrt haben, wird man für Zufall halten.«
    »Also hat der Ragamuffin etwas damit zu tun?« forschte Micha.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Superhirn. »Der Erd-Boß und seine Leute arbeiten, wie ihr wißt, mit Gedankenkraft. Sie haben bisher giftige, durchbohrende und sogar eisige Gedanken eingesetzt. Die

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