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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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die Hälfte der Männer in Illyria. Und ich möchte studieren, wenn auch nur für ein Jahr.«
    »Ein Jahr?«
    »Dann kommt Vater zurück nach Hause, und der Spaß hat ein Ende. Ich habe vor, auf der Ausstellung am Ende des Schuljahres meine wahre Identität preiszugeben.«
    »Du könntest sagen, dass du einen Apparat erfunden hast, der Männer in Frauen verwandelt«, schlug Jack vor.
    »Ich glaube, da wären die meisten der anwesenden Wissenschaftler eher beleidigt als beeindruckt«, meinte Violet. »Nein. Ich muss schon etwas wirklich Geniales erfinden. Etwas, das selbst die Leistungen der älteren Schüler in den Schatten stellt, ja, sogar die der Professoren. Ich weiß nur noch nicht was.«
    Alle drei schwiegen, während der Teich leise plätscherte und der Abend in die Nacht überging.
    »Das wird ein wunderbarer Sommer«, sagte Violet und nahm sich einen Muffin, um die Fische mit Krümeln zu füttern.
    »Das hoffe ich«, sagte Ashton.
    »Ich verspreche es euch«, sagte Jack und wandte sich an Violet. »Zu allererst machen wir einen Mann aus dir. Dann kommen die Bewerbungsgespräche, wahrscheinlich in einem Monat, und dann, im Oktober fangen wir an der Akademie an. Es heißt, dass die Labore von Illyria beeindruckend sein sollen. Ich kann es kaum abwarten, sie samt ihrer Ausstattung zu sehen. Und sie können jedes Tier besorgen, das die Schüler für ihre Experimente benötigen. Ich habe gehört, sie haben sogar einen Totengräber.«
    »Du wirst doch wohl nicht mit menschlichen Leichen experimentieren wollen?«, fragte Violet. Ashton schauderte es.
    »Ich habe darüber nachgedacht, Affenherzen in Menschen zu implantieren«, erklärte Jack ernsthafter als sonst. »Wenn ein Mensch ein neues Herz braucht, meine ich. Wenn sein Herz versagt. Man könnte das Herz eines Tiers nehmen und es ohne größere Veränderungen einem sterbenden Menschen implantieren. Wir würden Leben retten.« Jack strich sich das blonde Haar aus der Stirn, und Violet empfand Stolz, als sie die leidenschaftliche Entschlossenheit in seinen Augen sah, und hoffte, mit ihm mithalten zu können.
    »Gehen wir, meine Herren«, sagte Violet und stand auf. »Ich bin sicher, das Abendessen ist schon fast fertig, und wenn ich mich nicht vorher frisch mache, wird Mrs Wilks die ganze Zeit an mir herumnörgeln und ich werde mich furchtbar beherrschen müssen, nicht zu lachen.« Die beiden Männer reichten ihr einen Arm. Sie nahm beide und ging zwischen ihnen durch den Garten zurück zum Haus. Hinter ihnen schwirrten in der Dunkelheit die Glühwürmchen über den Teich wie eine Galaxie von Sternschnuppen.

Kapitel 4
    E rnest, der Duke von Illyria, dachte über Dahlien und ihre abschreckende Wirkung auf Frauen nach. Vor fast einem Monat hatten sie Miss Adams in die Flucht geschlagen, und nun standen sie in einer Vase in seinem Arbeitszimmer. Seine Cousine Cecily, die auch sein Mündel war, hatte den ganzen Tag noch nicht bei ihm hereingeschaut, obwohl sie erst vorgestern von ihrer Tante Ada zurückgekehrt war, bei der sie den Sommer verbrachte hatte.
    Er wusste, dass es nicht wirklich an den Dahlien lag. Er hatte Cecily als junges Mädchen mit Zöpfen aufs Land geschickt, um sich dort des Sommers zu erfreuen, und zurückgekehrt war, völlig unerwartet, eine junge Dame. Bisher war es kein Problem gewesen, dass Cecily in der Akademie lebte, denn auch wenn sie, theoretisch gesehen, eine Frau war, war sie doch noch ein Kind und dadurch mehr oder weniger geschlechtslos. Doch in den wenigen Sommermonaten war aus einem sechzehnjährigen Mädchen eine sechzehnjährige Frau geworden. Vermutlich war die Veränderung nicht ausschließlich in der Zeit auf dem Land eingetreten. Der Duke war viel zu intelligent, um zu glauben, dass die blühenden Rosen der Grund für Cecilys Aufblühen gewesen waren. Nein, sehr viel wahrscheinlicher hatte er es einfach nicht wahrgenommen, bevor sie den Sommer über fortgewesen war, und bei ihrer Rückkehr hatte es ihm die Sprache verschlagen. Auf einmal trug er die Verantwortung für eine Frau, und Frauen lenkten junge Forscher nur allzu oft ab. Aus diesem Grund hatte er gestern Abend beim Essen auch vorsichtig angedeutet, dass sie im kommenden Jahr vielleicht ins Internat gehen sollte, wobei sie allein der Vorschlag bestürzt zu haben schien. Sie war noch vor dem Dessert aus dem Zimmer gelaufen und hatte sich seitdem nicht mehr bei ihm blicken lassen.
    Frauen sind komplizierte Wesen, dachte er, als er an seinem Schreibtisch saß. Und

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