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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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auch jemand, der jetzt ihr Freund war, später ihr Liebhaber werden. Obwohl das in Anbetracht der Abfuhr, die sie ihm gerade erteilt hatte, schwierig werden könnte. Jack trat noch einmal gegen die Wand und ging zurück ins Biologielabor. Er setzte sich, das Kinn in die Hand gestützt, und sah zu Dorian hinüber, der eingeschlafen war.
    Wie könnte er sich mit Cecily anfreunden, um später ihr Herz zu gewinnen? Jack grübelte darüber nach, während er Dorian ansah, dann lächelte er. Langsam nahm eine Idee für die Wissenschaftsausstellung in seinem Kopf Gestalt an, mit der er auch seine Gefühle für Cecily ausdrücken konnte. Sie würde natürlich viel Zeit und viele Experimente brauchen, aber sie war machbar, wenn er sich intelligent anstellte. Die Liebe, die in seinem Herzen hüpfte wie ein wildes Flügelfrettchen, würde den Rest bewirken.

    In Violets Herz hüpfte nichts. Sie hatte den ganzen Nachmittag aggressiv vor sich hin gearbeitet, ihre Frustration in heiße Metallbleche gehämmert und ein großes Stück Bronze beschlagen, das die Außenhülle ihrer mechanischen Frau bilden sollte. Die Dreistigkeit des Dukes überraschte sie. Trat sie ihm als Frau gegenüber, ließ er sich nicht dazu herab, über wissenschaftliche Themen mit ihr zu reden, und trat sie ihm als Mann gegenüber, stahl er ihr ihre Ideen und gab sie als seine eigenen aus. Sie sollte ihn suchen und ihm alles erzählen, sollte ihm sagen, dass die Frau, die er jeglicher wissenschaftlicher Diskussion für unwürdig gehalten hatte, die war, deren Ideen er jetzt plagiiert hatte. Ihr Hämmern wurde noch aggressiver, und Bunburry drehte sich zu ihr um und warf ihr einen Blick zu, dann runzelte er die Stirn. Sie nickte höflich und versuchte, leiser zu klopfen. Sie würde sich die härteren Schläge für den Duke aufheben.
    Die Maschine machte gute Fortschritte. Viele Getriebe und Mechanismen waren bereits an ihrem Platz, und die einzelnen Teile, die sie getestet hatte, schienen zu funktionieren. Natürlich würde sie irgendeine Art von Schaltpult bauen müssen, von dem aus alles bedient werden konnte. Und sie musste noch diverse Teile fertigstellen und alles zusammenbauen. Es gab noch viel zu tun. Sie verbrachte den größten Teil des Tages mit einem Hammer in der Hand und konzentrierte sich nahezu ausschließlich darauf, wie er das Metall weich klopfte und in die Biegungen zwang, die sie wollte. Manchmal bedauerte Violet, dass sich die gleichen Prinzipien nicht auf Menschen anwenden ließen.

    Violet hatte bis zum Abendessen gearbeitet. Dann hatte sie schweigend mit ihren Freunden gegessen, die sie angestarrt hatten, als hätten sie Angst vor ihr. Toby hatte für nach dem Essen Pläne für sich und Miriam gehabt, und Violet hatte ohnehin keine Lust verspürt auszugehen und war zurück ins Mechaniklabor gegangen, während Drew und Jack sich ins Biologielabor verzogen hatten, um mit Dorian zu spielen.
    »Du bist ja in miserabler Stimmung«, bemerkte Jack, als sie sich zum Schlafen fertig machten.
    »Ich weiß«, sagte Violet, kletterte ins Bett und schaltete das Licht aus, sodass der Raum im Dunkeln lag.
    »Man sagt, dass Nachahmung die höchste Form der Schmeichelei ist.«
    »Verteidige ihn nicht«, fauchte sie.
    »Sehr wohl. Ich habe Cecily heute vergrätzt.«
    »Oh?«
    »Ja. Sie hat mir gesagt, dass sie in dich verliebt ist, und ich habe sie ausgelacht.«
    Violet musste ebenfalls lachen, was ein wenig von der Last von ihren Schultern nahm. »Du machst Witze«, sagte sie. »Du versuchst nur, mich zum Lachen zu bringen.«
    »Ganz im Ernst. Sie hat mich um Hilfe gebeten, dein Herz zu erobern.«
    »Und was hast du ihr gesagt?«
    »Dass du dich so der Wissenschaft verschrieben hast, dass für Herzensangelegenheiten nicht viel Zeit bleibt.«
    »Aha«, sagte Violet, die plötzlich wieder traurig war.
    »Sie hat gesagt, dass ich versuche, mich zwischen euch zu drängen, weil ich sie liebe.«
    »Intelligent, das zu bemerken«, meinte Violet ironisch.
    »Nun ja, in Wirklichkeit hat sie gesagt, dass ich mir nur einbilde, in sie verliebt zu sein.«
    »Dann muss sie sehr intelligent sein.«
    »Zweifle nicht an meiner Hingabe«, sagte Jack. »Ich liebe sie wirklich.«
    »Mein lieber Junge, ich würde nicht im Traum daran denken, das infrage zu stellen«, spöttelte Violet. »Schließlich gibt es keine größere Liebe als die Liebe auf den ersten Blick. Von allen Sinnen hat die Sehkraft sicherlich am meisten mit Romantik zu tun. Ein oder zwei Mal habe ich schon

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