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Erfolgreich abnehmen beginnt im Kopf - Erfolgreich abnehmen beginnt im Kopf

Titel: Erfolgreich abnehmen beginnt im Kopf - Erfolgreich abnehmen beginnt im Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Marbach
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von Maschinen erledigt. Viele Menschen sind arbeitslos, andere haben viel Freizeit. Bewegung findet heute oft ohne praktischen Nutzen statt, in Fitnessstudios, beim Radwandern oder auf dem Fußballplatz. Bewegung dient hier nur noch dem Vergnügen und der Gesundheit.
    Typisch für Religion und Ideologien ist jedoch, dass sie häufig an Konzepten festhalten, selbst wenn der ursprüngliche Grund dafür wegfällt. Die Konzepte entwickeln dann ihr Eigenleben.
    Völlerei, Trägheit und Genusssucht gelten also als Sünde. Daher gilt auch Übergewicht als sündhaft, denn angeblich wird Übergewicht ja durch die Todsünden verursacht.
    Von diesem sündhaften Übergewicht kann man sich nur reinwaschen, in dem man qualvolle Strafen auf sich nimmt, sei es eine strenge Diät mit viel Verzicht und Hunger oder sei es Sport, zu dem man sich quälen muss. Quälerei und Hunger gehört dazu, wenn man frei von der Sünde des Übergewichtes werden will.
    So wie es da oben steht, klingen die Bestrafungsmaßnahmen gegen das Übergewicht absurd. Aber wenn man sich Artikel und Bücher zum Thema Übergewicht durchliest, wird man feststellen, dass Verzicht, Hunger und Quälerei zum Repertoire der meisten Diäten und Schlankheitstipps gehören.
    Wer trotzdem übergewichtig bleibt, lebt eben nach wie vor im Zustand der Sünde und hat sich nicht genug kasteit.
    Gesunde Ernährung als Religionsersatz
    Die Geißelung des Übergewichtes als sündhaft hört man heutzutage aber mitnichten hauptsächlich von der Kanzel bei der Sonntagpredigt. Ernährungsexperten, Ärzte und schlanke Mitmenschen haben längst die Aufgabe des strengen Predigers übernommen.
    Selbst in Umgebungen, die vom Atheismus geprägt sind, herrscht das Sünden-Konzept in Hinblick auf Ernährung und Übergewicht.
    Ernährungs- und Übergewichts-Moral ist vielerorts zum Religionsersatz geworden. Askese wird von der Ursprungsreligion getrennt zum eigenständigen Wert und paart sich mit dem Schlankheits-Kult.
    Damit das Bild von der sündhaften Entstehung des Übergewichtes auch weiterhin passt, bestehen nicht nur Gesundheitsexperten trotz gegenteiliger Forschungsergebnisse darauf, dass Übergewicht ausschließlich durch zu viel und zu ungesundes Essen und zu wenig Bewegung verursacht wird. Der größte Teil der Bevölkerung hat sich davon überzeugen lassen und glaubt, dass man die Entstehung von Übergewicht vollständig durch Ernährung und Bewegung steuern kann.
    Wer heutzutage zu den moralisch einwandfreien Menschen gehören will, kauft bevorzugt Bioware und isst täglich seine fünf Portionen Obst und Gemüse. Weißbrot ist streng verboten, stattdessen gibt es alle Getreideprodukte nur in der Vollkornversion.
    Selbstverständlich werden nach Kräften auch die Kinder zu moralisch korrekten Essern erzogen. Ob die ständigen Gemüsemahlzeiten den Kindern gut schmecken und gut bekommen, ist dabei sekundär. Hauptsache das Gewissen ist beruhigt.
    Viele Menschen mit Übergewicht oder einer Vorliebe für Süßes, Fettiges oder Salziges leben daher ständig mit einem schlechten Gewissen. Sie fühlen sich immerfort schuldig und trauen sich kaum noch zu essen oder zu genießen. Sie stehen dadurch unter enormem Stress.
    Die Folge davon ist, dass sie immer dicker werden, denn Stress macht dick, vor allem Menschen, die zu Übergewicht neigen.
    Diskriminierung und Mobbing
    Für Übergewichtige ist das Leben heutzutage alles andere als einfach, was aber nicht daran liegt, dass Übergewicht so ungesund ist.
    Viel mehr ist es die Gesellschaft mitsamt Politikern, Ärzten und Ernährungsfachleuten, die Übergewichtige zur Ächtung freigibt.
    In fast allen anderen Gebieten gibt es strenge Regeln und teilweise sogar Gesetze, die eine Diskriminierung verhindern sollen. Man darf heutzutage nicht einmal mehr „Eskimo“ sagen, ohne schief angesehen zu werden.
    Aber Übergewichtige dürfen ungehindert diskriminiert werden. Einige Politiker und Pädagogen fordern sogar eine Ächtung Übergewichtiger, damit sie unter so starken sozialen Druck geraten, dass sie schlanker werden. Die Diskriminierung Übergewichtiger geht so weit, dass übergewichtige Menschen in vielen Bundesländern nicht mehr verbeamtet werden.
    Durch sozialen Druck und Diskriminierung wird aber kaum ein Übergewichtiger schlanker. Das Gegenteil ist meistens der Fall.
    Viele Naturschlanke verlieren bei sozialem Stress zwar ihren Appetit und werden immer dünner. Die meisten Übergewichtigen scheinen aber anders auf Stress zu reagieren.

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