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Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Titel: Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS
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der Schmuggelei bestimmt niemals eingelassen.“
    Stacey lächelte nachsichtig und begleitete sie ins Entree. „Sie hätten ihn nicht aufhalten können. Er lässt sich von niemandem etwas sagen.“
    „Doch. Sie haben ihn ermutigt und immer wieder in Versuchung geführt, um Geld zu spielen.“
    „Aus gutem Grund. Schließlich wollte ich verhindern, dass er Easterley Manor an seine feinen Freunde verliert.“
    Charlotte wich das Blut aus den Wangen. „Dann haben Sie sich meinetwegen an den Spieltisch gesetzt?“
    „Nicht nur. Es ging mir dabei auch ein wenig um mich. Irgendwann werde ich es Ihnen erklären, aber jetzt ist keine Zeit dafür. Ich muss gehen.“ Sacht umfing er ihre schlanken Finger und küsste zärtlich die Innenseite ihrer Hand. Als sie seine Lippen auf der Haut spürte, erschauderte sie wohlig. Wie schwer es ihr fiel, ihm Gleichmut vorzuspielen! Doch das musste sie, denn er sollte auf keinen Fall glauben, sie sei an einer Liaison mit ihm interessiert – und etwas anderes wollte er ohnehin nicht von ihr.
    Er hob den Kopf und sah sie durchdringend an. Ihr war, als wolle er ihre Gedanken ergründen, und fest entschlossen, ihre Gefühle nicht preiszugeben, heftete sie den Blick auf die Schmucknadel an seinem Krawattentuch. „Gute Nacht, Madam“, sagte er mit weicher Stimme, als spreche er zu einem Kind, das er zu besänftigen versuchte. „Morgen oder übermorgen werden wir uns unterhalten und einige Missverständnisse aus dem Weg räumen, die uns zurzeit daran hindern, einander näher kennenzulernen.“ Er ließ ihre Hand aus seiner gleiten, verneigte sich und ging zur Tür.
    „Mylord“, hielt sie ihn auf, als er das Entree halb durchquert hatte, „bitte geben Sie auf sich acht.“
    Mit einem strahlenden Lächeln wandte Lord Darton sich zu ihr um. „Das werde ich, meine Liebste, das werde ich. Bis morgen.“
    Selbst als die Tür längst hinter ihm ins Schloss gefallen war, blickte Charlotte ihm noch sprachlos hinterher. Hätte sie es nicht besser gewusst, wäre sie in diesem Augenblick sicher gewesen, dass er tatsächlich ernsthafte Absichten verfolgte!
    Sie machte sich Sorgen um ihn! Auf Staceys Lippen lag ein glückliches Lächeln, als er zu Jem trat, um sich von ihm zu verabschieden. Sein Kutscher hatte die beiden Braunen ausgespannt und Ivor abgesattelt und die drei Pferde wie auch das Gefährt in den Stallungen von „The Crow’s Nest“ untergebracht. Der Viscount war mit Mrs. Hobart übereingekommen, dass dies sicherer sei, sonst mochte Cecil Hobart noch auf den Gedanken kommen, die Chaise und die wertvollen Tiere zu entwenden und zu Geld zu machen. Jem sollte so lange in „The Crow’s Nest“ Quartier nehmen und sich um die Pferde kümmern, bis Lord Darton seine Angelegenheiten in Easterley Manor geklärt hatte.
    Nachdem er dem Kutscher letzte Anweisungen erteilt hatte, machte Stacey sich zu Fuß auf den Weg ins Dorf. Er hoffte, dass Reverend Fuller sich noch nicht zu Bett begeben hatte, denn sein Anliegen war so dringlich, dass es keinen Aufschub duldete.
    Das Glück war ihm hold: Im Pfarrhaus brannte Licht.
    Mrs. Fuller öffnete ihm die Tür und führte ihn ins Arbeitszimmer, wo ihr Mann die Predigt für den morgigen Sonntag vorbereitete.
    Ohne Umschweife brachte der Viscount seine Bitte vor. Der Reverend, der engen Kontakt zu seinen Schäfchen pflegte, wusste natürlich längst über die geplante Schmuggelaktion Bescheid und betonte, wie sehr er solcherlei Vergehen missbillige. Nach einigem Nachdenken kam er zu dem Schluss, dass er seine Gemeinde am besten gleich morgen früh beim Sonntagsgottesdienst zur Vernunft rufen und ihr ausreden werde, sich an der Entladung der Konterbande zu beteiligen.

10. KAPITEL

    „Warum dürfen wir nicht nach draußen, Mama?“, quengelte Elizabeth. Charlotte hatte ihren Mitbewohnern am Morgen eingeschärft, das Haus auf keinen Fall zu verlassen. Seit Stunden beschäftigten die Mädchen sich nun schon drinnen, und allmählich begannen sie sich zu langweilen. Nichts hätten sie lieber getan, als ein wenig im Garten zu spielen.
    Charlotte wollte nicht, dass die Kinder erfuhren, was heute Nacht bevorstand. Insgeheim hatte sie gehofft, Stacey beim Sonntagsgottesdienst zu treffen, doch er war nicht gekommen und hatte sie bislang auch nicht wieder besucht. Immerhin war Reverend Fuller in Höchstform gewesen und hatte seine zahlreich erschienenen Schäfchen beschworen, sich nicht zu versündigen, indem sie gegen das Gesetz verstießen. Deutlicher musste

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