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Erfuellt

Erfuellt

Titel: Erfuellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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über die Lippen.
    »He, denk daran: Das gönnst du ihr nicht. Du bist zurück.«
    Ich nickte. Richtig. Und ich würde so lange kämpfen, bis er wieder mir gehörte.
    »Okay. Dann mach schnell, ehe ich meine Meinung wieder ändere!«
    »Noch zwei Minuten«, sagte Tripp lächelnd.
    Diese kurze Zeitspanne fühlte sich an wie mehrere Stunden. Uff. Als Tripp schließlich in Woods’ Einfahrt bog, heulte ich fast vor Erleichterung, weil nur sein und mein Wagen dort standen. Kein anderer. Natürlich bedeutete das noch lange nicht, dass er tatsächlich allein war. In meinem Kopf hielt sich hartnäckig dieses verschwommene Bild einer anderen Frau.
    Tripp drückte beruhigend meine Hand. »Los jetzt«, sagte er.
    Ich konnte nichts erwidern. Dafür war ich viel zu nervös. Also nickte ich einfach nur, öffnete die Autotür und stieg aus. Ich hatte noch nicht einmal gefragt, ob Tripp auf mich warten oder direkt zurück nach Macon fahren und sein Motorrad abholen würde. Für so etwas hatte ich jetzt nicht den Kopf.
    Ich warf die Autotür zu und lief auf die Treppe zu, die zum Eingang führte.
    Ich hörte, wie Tripp den Motor anließ. Drehte mich um, sah, wie er auf die Straße abbog und noch ein letztes Mal aus dem Fenster winkte, ehe er Gas gab. Er hatte mich einfach hier zurückgelassen.
    Ich blickte wieder zur Haustür und holte tief Luft. Woods war da drin. Nur eine Tür trennte uns noch. Und wenn es nötig war, würde ich ihn um eine zweite Chance anbetteln und sicherstellen, dass heute Nacht ich die Frau an seiner Seite war.
    Im Haus war das Licht aus. Alles, was ich sehen konnte, war gedämpftes Licht im Schlafzimmer. Es sah beinahe aus, als würde eine Kerze brennen. Bitte, Gott, lass es kein Kerzenlicht sein. Ich klammerte mich am Geländer fest, als ich die Stufen nach oben ging. Normalerweise ging er nie so früh schlafen. Vielleicht ist er ja auch gar nicht hier. Sondern zum Beispiel bei Jace.
    Als ich auf der obersten Stufe angekommen war, stand ich noch eine Weile da und starrte zum Schlafzimmerfenster. Ich war doch ziemlich sicher, dass da eine Kerze brannte, denn das Licht flackerte unruhig. Das hier war eine ganz, ganz dumme Idee.
    Nein.
    War es nicht.
    Er gehörte mir, und ich würde ihn auf gar keinen Fall einer anderen überlassen. Im Gegenteil. Ihre Kerzen konnte sie sich sonst wohin stecken.
    Ich trat näher an die Tür, klopfte ein paarmal und wartete dann ab. Wenn es jetzt eine Weile dauerte, dann bedeutete das, dass er sich erst einmal anziehen musste.
    Da schwang die Tür auf. Woods.
    Er stand in khakifarbenen Shorts und einem weißen Hemd vor mir, dessen Ärmel er bis zu den Ellbogen hochgekrempelt hatte. Ich liebte es, wenn er Weiß trug, weil das seinen dunklen Teint wunderbar zur Geltung brachte. Bei seinem Anblick musste ich erst einmal tief und hektisch nach Luft schnappen.
    Er bewegte sich nicht. Wir standen einfach nur da und verschlangen uns mit Blicken. Fast drei Wochen war es her, seit ich weggefahren war. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, seit ich zum letzten Mal in dieses Gesicht geblickt hatte.
    »Hi«, brachte ich krächzend heraus.
    »Hi«, antwortete er, immer noch im Türrahmen stehend. Er sah aus wie ein wunderschöner gefallener Engel. Für wen hatte er sich bloß so in Schale geworfen? Von drinnen wehte ein leichter Essensduft heraus, und ich erstarrte. Jemand kochte. Im Dunklen?
    »Kann ich reinkommen?«, fragte ich.
    Er ging einen Schritt zurück, sodass ich eintreten konnte. Noch hatte ich sie nicht gesehen. Aber ich roch jetzt ganz deutlich das Essen. Vielleicht ist sie noch nicht da.
    »Erwartest du jemanden?«, fragte ich, ohne ihn anzusehen.
    »Ja«, erwiderte Woods leise. Er wollte mir wohl nichts davon erzählen, war aber immerhin ehrlich.
    »Oh, ich …« Ich bremste mich selbst. Fast hätte ich gesagt, dass ich nicht lang bleiben würde. Dass ich gleich wieder weg wäre. Ja, beinahe hätte ich mich für meinen Besuch entschuldigt, aber das durfte ich auf keinen Fall machen. Schließlich war ich hier, um mir Woods zurückzuholen. Und nicht, um ihn einfach so einer anderen zu überlassen.
    »Vielleicht solltest du sie anrufen und ihr sagen, dass sich deine Pläne geändert haben«, schlug ich vor und drehte mich zu ihm um.
    Irgendetwas leuchtete in seinen Augen auf, aber leider war es zu dunkel, um den Ausdruck wirklich zu deuten.
    »Warum das denn, Della?«, fragte er und trat näher. Nein, ich würde mich nicht unterkriegen lassen. Klar, er war verletzt, aber jetzt

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