Erfuellung
Trainerin, mit der ich gearbeitet habe, war natürlich gut, aber ich wünschte, ich hätte stattdessen den da drüben gehabt.«
Ich folgte ihrem Finger. »Das ist Daniel. Willst du ihn kennenlernen?«
»Ja!«
Ich ging mit ihr zu den Matten auf der freien Mittelfläche und winkte Daniel zu, als er den Kopf hob und uns entdeckte. Megumi löste schnell ihr Haar, obwohl ich fand, dass sie auch mit Zopf toll aussah. Sie hatte eine makellose Haut, und ich beneidete sie um ihren schönen Mund.
»Eva, toll dich zu sehen.« Daniel streckte die Hand aus. »Wen hast du denn da bei dir?«
»Meine Freundin Megumi. Sie schaut sich heute alles an.«
»Ich habe gesehen, wie du mit Tara trainiert hast.« Er schenkte Megumi sein Megawatt-Lächeln. »Ich bin Daniel. Wenn du Hilfe brauchst, sag einfach Bescheid.«
»Ich komme darauf zurück«, warnte sie ihn, bevor sie ihm die Hand schüttelte.
»Ja, bitte. Hast du denn bestimmte Fitnessziele?«
Während sie sich miteinander unterhielten, ließ ich den Blick schweifen. Ich sah mir das Equipment an, hielt nach einem leichten Gerät Ausschau, das ich nutzen konnte, während ich auf Megumi wartete. Stattdessen entdeckte ich ein vertrautes Gesicht, als ich mir das Handtuch um die Schultern legte.
Auf einer Matte am Boden lag eine mir nicht ganz so liebe Reporterin. Ich holte tief Luft, ging zu ihr hinüber und sah zu, wie sie mit einer Fünf-Kilo-Hantel arbeitete. Ihr dunkelbraunes Haar trug sie zu einem Bauernzopf geflochten, hautenge Shorts brachten ihre langen Beine zur Geltung, und ihr Bauch war fest und flach. Sie sah großartig aus. »Hi Deanna.«
»Ich würde fragen, ob Sie öfter herkommen«, antwortete sie, legte das Gewicht wieder ins Regal und erhob sich, »aber das wäre zu platt, glaube ich. Wie geht es Ihnen, Eva?«
»Gut, und Ihnen?«
Wie immer provozierte mich ihr Lächeln irgendwie. »Macht es Ihnen eigentlich gar nichts aus, dass Gideon Cross seine Sünden hinter all seinem ganzen Geld verbirgt?«
Also hatte Gideon recht gehabt, und Ian Hager war verschwunden, nachdem er sein Geld bekommen hatte. »Wenn ich den Eindruck hätte, dass Ihnen wirklich nur an der Wahrheit gelegen wäre, dann würde ich sie Ihnen auch mitteilen.«
»Es ist alles wahr, Eva. Ich habe mit Corinne Giroux gesprochen.«
»Oh? Und wie geht es ihrem Gatten?«
Deanna lachte. »Gideon sollte Sie einstellen, um sein öffentliches Image zu pflegen.«
Damit kam sie den Tatsachen ungemütlich nahe. »Warum gehen Sie nicht einfach ins Büro und scheißen ihn kräftig zusammen? Geben Sie es ihm. Schütten Sie ihm einen Drink ins Gesicht, oder knallen Sie ihm eine.«
»Es würde ihn nicht kümmern. Es würde für ihn keinen verdammten Unterschied machen.«
Ich wischte mir den Schweiß ab, der immer noch meine Schläfen hinabrann, und musste zugeben, dass sie damit nicht unrecht hatte. Ich wusste nur allzu gut, dass Gideon ein kaltherziges Arschloch sein konnte. »Aber Sie würden sich wahrscheinlich erheblich besser fühlen.«
Deanna schnappte sich ihr Handtuch von einer Bank. »Ich weiß genau, was ich brauche, um mich besser zu fühlen. Genießen Sie Ihr restliches Training, Eva. Ich bin sicher, wir werden uns bald wieder unterhalten.«
Sie schlenderte davon, und ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass sie eine Spur verfolgte. Es machte mich ganz nervös, nicht zu wissen, was es war.
»Okay, ich bin fertig«, sagte Megumi, als sie wieder neben mich trat. »Wer war das?«
»Niemand von Bedeutung.« In diesem Augenblick knurrte mein Magen und verkündete damit lautstark, dass ich das Boeuf Bourguignon von heute Mittag nun verbrannt hatte.
»Ich bekomme nach dem Training auch immer Hunger. Sollen wir zusammen zu Abend essen?«
»Gern.« Wir machten uns auf den Weg zu den Duschen und wichen dabei Trainingsgeräten und anderen Clubmitgliedern aus. »Ich frage Cary, ob er vielleicht mitkommen will.«
»O ja.« Sie leckte sich die Lippen. »Habe ich dir schon gesagt, dass ich ihn zum Anbeißen finde?«
»Mehr als einmal.« Ich winkte Daniel zum Abschied zu, bevor wir die Etage verließen.
In der Umkleidekabine warf Megumi ihr Handtuch in die Tonne neben dem Eingang. Ich hielt inne, bevor ich meines ebenfalls hineinsteckte. Mit dem Daumen fuhr ich über das gestickte CrossTrainer-Logo. Ich dachte an die Handtücher, die nun in Gideons Badezimmer hingen.
Vielleicht würde ich ihn beim nächsten Mal auch anrufen und fragen können, ob er mit Freunden und mir zu Abend essen
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