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Erinnerung Des Herzens

Erinnerung Des Herzens

Titel: Erinnerung Des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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reden.«
    »Sie wollen Geld?« Gloria spie die Worte förmlich aus. »Ist es das? Sie wollen mehr Geld. Wieviel? Wieviel wollen Sie?
    »Ich will, dass Sie mich in Ruhe lassen. Wenn Sie mit mir reden wollen, tun Sie es besser, wenn Sie nüchtern sind.«
    »Ich bin nie betrunken.« Mit einem ausgesprochen boshaften Blick stieß Gloria ihren Handballen zwischen Julias Brüste. »Ich bin, verdammt noch mal, nie betrunken, vergessen Sie das nicht! Ich brauche mir nicht von einer dreckigen kleinen Schmiererin sagen zu lassen, dass ich betrunken bin.«
    Jetzt reichte es Julia. Sie packte eine Handvoll Chiffon an Glorias Hals. »Wenn Sie mich noch einmal anrühren ...«
    »Gloria.« Pauls Stimme klang ganz ruhig, als er näher kam. »Fühlst du dich nicht wohl?«
    »Nein.« Blitzschnell schaltete sie auf Tränen um. Es wirkte völlig natürlich. »Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich fühle mich so schwach.« Sie preßte ihr Gesicht an sein Jackett. »Wo ist Marcus? Marcus wird sich um mich kümmern.«
    »Ich bringe dich ins Haus, damit du dich hinlegen kannst. Dann hole ich Marcus.«
    »Ich habe so furchtbare Kopfschmerzen«, jammerte sie, als Paul sie fortführte.
    Er warf Julia über die Schultern einen Blick zu. »Setz dich hin«, sagte er.
    Julia setzte sich und überkreuzte die Arme vor ihrer Brust. Zehn Minuten später war Paul wieder da und nahm mit einem langen Seufzer neben ihr Platz. »Ich glaube nicht, dass ich sie schon je zuvor betrunken gesehen habe. Willst du mir erzählen, was eigentlich los war?«
    »Ich verstehe es selber nicht. Aber ich will Eve bei nächster Gelegenheit festnageln, um es herauszubekommen.«
    Neugierig ließ er seinen Finger über ihren Nacken kreisen. »Und was wolltest du tun, wenn Gloria dich noch einmal anrührte?«
    »Ihr einen Schlag versetzen - direkt auf ihr Kinn.«
    Er lachte und drückte sie an sich. »Himmel, was für eine Frau. Ich wünsche mir wirklich, ich wäre zehn Sekunden später hier aufgekreuzt.«
    »Ich mag keinen Streit.«
    »Nein, das weiß ich. Im Gegensatz dazu, hat Eve an einem einzigen, von Stars überfüllten Abend gleich unzählige Auseinandersetzungen in Lauf gesetzt. Soll ich dir erzählen, was du bei deinem Ausflug in den Garten alles versäumt hast?«
    Er versuchte, sie zu beruhigen, und sie hatte das Gefühl, dass sie ihm wenigstens eine Chance dazu geben sollte. »In Ordnung.«
    »Kincade ist fett und bedrohlich herumgewatschelt und hat es nicht fertiggebracht, Eve zu einem privaten Gespräch zu bewegen. Anna del Rio, die Designerin, erzählt gehässige Geschichten über die Gastgeberin, anscheinend in der Hoffnung, dadurch allem zuvorzukommen, was Eve über sie erzählen könnte.« Er zog eine Zigarette heraus. Als das Licht des Feuerzeugs sein Gesicht beleuchtete, wirkte es im Gegensatz zu seiner leicht amüsierten Stimme sehr angespannt. »Drake ist umhergehüpft, als hätte er heiße Kohlen in der Hose.«
    »Vielleicht hängt das irgendwie damit zusammen, dass ich Delrickio und diesen anderen Mann letzte Woche in Drakes Büro gesehen habe.«
    »Tatsächlich?« Paul blies langsam den Rauch aus. »Nun, ja, zurück zur Party. Torrent sieht mitleiderregend aus, was sich noch verstärkte, nachdem er ein kleines Tete-ä-tete mit Eve hatte. Priest übt sich in herzlichem Gelächter und kleidsamen Posen. Aber als er mit Eve tanzte, fing er an zu schwitzen.«
    »Klingt ganz so, als sollte ich zurückkehren und mir selber ein Bild machen.«
    »Julia.« Er hinderte sie daran aufzustehen. »Wir müssen über verschiedenes reden. Ich komme morgen.«
    »Morgen nicht«, sagte sie, um es ein wenig hinauszuzögern. »Ich habe etwas mit Brandon vor.«
    »Dann Montag, wenn er in der Schule ist.«
    »Ich habe einen Termin um halb zwölf mit Anna in ihrem Studio.«
    »Dann bin ich um neun bei dir.« Er stand auf und reichte ihr die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
    Zusammen gingen sie der Musik und dem Gelächter entgegen. »Paul, bist du gekommen, um mich mit Taschentüchern und Sympathie vor Gloria zu retten?«
    »Es hat geklappt.«
    »Dann steht's eins zu eins.«
    Er zögerte nur einen Augenblick, dann verschränkte er seine Finger mit ihren. »Stimmt genau.«

16

    Die Party dauerte bis gegen drei Uhr früh. Ein paar Unentwegte waren noch damit beschäftigt, den letzten Champagner zu schlürfen und sich die Reste des Belugas von den Fingern zu lecken. Vielleicht waren sie sogar klüger als jene, die am nächsten Tag mit verquollenen Augen, Kopfschmerzen

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