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Erinnerung Des Herzens

Erinnerung Des Herzens

Titel: Erinnerung Des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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darin, dass ich kein Junge mehr bin.«
    Delrickio hatte es schon seit langem gelernt, seine Wut zu beherrschen. Heiß und wild stieg sie in ihm auf, aber in wenigen Sekunden war es ihm gelungen, sie zu besiegen. »Deine Manieren machen der Frau, die heute ihr Haus für uns geöffnet hat, keine Ehre.« Sorgsam wählte er ein weiteres Hors d'ceuvre aus. »Auch Gegner haben neutralen Boden zu respektieren.«
    »Dies hier ist nie neutraler Boden gewesen. Wenn Eve dich eingeladen hat, ist ihr ein Irrtum unterlaufen. Die Tatsache, dass du hier bist, zeigt mir, dass du keinen Begriff von dem Wort Ehre hast.«
    Erneut flackerte in Delrickio Wut auf. »Ich bin hier, um die Gastfreundschaft einer schönen Frau zu genießen.« Er lächelte, aber seine Augen glühten. »So, wie ich es früher getan habe.«
    Paul machte eine schnelle Bewegung, auf die Joseph sofort reagierte. Er schob die Hand in sein Jackett und hielt den Lauf einer Automatik 32 unterhalb seiner Armbeuge an Pauls Brust. »Oh!« Julia stolperte und vergoß ein volles Glas Champagner über Josephs glänzenden Abendanzug. »Oh, es tut mir ja so leid. Wie schrecklich. Wirklich, ich habe keine Ahnung, wie ich so ungeschickt sein konnte.« Aufgeregt zog sie Josephs Taschentuch aus seiner Tasche, lächelte und hockte sich vor ihm hin.
    »Ich trockne alles ab, bevor es Flecke gibt.«
    Die Unruhe, die sie verursachte, brachte die Leute in der näheren Umgebung zum Lachen. Sie lächelte Joseph gekonnt an und hielt ihm ihre Hand hin, dass ihm kaum etwas anderes übrig blieb, als ihr auf die Füße zu helfen, und sie zwischen ihm und Paul stand.
    »Ihr Taschentuch ist ganz durchnässt.«
    Er brummte irgendetwas und stopfte es in seine Tasche.
    »Sind wir uns nicht schon irgendwo begegnet?« fragte sie.
    »Lassen Sie nur, Julia.« Eve stand plötzlich neben ihr. »Es beeinträchtigt Ihre Wirkung beträchtlich, wenn Sie vor einem Mann in die Knie gehen. Hallo, Michael.«
    »Eve.« Er nahm ihre Hand und führte sie langsam an seine Lippen. Das alte Verlangen brannte in ihm, und seine Augen wurden dunkler. Auch wenn Paul ihr nicht erzählt hätte, dass die beiden ein Liebespaar gewesen waren, hätte Julia es jetzt erkannt. »Schöner als je.«
    »Du siehst blühend aus. Ich sehe, du hast alte Bekannte getroffen - und neue. An Paul erinnerst du dich natürlich. Und dies ist meine charmante, wenn auch ein wenig ungeschickte Biographin, Julia Summers.«
    »Miss Summers.« Er führte Lippen und Schnurrbart über ihre Handknöchel. »Ich bin entzückt, sie kennenzulernen.«
    Bevor sie antworten konnte, hatte Paul den Arm um ihre Taille gelegt und sie an seine Seite gezogen. »Warum, zum Teufel, ist er hier, Eve?«
    »Paul, sei nicht unhöflich. Mr. Delrickio ist ein Gast. Ich frage mich, Michael, ob du schon Gelegenheit gehabt hast, mit Damien zu sprechen? Ich kann mir vorstellen, dass ihr zwei viel miteinander über alte Zeiten zu besprechen habt.«
    »Nein.«
    Eves Augen funkelten ebenso kalt wie die Brillanten um ihren Hals. Sie lachte. »Julia, es wird dich interessieren, dass ich meinen vierten Ehemann durch Michael kennenlernte. Damien und Michael waren ... Würdest du sagen, dass ihr Geschäftspartner gewesen seid, Darling?«
    Es gab niemanden in seinem Leben, der ihm so erfolgreich einen Tiefschlag versetzen konnte wie Eve Benedict. »Wir hatten - gemeinsame Interessen.«
    »Wie geschickt du das ausgedrückt hast. Nun, Damien zog sich als Champion zurück, und alle bekamen, was sie wollten. Nein, mit Ausnahme von Hank Freemont. So eine schreckliche Tragödie. Interessieren Sie sich für Tennis, Julia?«
    »Nein, da muss ich passen.«
    »Nun, das liegt fünfzehn Jahre zurück. Wie die Zeit vergeht.« Sie nahm einen kleinen Schluck Champagner. »Freemont war Damiens gefährlichster Gegner - vielleicht sogar sein Alptraum. Sie kamen in die Vereinigten Staaten. Zuerst spielten sie unentschieden. Es wurden hohe Wetten auf sie abgeschlossen. Um es kurz zu machen, Freemont nahm eine Überdosis Kokain und Heroin, einen Speedball, wie sie es wohl nennen. Es war tragisch. Aber dann wurde Damien Champion. Die auf ihn gesetzt hatten, gewannen ganz nette Summen.« Langsam fuhr sie mit einem ihrer karminrot lackierten Fingernägel über den Rand des Glases. »Du bist ein Spieler, nicht wahr, Michael?«
    »Das sind alle Männer.«
    »Und manche haben mehr Glück als andere. Bitte laß dich von mir nicht abhalten, dich unter die Leute zu mischen, das Büfett aufzusuchen, die Musik zu

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