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Erinnerungen an die Wahrheit

Erinnerungen an die Wahrheit

Titel: Erinnerungen an die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Fechner
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Kriegsteilnehmer in vieler Hinsicht zu sehr geschwächt. Und so fiel in Griechenland – bis auf wenige Ausnahmen – eine Burg nach der anderen, ein Fürstentum nach dem anderen, unter den Angriffen fremder Eindringlinge. Zu einem erneuten Zusammenschluß zur Verteidigung der Heimat war man bei den Griechen offensichtlich nicht mehr fähig. Vielmehr gab es neu aufbrechende Feindschaften untereinander und Machtkämpfe im eigenen Haus. So versank Griechenland wie Kleinasien im allgemeinen Chaos. Und außerdem gab es wohl auch Seuchen und katastrophale Dürreperioden, die den Zusammenbruch beschleunigten.
    Hätte es statt eines „dunklen Zeitalters“ auch ein „helles Zeitalter“ geben können? Viele Voraussetzungen dafür waren in Troja gegeben gewesen, das sich großenteils seinen „Göttern“ natürlicher und ehrfurchtsvoller als in anderen Regionen der antiken Welt verbunden fühlte, und wo Kassandra, ein „Licht“, ein „Liebling der Götter“, geboren wurde. Denn so, wie eine einzige Frau wie Helena durch ihre Art und ihr Verhalten in einem Umfeld wachsender Eigensucht ein vernichtendes Geschehen auslöste, hätte eine Frau wie Kassandra – wäre sie in ihrer Mission unterstützt worden – durchaus Gegenteiliges, Helles für die Entwicklung auslösen können: Einen Aufschwung ganzer Völker zu wahrer kultureller Blüte. Wer weiß, ob nicht damals durch ein vorbildliches und starkes Troja in Griechenland und Kleinasien ein weiterer kultureller Aufschwung und ein Durchbruch zu wahrer Gotterkenntnis hätte erfolgen können. Und die „Götter“ hätten sicherlich ihren Anteil zum Aufschwung freudig beigetragen.

Bild am Kapitelanfang: „Das Trojanische Pferd“, Holzstich (später koloriert), Künstler unbekannt, um 1880
Bild nach Einleitungstext: Grafikzeichnung nach einer rotfigurigen Schale, 5. Jh. v. Chr. (Smlg. Arch. f. Kunst & Geschichte)



Odysseus und seine Irrfahrt nach Schottland
    Eine abenteuerliche Seefahrt bis an das „Ende der Welt“
    In der „Odyssee“ wird der Weg des Odysseus, dessen Erlebnisse bei Aufzeichnung der Dichtung im 8. Jahrhundert v. Chr. bereits mehr als 400 Jahre zurücklagen, so seemännisch und geografisch präzise beschrieben, daß man den Eindruck gewinnt, der Dichter war immer dabei gewesen. Geradezu fotografisch genau sind manche geografischen Schilderungen, weshalb man heute noch – bei unseren umfassenden geografischen Kenntnissen und kartografischen Möglichkeiten – den Weg des Odysseus genau nachvollziehen kann. Odysseus kam bis an das „Ende der Welt“ – bis nach Schottland!



Unterwegs im Mittelmeer
    Nach zehnjährigem Krieg um Troja beabsichtigte Odysseus, nach Ithaka zurückzukehren, um dort wieder als König zu herrschen. Seine List, eine Heimfahrt der Griechen vorzutäuschen und einige Griechen in einem riesigen, hölzernen Pferd – scheinbar Opfergabe an die Götter – zu verstecken, hatte letztlich zum Sieg der Griechen im Trojanischen Krieg geführt. Auch zuvor war es immer wieder der listige Odysseus gewesen, der mit seinen Ermahnungen und Ratschlägen die Griechen anspornte. Doch der Sieg hatte Tausenden von Griechen und Trojanern das Leben gekostet, die alle nur gefallen waren, damit Menelaos die untreue Helena wieder nach Sparta zurückbringen konnte. Odysseus hatte sich mit seinem Einsatz für einen sinnlosen Krieg ein ungutes Schicksal geknüpft. Sein Weg nach Hause, nach Ithaka, wird der „Odyssee“ zufolge zu einem zehnjährigen Leidensweg.
    Die trojanische Seherin Kassandra hatte Odysseus bereits auf seinem Hinweg nach Troja mit den inneren Augen geschaut und ihn als gefährlichsten Gegner Trojas – aber auch als einen wahren Helden – erkannt. In einem Seherbericht („Verwehte Zeit erwacht“) wird über die Schauung Kassandras wie folgt berichtet:
    (…) Jetzt war ihr, als stünde sie auf einem großen Schiffe, das mächtige rote Segel ausgespannt hatte. Die Maste waren schwarzbraun, ebenso das Holz des Rumpfes. Starke Seile hielten die Segel, und an dem Bug des Schiffes war ein Drache zu sehen. Auf dem erhöhten Platz des Führers stand ein großer, heldenhafter Mann mit leuchtenden Augen ihr gegenüber. Er war sehr schön, wie ein irdisches Abbild des Ares. Um ihn war ein Leuchten heldenhaften Mutes und ungewöhnlicher Kraft. Flammende Lust an Abenteuern leuchtete aus den goldbraunen Augen. Der Helm blitzte im Schein eines nahen Feuers. Im Takt schlugen die Ruder,

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