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Erinnerungen der Nacht

Erinnerungen der Nacht

Titel: Erinnerungen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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Amber Lily finden und sie diesen Bestien wegnehmen! Aber noch ein anderer Gedanke wirbelte durch mein panisches Gehirn, während ich durch die Wildnis der Wälder floh. Ich musste in Freiheit bleiben, damit ich zurückkehren konnte. Zu ihm. Ich musste zurück und diesen arroganten Vampir retten. Wenn er durch deren Hände starb, könnte auch ich nicht weiterleben. Und die anderen, die meine Freunde geworden waren. Auch sie musste ich retten.

Keith
    12. KAPITEL
    Hilary Garner floh. Sie hatte sie kommen sehen, als sie die Blockhütte umstellten, die ihr die einzige sichere Zuflucht für das Kind zu sein schien. Und Gott steh ihr bei, sie hatte das winzige Baby in White Plains direkt unter ihren Nasen gestohlen. Ob die Mutter des Kindes überhaupt noch lebte, wusste sie nicht. Aber der Vater lebte noch. Tamara hatte Hilarys rätselhafte Botschaft erhalten und ihr gesagt, dass Jameson auf dem Weg war.
    Aber sie konnte nicht auf ihn warten.
    Jeden Tag sah Hilary nach dem Neugeborenen. Die großen dunklen Augen, winzigen Hände und das satingleiche Haar verzauberten sie. Sie konnte nicht warten. Das DPI hatte den Plan für die Experimente aufgestellt und die ersten davon auf Rose Sverskys Terminplan gesetzt. Verdammt, Hilary konnte nicht mehr warten.
    Und daher hatte sie das Baby genommen und hierhergebracht, zu diesem guten Versteck. Und die Dreckskerle fanden sie trotzdem. Einer musste auch bemerkt haben, wie sie sich aus der Blockhütte schlich, denn sie hörte sie näher kommen. Mit schweren Schritten zertrampelten sie Zweige auf dem Weg zu ihr.
    Sie nahm das Bündel mit dem Baby fest in die Arme. „Keine Bange, Süße“, flüsterte sie. „Hilary kümmert sich um dich, Baby. Das hab ich deiner Mama versprochen. Und mir selbst. Ich werde auf dich aufpassen, Süße, bis dein Daddy dich holen kommt, ich schwöre es dir.“
    Sie lief schneller, duckte sich und wich Bäumen aus. Aber die Schritte wurden immer lauter, kamen immer näher, und dann rief jemand.
    „Nein. Bitte, lieber Gott, hilf mir, mein Versprechen zu halten!“
    Schüsse hallten durch die Nacht, glühend heiße Stangen schienen sich in ihren Rücken zu bohren und brachten sie zu Fall.
    „Herrgott noch mal“, rief ein Mann. „Du triffst das Kind, du Idiot!“
    Sie versuchte, in Bewegung zu bleiben, sich weiterzuschleppen. Aber sie hatte kein Gefühl mehr in den Beinen. Erschöpft fiel sie auf die Knie. Und rutschte noch tiefer. Und sie hielt das Baby in den Armen, neigte den Kopf und gab ihm einen Kuss auf die pummelige Wange. „Ich halte mein Versprechen“, flüsterte sie.
    Sie hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da ragten die Männer über ihr auf und nahmen ihr das Kind aus den Armen. Ein Mann reichte das Baby an den nächsten weiter. „Hier. Whaley hat gesagt, wir sollen über Funk Bescheid geben, wenn wir sie haben, sie ins Fahrzeug schaffen und sofort zum Hauptquartier bringen. Kein Zwischenhalt. Keine Umwege. Verstanden?“
    Hilary drehte erschöpft den Kopf und sah den anderen einmal nicken und gehen. Sie sah, wie das Baby weggebracht wurde. „Er … schafft es nicht … mit ihr zurück“, brachte sie heraus. „Das lasse ich nicht zu.“
    „Sie können keinem mehr helfen, Garner.“
    Er schüttelte den Kopf, ließ den Blick über ihren Körper schweifen und wandte sich angewidert ab. Er ließ sie liegen, während er den anderen zurief: „Hier ist alles vorbei. Gehen wir zurück ins Haus und schaffen wir die anderen zur Grube.“
    „Aber eine ist noch auf der Flucht, Sir.“
    „Mit einer werden wir fertig“, sagte er. „Später. Kümmern Sie sich als Erstes darum, dass die anderen versorgt werden.“
    Hilary hörte, wie sich die Männer entfernten, wie ihre Schritte immer leiser wurden und dann ganz verstummten. Sie machte die Augen zu und legte den Kopf auf das Moos eines umgestürzten Baumstamms. „Bitte, lieber Gott“, flüsterte sie. „Es ist lange her, seit ich mich an dich gewandt habe … ich weiß. Aber … aber, es tut mir so leid.“ Sie presste vor Schmerzen ihre Lippen zusammen, holte Luft und zwang sich weiterzusprechen. „Ich weiß nicht, ob du mir vergeben kannst, dass ich so lange für diese … diese Monster gearbeitet habe. Aber ich hatte ja keine Ahnung, Gott. Ich hatte keine Ahnung.“
    Der Wind schien durch die Pinienzweige zu wehen. Es schien, als riefe er ihren Namen.
    „Vergib mir, Herr“, fuhr sie fort. „Und hilf mir. Ich brauche Hilfe, damit ich mein Versprechen halten kann.“ Sie schlug die Augen

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