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Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden

Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden

Titel: Erlebnis Südafrika - Gold und mehr im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Brugger
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Geländebuggy verwechselt.
    Wir packen unsere Sachen auf
eines der wartenden vierradangetriebenen Fahrzeuge. Die Schüler, der Busfahrer
- immer noch in Anzug und mit Krawatte -, die Begleitpersonen, Stan und
Adelaide, wir fahren auf der Ladefläche eines Mercedes- Unimogs
(Original-Import aus Deutschland mit Linkslenkung) los. Stan und ein zweiter
Wildnisführer mit dem Namen Bruce, der sich hinter das Steuer geklemmt hat,
haben safarigrüne Baumwolluniformen an, kurze Hose und Hemd. Auf den
dunkelgrünen Schulterklappen des Hemdes steht in gelber Schrift eingestickt:
"Drifters Professional Guide", also etwa "berufsmäßiger Führer
der Firma Drifters". Damit gelingt es den Drifters- Leuten, sich ein Image
wie die Reservats-Führer im Paul Krüger Park zu geben.
    Die zwei im offenen Fahrerhaus
des Unimogs Sitzenden, nämlich neben Bruce auch der Klassenlehrer, haben es
leidlich gut - sie haben festen Halt in ihren Sitzen. Die anderen stehen oben
auf der Ladefläche während einer über einstündigen Schaukel- Fahrt und halten
sich an dem Gestänge, das in Brusthöhe eines Erwachsenen in Gitterform über den
Unimog führt, fest. Diese - fast könnte man sie nicht mehr so nennen -
"Straße" hätte mein VW Passat Variant natürlich nicht mehr geschafft.
Loser Sand wechselt mit tief ausgewaschenen Löchern ab. Steile Hänge
("Selbst für Esel zu steil", meint ein Schüler) und sehr starke
Seitwärtsneigung des Weges müssen im 4-Rad-Betrieb gemeistert werden. Einem
Schüler steht das Unwohlsein ins Gesicht geschrieben. Doch er behält seinen
Mageninhalt - zur Freude seiner Mitreisenden - bei sich. Mitunter dornige
Zweige ragen in Kopfhöhe in unseren Weg. "Kopf!" - ertönt es jedes
Mal, und wer sich nicht rechtzeitig unter das Unimog- Gestänge duckt, bekommt
eingige harte, sehr unschöne Schläge ab. Doch es wird keiner ernstlich
verletzt, obwohl ein paar Schüler es als Sport ansehen, erst im letzten Moment
den Zweigen auszuweichen.
    Mir wird die Schaukelei auch
bald zuviel. Wir haben nun Hügel erklommen und Täler durchquert, oft im Bett
von Flüssen, die aber nur während eines oder kurz nach einem Regen aktiv sind.
Dann - endlich - sehen wir zwei einfache große offene Hallen vor uns. Eine
davon ist die Hütte mit den sauberen, gut funktionierenden Sanitärenrichtungen.
Die andere beherbergt die Küche und den Speisesaal. Das heiße Wasser für die
Duschen und den restlichen Sanitärtrakt wird durch einen mit Holz beheizten
Ofen erzeugt, das Wasser für die Küche wird mit einem Gas-Durchlauferhitzer auf
Temperatur gebracht.
    Der Strom zur Beleuchtung der Gebäude
und für die Wasserpumpe wird durch einen nur abends laufenden Dieselgenerator
hergestellt. Nach unserer mehr als 8- stündigen Fahrt werfen wir unsere
Gepäckstücke in die fertig aufgestellten großen Armeezelte, um ein leichtes
Mittagessen aus Brötchen, Wienern, Käse und Orangensaft hungrig zu
verschlingen. Kaum sind wir mit dem Essen fertig, macht uns Bruce mit einigen
Regeln des Camps vertraut und verspricht uns einen besonderen Genuss:
    Ein Bad am Wasserfall. Alle
machen sich bereit. Hans greift zum Fotoapparat, den er mitnehmen will, aber er
muss feststellen, dass nur noch einige Bilder auf dem Film sind. Und er macht
eine zweite, wesentlich schmerzlichere Entdeckung: Sein Film, den er in
Pietersburg gekauft hat, steckt im Seitenfach des VW, der in einer Scheune
neben dem Bus steht, wo wir unsere nicht geländegängigen Fahrzeuge zurücklassen
mussten. Pech gehabt ! Unmöglich, innerhalb der nächsten zwei Tage dorthin zu
kommen !
    Hinter Bruce trotten wir,
Handtuch und Badezeug in der Tasche, im "single file" (Gänsemarsch)
durch das hohe Gras. Diese Art der Fortbewegung werden wir in den nächsten
Tagen noch vielmals anwenden. "Durch unser angepasstes Verhalten sorgen
wir dafür, dass so wenig Natur wie möglich zerstört wird und die Tiere und Pflanzen
in diesem Gebiet erhalten bleiben", erklärt Stan. Am Trinkwasserspeicher
vorbei geht es über Felsen hinunter zum Kopfpunkt des Wasserfalls. Ein Bächlein
- also vom Wasserfall keine Rede - plätschert über mehrere vorspringende
Felsnasen in einen schwarz- roten, von oben unheimlich, weil undurchsichtig
wirkenden Teich.
    "Das Wasser ist tief genug,
Ihr könnt von der Grasnarbe aus Schwung nehmen und mit den Füßen, aber nicht
mit dem Kopf voraus ins Wasser springen, es sind nur sechs Meter!" ruft
Stan den aufgeregten Schülern zu, die schon die festen Schuhe ausgezogen haben.
Ich traue

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