Erleuchteter Sex
vorbeizugleiten.
Wo befindet sich die Stelle in der Scheide, die für einen G-Punkt-Orgasmus stimuliert werden muss? Das ist ganz unterschiedlich. Bei manchen Frauen ist dieser Bereich - der G-Punkt - klar umrissen und befindet sich etwa fünf Zentimeter nach dem Scheideneingang an der Vorderwand der Vagina. Dieser Punkt verfügt über eine ganz besondere sexuelle Reaktionsfähigkeit. Das schwammartige Gewebe unter der Oberfläche kann sich zum Orgasmus hin mit Flüssigkeit füllen. Einige Frauen reagieren auf die Stimulation ihres G-Punktes mit Harndrang. Zudem gibt es Frauen, die beim Orgasmus eine Flüssigkeit aus diesem Gewebe absondern.
Andere Frauen haben keinen deutlich spürbaren G-Punkt, kommen aber dennoch in den Genuss intensiver vaginaler Orgasmen, die sich sehr stark von klitoralen Orgasmen unterscheiden. Mit den Begriffen »G-Punkt-Orgasmus« und »vaginaler Orgasmus« bezeichne ich denselben Typ von Orgasmus: Er ist voller als ein klitoraler Orgasmus, aber im Allgemeinen nicht so intensiv wie ein Muttermundorgasmus.
Ob Sie nun eine Frau mit einem deutlich fühlbaren G-Punkt sind oder nicht - vaginale Orgasmen oder G-Punkt-Orgasmen sind voller, gefühlvoller, langsamer, länger und intensiver als klitorale Orgasmen. Bei einem G-Punkt-Orgasmus öffnen sich Körper und Atmung, statt sich zu verkrampfen und zu verschließen, wie das beim klitoralen Orgasmus oft der Fall ist. Bei einem vaginalen Orgasmus oder G-Punkt-Orgasmus nehmen Sie Lust und Liebe tief in Ihren offenen, hingegebenen Körper, in Ihr Herz und in Ihre Lunge auf und reagieren mit Wellen hemmungsloser emotionaler und körperlicher Entfaltung. Klitorale Orgasmen sind dagegen oft ein »Krampf« kurzer, intensiver Lust.
Die tiefe Offenheit bei G-Punkt-Orgasmen oder vaginalen Orgasmen erfordert ein höheres Maß an Vertrauen und Verbundenheit als klitorale Orgasmen. Die meisten Frauen können klitorale Orgasmen durch Selbstbefriedigung, mit einem Vibrator oder mit einem Liebhaber erleben, der weiß, wie er den Bereich der Klitoris mit Fingern, Zunge oder Penis stimulieren muss. Vaginale Orgasmen kommen dagegen typischerweise nur mit einem Partner vor, dem die Frau wirklich vertraut und dem sie bereit ist, sich in tiefer Empfängnis und freimütiger Hingabe zu öffnen. Bei einem G-Punkt- oder vaginalen Orgasmus geht es ebenso sehr um selige emotionale Empfänglichkeit, Offenheit und Hingabe wie um körperliche Ekstase.
Eine Frau, die sich mit ihrem Sexualpartner nicht entspannen und ihm nicht vertrauen kann, wird nur schwer G-Punkt- oder vaginale Orgasmen erleben. Und selbst dann reagiert der G-Punkt vieler Frauen sehr empfindlich oder sogar mit Schmerzen auf Berührungen. Das kann allerdings ein gutes Zeichen sein, denn es offenbart das Potenzial sexueller Reaktionsfähigkeit. Berührungsempfindlichkeit oder Schmerz weisen oft darauf hin, dass ein hochempfindlicher Bereich der Vagina - vielleicht auf Grund früherer Traumatisierung oder einfach aus Frustration - blockiert ist und sich deshalb jeder Stimulation verweigert.
Man braucht Zeit, Geduld, Liebe und Einfühlungsvermögen, um einen gereizten, abweisenden oder traumatisierten G-Punkt zu öffnen. Eine sinnvolle Strategie besteht darin, dass der Liebhaber der Frau den Bereich ihres G-Punktes vorsichtig mit seinen Fingern massiert und dabei auf Rückmeldung von ihr achtet. Die Frau selbst sollte ganz genau sagen, wie sie berührt und massiert werden möchte: »Langsamer, nicht so fest, du darfst ihn kaum berühren, gib mir ein paar Sekunden Zeit, mich zu erholen, in Ordnung, jetzt fester, fester, schneller, jetzt wieder langsamer …«
Einige Frauen haben anfangs nach wenigen Minuten G-Punkt-Massage genug. Allerdings ist es am besten, wenn man sich nach und nach auf eine Stunde oder mehr hocharbeitet. Wenn Sie selbst massiert werden, wird es Sie vielleicht überraschen, wie viele emotionale Rückstände in Ihrem Scheidengewebe gespeichert sind. Es kann sein, dass Sie ohne erkennbaren Grund plötzlich wütend werden, Angst bekommen oder Trauer empfinden. Wenn diese Gefühle zu stark werden und Sie nicht weitermachen können, brechen Sie die Massage ab und genießen Sie es einfach ganz bewusst, mit Ihrem Geliebten zusammen zu sein. Sprechen Sie mit ihm über Ihre Gefühle, entspannen und atmen Sie gemeinsam, während er Ihnen in seinen Armen Zuflucht gewährt.
Nach Möglichkeit sollten Sie die Massage irgendwann wieder aufnehmen. Das kann ein paar Minuten oder ein paar Tage später
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