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Erlöst mich: Thriller (German Edition)

Erlöst mich: Thriller (German Edition)

Titel: Erlöst mich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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Beweise zu finden, die die Abteilung Organisiertes Verbrechen nicht hatte finden können, und Tatsache war,
dass Penny während der langen Zeit intensiver Nachforschungen nur wenig entdeckt hatte. In den vergangenen Wochen war ihre Hoffnung fast auf Null gesunken, und langsam hatte sie das Gefühl beschlichen, Penny sei mehr an ihr interessiert als an der Beweisfindung gegen Paul Wise. Bei Tina war es naturgemäß genau umgekehrt, was mit der Grund gewesen war, warum sie ihr Verhältnis beendet hatte.
    »Nein«, erwiderte sie schließlich. »Wenn wir uns getroffen haben, haben wir seine Ergebnisse besprochen, aber es lief nicht besonders gut. Zumindest dachte ich das.«
    »Gab es nach Ihrer Trennung noch einen Kontakt?«
    »Ja. Letzte Woche haben wir miteinander telefoniert. Am Donnerstag.«
    »Welchen Eindruck hatten Sie da von ihm?«
    »Er war noch geknickt, weil ich unsere Beziehung beendet hatte, hatte aber akzeptiert, dass es vorbei war. Während des Gesprächs fragte er mich, ob wir wieder zusammenkommen könnten. Ich sagte ›Nein‹, und danach haben wir den Fall besprochen und abgemacht, uns Ende dieser Woche zu treffen. Ich vermute, in der Zwischenzeit muss er etwas herausgefunden haben. Ich habe gesehen, dass Sie mit seinem Notebook beschäftigt waren. Haben Sie etwas darauf entdeckt?«
    »Es gibt einen Ordner mit dem Titel ›Das Projekt‹. Darin finden sich Informationen über Wise’ Geschäftsverbindungen, obwohl er ihn nicht namentlich nennt, sondern mit ›W.‹ abgekürzt hat. Ein bisschen simpel, möchte ich sagen. Der Ordner ist auch schlecht verborgen, und darin befindet sich nichts, was dazu beitragen könnte, das Verfahren gegen ihn wiederaufzunehmen.«
    Tina starrte auf das offene Notebook und wünschte, sie hätte es mit einem älteren und erfahreneren Kollegen zu tun.
    »Da muss noch etwas sein. Sind Sie sicher, dass Sie überall gesucht haben?«
    »Ich habe zwei Jahre im Sittendezernat verbracht und die Festplatten von Kinderschändern durchwühlt, DI Boyd«, entgegnete er herausfordernd. »Ich weiß also, wonach ich suchen muss, und ich habe dieses Teil da eine Stunde lang durchforstet. Da ist nichts.«
    Er hielt inne.
    »Sehen Sie es mal von meiner Warte. Ich finde einen Mann erhängt in seinem Büro vor. Bei näherem Hinschauen stelle ich fest, dass er vor dem finanziellen Ruin steht, ein Verfahren am Hals hat, keinen Job und deshalb kaum Einkünfte, dazu hohe Schulden. Er schuldet diversen Kreditkartenfirmen insgesamt zwölftausend Pfund und ist drei Monate mit seinen Hypothekenzahlungen im Rückstand.«
    Tina wollte etwas sagen, aber er hob die Hand.
    »Hinzukommt, dass die Frau, mit der er eine Affäre hatte, vor zwei Wochen mit ihm Schluss gemacht hat, was seine angespannte Situation noch verschärft haben dürfte. Und als Sahnehäubchen hinterlässt er drei Abschiedsbriefe, alle offenbar von Herzen kommend und auf jeden Fall von seiner Hand verfasst. Zusammenbuchstabiert ergibt das für mich das Wort ›Selbstmord‹. Und nichts, was Sie gesagt haben, wird meine Meinung daran ändern.«
    »Ich verstehe Sie ja«, antwortete Tina, und tatsächlich konnte sie seinen Standpunkt nachvollziehen. In seiner Situation hätte sie exakt dasselbe gesagt.
    »Aber Nick hat einen Mann ausgeforscht, der über die
Jahre in diverse Morde verwickelt war und unter anderem dadurch aufgefallen ist, dass er sie zum Teil wie Selbstmorde aussehen ließ. Er hat jemanden beauftragt, meinen Verlobten zu ermorden, John Gallan, einen DI der Met, das war vor sechs Jahren, und schon damals sollte jeder denken, es sei Selbstmord gewesen, sogar einen Abschiedsbrief hat er gefälscht.«
    »Das hier ist etwas anderes, Ma’am. Nick Penny stellt für Paul Wise keine Bedrohung dar. Penny war ein in Ungnade gefallener Reporter, der vor dem finanziellen und privaten Ruin stand.«
    »Ich kannte Nick. Und ich kann Ihnen versichern, dass er nicht der Typ war, der Selbstmord begeht.«
    Doch bereits als sie das sagte, merkte sie, wie hohl es klang.
    Der Fairness halber musste sie zugeben, dass Weale ihr nicht direkt widersprach. Stattdessen zuckte er mit seinen breiten Schultern.
    »Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?«
    »Finden Sie heraus, was genau Nick in der vergangenen Woche getan hat. Nehmen Sie das Notebook noch mal unter die Lupe. Er hat etwas herausgefunden, da bin ich hundert Prozent sicher.«
    »Und warum hat er Ihnen dann nichts davon gesagt? Es tut mir leid, Ma’am, aber die Entscheidung, ob es sich um

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