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Erlöst mich: Thriller (German Edition)

Erlöst mich: Thriller (German Edition)

Titel: Erlöst mich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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sich Tina eine Kopie der Heiratsurkunde, aus der hervorging, dass O’Riordans Frau eine geborene Maria Gomez war. Zwanzig Minuten, eine Pizza und ein paar weitere gebührenpflichtige Auskünfte später wusste Tina, dass die Telefonnummer in O’Riordans Kalender dem Ehepaar Simangan gehörte, das in Ternate wohnte, einer Küstenstadt etwa achtzig Kilometer südwestlich von Manila.
    Tina lehnte sich zurück und rieb sich befriedigt die Augen. Sie hatte den mutmaßlichen Aufenthaltsort von O’Riordans Frau herausgefunden. Das musste nicht heißen,  dass die Frau auch kooperierte, zumal nicht, wenn sie irgendwie in den Tod ihres Mannes verstrickt war und Tina sich fragte, ob sie Milne gestatten konnte, einer wehrlosen,
möglicherweise sogar unschuldigen Frau, die gerade zur Witwe geworden war, die Pistole an den Kopf zu setzen.
    Aber es gab ja noch die vielversprechende Spur zu Milnes altem Partner Tomboy. Trotzdem wollte sie sich nicht darauf verlassen. Sie benötigte mehr Informationen, etwas, das Wise mit den Morden zwingend in Verbindung brachte. Nun, da er zum wiederholten Mal auf die Philippinen gekommen war, fragte sich Tina, ob er hier ein Haus besaß. Falls ja, dann könnte Lene Haagen, die 2008 in Manila verschwunden war, dort ermordet worden sein. Und wenn das zutraf, dann würden sich dort noch Spuren finden, mikroskopisch winzige vielleicht, aber auf jeden Fall beweiskräftige.
    Sie wusste, wen sie anrufen musste.
    In England war es jetzt früher Sonntagnachmittag, und nach dreimaligem Klingeln nahm Mike Bolt ab. Beide schenkten sich den Small Talk.
    »Tina, was kann ich für dich tun?«, fragte er zögerlich, als ob er schon erwartete, dass sie sich in Schwierigkeiten gebracht hatte und Hilfe brauchte. Fairerweise musste Tina zugeben, dass dies in den vergangenen Jahren fast zum Markenzeichen ihrer Beziehung geworden war. »Ich bin gerade mit Claire unterwegs. Ist alles in Ordnung bei dir?«
    Claire war Bolts Freundin, Verlobte mittlerweile, eine Frau, der Tina nie begegnet war und über die sie auch nicht allzu viel erfahren wollte. Immerhin, Mike hatte ihren Anruf entgegengenommen, und das, so hoffte sie, bedeutete offenbar immer noch etwas, obwohl sie nicht genau hätte sagen können, was.
    »Ja, alles in Ordnung.«
    »Wo steckst du?«
    Sie konnte es ihm nicht verschweigen, deshalb sagte sie ihm, sie sei auf den Philippinen.
    »Himmel, Tina.« Er hielt kurz inne. »Seit wann? Hast du das von Nick Penny gehört?« Er klang, als würde er annehmen, dass nicht.
    »Natürlich. Und es war kein Selbstmord.«
    »So etwas musstest du ja sagen.« Er ließ nicht durchblicken, ob er über ihre Affäre mit Nick Penny informiert war. Doch Tina vermutete, dass er es wusste.
    Kurz entschlossen gab sie ihm eine Kurzfassung der vergangenen achtundvierzig Stunden, einschließlich des Mordanschlags in ihrem Hotelzimmer und dass sie Paul Wise auf dem Flughafen von Singapur gesehen hatte. Dann fügte sie hinzu, was Penny über die beiden verschwundenen Mädchen herausgefunden hatte. Sie verschwieg, dass sie sich mit dem Mann zusammengetan hatte, der versucht hatte, sie umzubringen. Auch dass dieser Mann in England wegen mehrfachen Mordes gesucht wurde.
    Als sie geendet hatte, stöhnte Mike hörbar resigniert auf.
    »Wenn man dich angegriffen hat, warum hast du es nicht der Polizei gemeldet?«
    »Wer würde mir schon glauben? Es gab ja keine Zeugen. Keine eindeutigen Spuren. Und du kennst doch meine Geschichte. Die Beurlaubung wegen des Burn-outs, meine Trinkerei …«
    »Und stattdessen fliegst du auf die Philippinen, in eine der gefährlichsten Regionen der Welt, über die du nichts, aber auch gar nichts weißt, und begibst dich auf einen einsamen Kreuzzug, der sich entweder als komplette Zeitverschwendung
entpuppen wird oder der dich im schlimmsten Fall das Leben kosten kann.«
    »Ich brauche deine Hilfe«, sagte sie in einem Ton, der klarstellen sollte, dass sie keine Belehrungen nötig hatte, obwohl Mike durchaus recht hatte.
    »Die brauchst du immer, Tina«, entgegnete er. Und wieder war da diese Ablehnung, die sie schon bei ihrem letzten Gespräch wahrgenommen hatte.
    »Dieses Mal mach ich dir keinen Ärger. Das verspreche ich. Aber ich muss wissen, ob Paul Wise Grundbesitz auf den Philippinen hat. Und wenn ja, wo er sich befindet.«
    »Warum? Damit du hinfahren und es mit ihm ausschie-ßen kannst? Ihn dazu zwingst, seine Verbrechen zu gestehen? Das wird er nicht, Tina, kapier das doch endlich.«
    Er hatte

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