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Erlösung

Erlösung

Titel: Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Dungs
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unwiderruflich wie deine Verbindung mit mir! Du wirst immer von meinem Blut sein, William. Für alle Zeit. Und ich werde immer wissen, was du tust oder wo du bist.“ Es stand Vincent ins Gesicht geschrieben, dass er Elisabeths Worten zwar glaubte, aber diese Erkenntnis mehr als hasste. Doch momentan konnte er wohl nichts daran ändern, Elisabeth schien ein übermächtigerer Gegner zu sein, als ich es je für möglich gehalten hätte. Kostete sie es denn gar keine Mühe, einen Ältesten zu bändigen? Und ich lag bloß gekrümmt neben ihnen und war mehr als unbrauchbar.

 
    Nur eine Chance
     
     
    Hoch mit dir! Meine innere Stimme schrie mich an, sie forderte mich nicht nur auf, nein, sie befahl mir, meine Schmerzen zu unterdrücken. Es war an der Zeit meinen Beitrag zu leisten. Und wenn ich ausgelöscht werden sollte, dann wenigstens nicht umsonst. Der allerletzte und klägliche Rest meiner bisherigen Willensstärke drang aus den Tiefen meines Verstandes hervor.
    „Komm schon, verflucht. Steh´ endlich auf“, krächzte ich zu mir selbst. Ich hatte es bisher immer geschafft zu überleben, selbst als die legierte Klinge von Peters Kodachi tief in meiner Brust gesteckt hatte. Da würde ich es doch auch heute schaffen?! Stöhnend vor Schmerzen zwang ich meinen verletzten Körper, sich aufzurichten. Meine Arme stützten sich am Boden ab, um meinen Oberkörper hochzuziehen. In meinen Gliedmaßen spannten sich die Sehnen bis zum äußersten. Es fühlte sich an, als würden sie die Dehnung nicht mehr aushalten können. Sie schienen einfach zu reißen. Oder vielleicht war das auch nur die Säure, die mir diesen fürchterlichen Schmerz bis in mein Hirn schickte. Durchaus wahrscheinlich war aber, dass sich mein Innerstes tatsächlich aufzulösen begann. Mein Körper gehorchte mir dennoch, wenn auch mühsam und bedeutend langsamer als ich es jemals gewohnt war. Ich schaffte es sogar auf meine Füße, obwohl ich schwankte, wie ein Betrunkener, der kaum noch stehen konnte.
    „Sieh ihn dir nur an, mein Lieber. Dein Schützling hat einen starken Willen, das muss ich ihm wirklich lassen.“ Elisabeth spähte zu mir herüber und sie zeigte erneut ihr strahlendes Lächeln.
    Vincent antwortete nicht, er nutzte diesen kurzen Moment der Unachtsamkeit aus, um sich aus ihrer Umklammerung zu befreien. Seine geballte Faust verfehlte jedoch ihr Ziel. Elisabeths Reflexe waren mehr als bemerkenswert, meine benebelten Sinne konnten sie kaum noch wahrnehmen. Blitzartig war sie Vincents Attacke ausgewichen, indem sie nach oben gesprungen war. Jetzt hing sie an der Decke, wie eine riesige Fledermaus, die man aus dem Schlaf gerissen hatte.
    „Nicht schnell genug“, gluckste sie amüsiert.
    „Noch nicht“, zischte Vincent und in nur einem Satz war er bei mir. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, streckte er mir schon seinen entblößten Unterarm entgegen. „Nimm von mir, Nicholas!“ Es war mehr als eine Aufforderung.
    Elisabeth runzelte die Stirn. „Was wird das, bitte?“
    Ich für meinen Teil gehorchte nur allzu gern dem Befehl meines Schöpfers. Meine Eckzähne verformten sich immerhin noch in vertrauter Manier, wenn auch bloß in gieriger Erwartung auf das, was nun kommen würde. Und als ich meine Fänge, ohne zu zögern, in Vincents kalte Haut trieb, schoss das kostbare Blut sofort in meinen Mund. Es flutete meine ausgezehrte Kehle und der Vampir in mir übernahm die Oberhand. Auch die heilsame Wirkung ließ glücklicherweise nicht lange auf sich warten. Sie betäubte sofort den Schmerz und entfachte meine verloren geglaubte Energie. Es war erstaunlich, was das Blut eines Ältesten bewirken konnte.
    Elisabeth glitt wieder auf den Boden zurück. „Warum verlängerst du unnötigerweise sein Leben?“ Sie beobachtete uns mit einer Gelassenheit, die eigentlich nur aussagen konnte, dass sie sich einfach sicher war, unbesiegbar zu sein. Wer konnte schon mit Bestimmtheit sagen, dass es nicht so war?
    Ein letzter Tropfen des wertvollen Blutes, dann löste ich meine Lippen von Vincents Haut.
    „Nicholas, falls du dir diesen Schmerz noch einmal gönnen willst, nur zu.“ Elisabeth streckte spielerisch eine Hand vor, damit ich ihren Handschuh und vor allem die Krallen daran sehen konnte. Den anderen hatte sie wohl nicht mehr übergezogen. Wo lag er? „Ich mache dir aber ein besseres Angebot; wenn du weiterhin existieren willst, dann solltest du jetzt einfach gehen. Dreh dich um und verschwinde und ich verspreche dir, dich am Leben zu

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