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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philipsen
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Rambo ist«, sagte Kim Hjort und erklärte, dass viele Länder, vor allem in der Dritten Welt, diese Geräte in der Landwirtschaft verwendeten, zum Beispiel um Zuckerrohr zu ernten oder Kokosnüsse zu öffnen. »Hier in unserem kleinen Land ist das keine alltägliche Waffe.«
    Wohl aber in Afrika, dachte Roland und sprach es laut aus. Kim Hjort bestätigte, dass das auf dem afrikanischen Kontinent eine sehr gewöhnliche Waffe sei. Besonders der Typ, nach dem sie hier suchten, sei sehr weit verbreitet. Im Gegensatz zu der typischen philippinischen Machete, bei der das ganze Blatt oftmals lang und schmal war, und der mexikanischen, die ein deutlich kürzeres und runderes Messerblatt hatte, war diese hier am Ende des Blattes breiter und schärfer.
    Damit war Frederik Willumsen außer Verdacht, dachte Roland. Esad Nuhanovic war nicht erwürgt worden, und es war auch kein Fischmesser verwendet worden.
    »Dafür braucht man doch sicher einen Waffenschein?«
    »Ja, einen Waffenschein für Blankwaffen.«
    Roland notierte das auf einem Post-it-Zettel und befestigte ihn an der Tafel neben all den anderen Hinweisen, während Kim Hjort weitersprach und sagte, dass seiner Ansicht nach die Zerstückelung nicht von einem Profi ausgeführt worden sei, da es keinerlei Symmetrie oder Einheitlichkeit bei den Schnitten gab. Sie waren zufällig und mit unterschiedlich starkem Kraftaufwand erfolgt, teilweise richtiggehend gewaltsam und unbeholfen.
    »Ich frage mich sogar, ob mehr als eine Person am Werke war«, sagte er.
    »Dann sprechen wir von mehr als einem potentiellen Täter?«, fragte Roland.
    »Das ist meine Theorie, ja.«
    »Okay. Jetzt wissen wir, wonach wir suchen müssen. Das Morphin wurde ihm doch sicher durch eine Kanüle injiziert, oder?«
    »Ja, es gibt, wie gesagt, einen deutlichen Einstich«, sagte Kim Hjort und begann mit einer längeren Erklärung, wo der Einstich sich genau befand, wie tief er war und wie lang folglich die Kanüle gewesen sein musste.
    Roland sammelte seine Gedanken, bevor er zusammenfasste:
    »Das heißt, wir suchen nach einem oder mehreren Tätern, die Zugang zu Morphin und Kanülen sowie einen Waffenschein für eine Machete haben.«
    »Ja. Es wäre fantastisch, wenn ihr die Kanüle finden könntet.«
    »Du weißt ja, dass es nicht leicht ist, eine Mordwaffe zu finden«, sagte Roland und dachte, dass ihnen das seltsamerweise trotzdem recht oft gelang. Er schwieg eine Sekunde, während er weiterhin auf das Whiteboard starrte. Die Puzzleteile fielen noch immer nicht an ihren Platz, aber jetzt hatten sie zumindest etwas, nach dem sie suchen konnten.
    »Wann wurde er getötet? Haben wir einen Zeitpunkt?«, fragte er.
    »Das ist nicht so genau zu sagen, aber wir haben eine biochemische Untersuchung gemacht, in der wir die Kaliumkonzentration in der Flüssigkeit des Glaskörpers des Auges gemessen haben«, sagte Hjort und begann zu erklären, wie sie das Kalium abgesondert hatten, bis er zu der Schlussfolgerung kam:
    »Davon ausgehend, habe ich berechnet, dass der Tote zwischen Freitagabend, dem 6. Februar und dem folgenden Morgen umgebracht wurde. Zwischen zirka 21 und 9 Uhr. Genauer wird das kaum noch werden.«
    »Umgebracht? Du schreibst zu viele Berichte, Alter. Ich weiß das, weil ich es ab und an selbst sage.«
    Kim lachte sein Rechtsmedizinerlachen, mit dem er sich selbst immer wieder Mut machte. Wie ein Kirchensänger das Bedürfnis nach Humor hat, wenn er auf einer Beerdigung singen muss und der Sarg nur einen Meter lang ist. Humor war mitunter reines Überleben.
    »Ja, verdammt.«
    Roland stimmte in das Lachen ein und legte auf. Dann stand er auf und schrieb an die Tafel.
    Todesursache: Überdosis Morphin. Todeszeitpunkt: Nacht zwischen Freitag, dem 6. Februar und Samstag, dem 7. Februar, zwischen 21 und 9 Uhr.
    Er legte den Textmarker beiseite und sprach an alle gewandt, dass es nun herauszufinden galt, was der Arzt in der Zeit, nachdem sein Sohn ihn am Freitagnachmittag gegen 18 Uhr zum letzten Mal gesehen hatte, bis zu seinem Tod und seiner Zerstückelung irgendwann am Samstagmorgen gemacht hatte. »Außerdem müssen wir untersuchen, wer in dieser Gegend einen Blankwaffenschein für eine Machete hat«, fügte er hinzu.
    »Eine Machete?«, kam es von Anette aus dem hintersten Teil des Raumes. Sie hielt eine Tasse Tee in den Händen, aus der der Faden des Teebeutels heraushing.
    »Ja, du hast richtig gehört. Deine Idee mit Afrika war vielleicht doch nicht so dumm.«
    Anette erklärte, dass so

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