Ernährung im Sport

gebunden werden und wird in dieser Verbindung nicht nierendurchgängig. Wenn es nach einer intensiven Laufbelastung zum Abfall des Haptoglobins kommt, dann ist dieses zur zusätzlichen Bindung des freigesetzten Eisens aus den Erythrozyten (mechanische Zerstörung der Erythrozyten) voll beansprucht. Ist die verfügbare Haptoglobinmenge erschöpft, dann steigt das Serumeisen für 1-2 Tage an. Durch die erhöhte Ausscheidung über die Nieren normalisiert sich der Eisenspiegel wieder.
Wird ein Abfall des Serumeisens nachgewiesen, verbunden mit einem Anstieg des Ferritins, dann liegt hier eine Akute-Phase-Reaktion vor. Ferritin ist ein Akute-Phase-Protein. Fast bei jedem Infekt oder Belastungsstress kommt es zur Absenkung des Serumeisens und zu einem Ferritinanstieg, ohne dass hier ein Eisenmangel vorliegt.
Wenn der Sportler sich im Leistungstraining an die Belastung angepasst hat und die Stressregulation nachlässt, dann normalisieren sich Ferritin und Serumeisen und liegen beide im erwarteten Normbereich.
    Das Ferritin kann bei seiner Akut-Phase-Reaktion bei Stresssituationen für mehrere Tage um 20-30% ansteigen.
Sportleranämie
    Durch das Training und insbesondere durch das Ausdauertraining kommt es zu einer Zunahme der flüssigen Blutbestandteile, der Hämatokrit sinkt. Die Zunahme des Plasmavolumens kann 10-20% betragen und führt scheinbar zu einer Abnahme des Hämoglobins um 1-2 g/dl. Diese Pseudoanämie Trainierter, die auf einer Hypervolämie beruht, darf nicht zur Fehldiagnose eines Eisenmangels führen. Mit dem Hämoglobinwert muss gleichzeitig der Hämatokrit beachtet werden. Dieser ist bei Athleten, besonders Ausdauersportlern, immer erniedrigt. Bei normalem Hämatokrit darf das Hämoglobin bei Männern nicht unter 13 g/dl und bei Frauen nicht unter 12 g/dl abfallen ( Tab. 8/7 ).
    Tab. 8/7: Abweichungen von Normalblutwerten durch Training (sogenannte „Sportleranämie“)
Normalwerte
Männer
Frauen
Hämatokrit (%)
46 (39,8-52,2)
40,9 (34,9-46,9)
Hämoglobin (g/dl) *
15,5 (13,3-17,7)
13,7 (11,7-15,7)
Serumferritin (μg/l) *
30-400
30-150
„Sportleranämie“
Männer
Frauen
Hämatokrit (%)
< 40
< 35
Hämoglobin (g/dl)
< 13
< 12
Serumferritin (μg/l)
< 30
< 20
    * Hämoglobin g/dl x 0,6206 = mmol/l
    ** 1 μg/l Serumferritin entspricht 8-10 mg Speichereisen
    Zu den Sportlern, die gehäuft eine Eisenunterversorgung aufweisen, gehören die Läufer. Hier sind es wiederum die jungen Läuferinnen. Erhebungen ergaben, dass 10-16% der Marathonläuferinnen eine Eisenunterversorgung aufwiesen (DICKSON et al., 1982). Seit diesem Befund wurde nach den Ursachen gesucht und Behandlungsmöglichkeiten vorgeschlagen.
    Zur Entstehung eines niedrigen Ferritinniveaus tragen bei:
    Trainingsbedingte Blutverdünnung (Hämodilution).
Anstieg des Myoglobins im Muskel.
Anstieg der Erythrozytenmasse im Blut.
nzureichende Eisenaufnahme(Fleischverzicht).
Mikroblutungen im Magen-Darm-Trakt.
Eisenverlust über den Schweiß ( ~ 23 μg/l).
Eisenverlust über Urin (Haptoglobinmangel bindet weniger zerstörte Erythrozyten; Erythrozytenaustritte über die Nieren).
Größere Eisenspeicherung in der Leber.
Menstruationsblut bei Frauen (15-30 mg/Zyklus).
Einseitige pflanzliche Ernährung.
    In der mechanischen Zerstörung der Erythrozyten in den Fußsohlen wurde die Hauptursache des Eisenverlusts bei Läufern gesehen, besonders dann, wenn auf hartem Untergrund gelaufen wurde. Von den Ausdauersportlern weisen die Läufer am häufigsten eine Eisenunterversorgung auf. Das Eisen und besonders das Hämoglobin hat eine große Bedeutung für den Sauerstofftransport. Die in diesem Zusammenhang bewiesenen Manipulationen mit Erythropoetin ® und Eigenbluttransfusionen für die Zunahme des Hämoglobins im Profisport (s. Kap. 11 ) unterstreichen die Bedeutung der Sauerstofftransportkapazität im Leistungssport. Im Leistungstraining beträgt der tägliche Eisenverlust etwa 2 mg. Deshalb sollte auf die natürliche Eisenaufnahme mit der Nahrung geachtet werden. Besteht ein Anhaltspunkt für eine unzureichende Eisenversorgung , dann sollten folgende Maßnahmen eingehalten werden:
    Verstärkter Verzehr von rotem Fleisch (Leber, Blutwurst).
Keine gleichzeitige Aufnahme von Tee oder Kaffee mit der Hauptmahlzeit (hemmen Eisenaufnahme).
Bei Fleischmahlzeit gleichzeitig Orangensaft (Vitamin C) trinken, da Eisenresorptionsförderung eintritt.
Eisenangereicherte Supplemente aufnehmen.
Eisenmedikamente vom Arzt.
    Das in der Nahrung enthaltene Eisen wird bei normaler