Ernährung im Sport
Behandlung einer Unterversorgung wird ärztlich eine höhere Dosis verordnet. Auch Schwangere und Mütter benötigen mehr Jod.
Die Versorgung mit Jod hängt vom Jodgehalt der Böden ab; dieser wirkt sich dann im Jodgehalt des Getreides und Futters bzw. Fleisches aus. Deshalb werdenTiere gezielt mit Jodsalz gefüttert. Ein weiterer Ausgleich wird in der ständigen Aufnahme von Jodsalz gesehen. In Deutschland wird dem Salz pro kg 15-25 mg Jod zugesetzt. Durch die konsequente Zufuhr von 25 mg Kaliumjodid/kg Salz hat die Schweiz, ein ehemaliges Jodmangelgebiet, die Unterversorgung mit ihren gesundheitlichen Folgen beseitigt.
Leistungssportler haben potenziell einen erhöhten Jodbedarf. Sie sollten jodhaltiges Salz benutzen und wöchentliche Fischmahlzeiten, die jodreich sind, realisieren. Die Obergrenze der Jodzufuhr sollte 500 μg/Tag nicht überschreiten. Die Höchstdosis in der Jodzufuhr wird von der WHO mit 1 mg/Tag angegeben. Darüber hinaus besteht die Gefahr der Hyperthyreose , einer Schilddrüsenüberfunktion.
8 WIRKSTOFFE UND LEISTUNGSFÄHIGKEIT
Neben der Aufnahme von Vitaminen und Mineralien werden im Leistungs- und Freizeitsport zunehmend weitere Wirkstoffe aufgenommen ( Abb. 1/8 ). Die zusätzliche Aufnahme von Wirkstoffen wird kontrovers beurteilt. Die Athleten nehmen die Wirkstoffe mit folgenden Zielen auf:
Sicherung der Regeneration.
Unterstützung des Muskelaufbaus.
Hohe Belastbarkeit und Steigerung der Leistungsfähigkeit.
Die Anforderungen der Sportarten sind bei der Wirkstoffaufnahme zu berücksichtigen. Die zusätzliche Aufnahme von Proteinen hat in den Kraftsportarten eine größere Bedeutung als in den Ausdauersportarten. Die folgende Darstellung bezieht sich auf weitgehend gesicherte Wissensbestände und Erfahrungen. Die Wirkstoffe werden in unterschiedlicher Form vertrieben: Nahrungsergänzungsmittel, diätetische Lebensmittel, Functional Foods (funktionelle Lebensmittel) oder Nutraceuticals.
Abb. 1/8: Supplementierung von Vitaminen und Mineralien. Befragungsangaben norwegischer Leistungssportler (nach: BJERKAN et al., 2000)
Die Nahrungsergänzungsmittel dienen der Ernährung und sollen herkömmliche Lebensmittel ergänzen, weil sie Stoffe enthalten, die für die Gesunderhaltung nützlich sind. Entsprechend der Richtlinie der EU sind Nahrungsergänzungsmittel isolierte, meist chemisch definierte Stoffe oder Stoffgemische, die Nährstoffcharakter oder physiologische Wirkungen haben. Sie haben aber keine pharmakologische Wirkung. Die Wirkung bezieht sich auf Vitamine, Mineralien oder Schutzstoffe (sekundäre Pflanzenstoffe) u. a. Ein Arzneimittel darf nach deutschem Lebensmittelrecht kein Nahrungsergänzungsmittel sein.
Die funktionellen Lebensmittel (Functional Foods) sind Lebensmittel, die Körperfunktionen zielgerichtet beeinflussen. Die Inhaltsstoffe wirken auf physiologische Funktionen und beeinflussen die Gesundheit positiv. Der Nährwertcharakter dieser Lebensmittel ist verändert. Zu den funktionellen Lebensmitteln werden jene gerechnet, die industriell angereichert sind mit Folsäure, Kalzium, Kalium, Sojaprotein, Vitamin A, D oder anderen Wirkstoffen. In den USA werden diese Produkte als „Health Claims“ bezeichnet und sind von der Food and Drug Administration (FDA) zugelassen.
Die Nutraceuticals bilden eine neue Art von Lebensmitteln. Sie enthalten nichtgiftige Zusatzstoffe, von denen wissenschaftlich ein gesundheitsfördernder, krankheitsbehandelnder oder vorbeugender Effekt belegt ist. Gegenwärtig ist die Unterscheidung von Nahrungsergänzungsmitteln (diätetischer Supplemente), funktionellen Lebensmitteln und Nutraceuticals nicht eindeutig gesetzlich geregelt. Die Hersteller solcher Produkte dürfen aber nicht mit den Anforderungen an Arzneimittel werben.
Die Arzneimittel sind Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen, die dazu bestimmt sind, durch Anwendung am oder im menschlichen Körper Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder krankhafte Beschwerden zu heilen, zu lindern, zu verhüten oder zu erkennen. Sie beeinflussen die Beschaffenheit, den Zustand oder die Funktion des Körpers oder der seelischen Zustände.
8.1 Aminosäuren
Die Bausteine der Proteine („Eiweiße“) sind die Aminosäuren . Der Begriff der Proteine wurde vor über 150 Jahren geprägt und wurde aus dem Griechischen abgeleitet ( protos : Erster). Damit wurde die Unentbehrlichkeit dieses Grundnährstoffs gekennzeichnet, ohne den ein Leben nicht möglich ist. Im Organismus kommen 21 proteinbildende
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