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Ernest Hemingway

Ernest Hemingway

Titel: Ernest Hemingway Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernest Hemingway
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ist heiß, mein Gott.» Sie ging ins Haus zurück, um etwas Bier zu holen. Ich saß auf der hinteren Veranda und sah durch das Fliegengitter und die Blätter der Bäume hindurch auf die Hitze und in weiter Ferne auf die Berge. Es waren durchfurchte braune Berge, und über ihnen drei Gipfel und ein Gletscher mit Schnee, den man durch die Bäume hindurch sehen konnte. Der Schnee sah sehr weiß und rein und unwirklich aus. Madame Fontan kam heraus und stellte die Flaschen auf den Tisch.
    «Was sehen Sie da draußen?»
    «Den Schnee.»
    «C’est joli, la neige.»
    «Sie trinken doch auch ein Glas.»
    «Gut.»
    Sie setzte sich auf einen Stuhl neben mich. «Schmidt», sagte sie, «wenn der Präsident wird, glauben Sie, daß wir dann richtig wieder Bier und Wein kriegen?»
    «Sicher», sagte ich. «Verlassen Sie sich auf Schmidt.»
    «Wir hatten bereits 755 Dollar Geldstrafe gezahlt, als sie Fontan verhafteten. Zweimal hat uns die Polizei verhaftet und einmal die Regierung. Alles Geld, das wir verdient hatten, die ganze Zeit über, die Fontan im Bergwerk gearbeitet hat und wo ich waschen gegangen bin. Wir haben alles bezahlt. Sie steckten Fontan ins Gefängnis. «n’a jamais fait de mal a personne.»
    «Er ist ein guter Mann», sagte ich. «Es ist ein Verbrechen.»
    «Wir sind nicht zu teuer. Wein ein Dollar der Liter, Bier zehn Cents die Flasche. Wir verkaufen das Bier niemals, bevor es gut ist. In vielen Lokalen verkaufen sie das Bier sofort, wenn sie’s machen, und dann kriegt jeder Kopfweh davon. Was ist denn da dabei? Sie stecken Fontan ins Gefängnis, und sie nehmen 755 Dollar.»
    «Es ist niederträchtig», sagte ich. «Wo ist Fontan?»
    «Er bleibt beim Wein. Er muß jetzt auf ihn achtgeben, um den richtigen Augenblick zu erwischen.» Sie lächelte. Sie dachte nicht mehr an das Geld. «Vous savez il est verrückt pour le vin. Gestern abend brachte er ein bißchen davon mit nach Hause, das, was Sie tranken, und ein bißchen vom neuen. Dem letzten neuen. Er ist noch nicht fertig, aber er trank ein bißchen davon, und heute früh tat er ein bißchen in seinen Kaffee. Dans son cafe! Vous savez il est verrückt pour le vin. Il est comme (a. Son pays est comme (a. Wo ich herkomme, im Norden, trinkt man keinen Wein. Alle trinken Bier. Dort, wo wir lebten, war eine große Brauerei ganz in der Nähe. Als ich ein kleines Mädchen war, mochte ich den Hopfengeruch auf den Karren nicht leiden, und in den Feldern auch nicht. Je n’aime pas les houblons. Nein, mein Gott, kein bißchen. Der Mann, dem die Brauerei gehörte, sagte zu mir und meiner Schwester, wir sollten in die Brauerei gehen und dort ein Bier trinken, und dann würden wir den Hopfen schon leiden mögen. Das ist wahr. Dann mochten wir ihn schon. Er ließ uns das Bier umsonst geben. Dann mochten wir es schon. Aber Fontan, il est verrückt pour le vin. Einmal hat er einen Kaninchenbock geschossen, und er wollte, daß ich ihn in einer Weinsauce kochte, eine dunkle Sauce machte aus Wein und Butter und Pilzen und Zwiebeln und allem sonst darin für den Bock. Mein Gott, die Sauce hab ich schon hingekriegt, und er aß alles und sagte: ‹La sauce est meilleure que le Bock.› Dans son pays c’ est comme (a. II y A beaucoup de gibier et de vin. Moi j’aime les pommes de terre, le saucisson et la biere. C’est tres hon pour la sante.»
    «Bier ist gut», sagte ich. «Bier und Wein auch.» «Sie sind wie Fontan, aber da hat es neulich hier etwas gegeben, was ich noch nicht gesehen hatte. Ich glaube auch nicht, daß Sie es je gesehen haben. Da sind doch Amerikaner hier gewesen, die haben Whiskey ins Bier getan.»
    «Nein», sagte ich.
    «Oui, bei Gott, ja, es ist wahr. Et aussi une femme qui a vomi sur la table.»
    «Comment?»
    «C’est vrai. Elle a vomi sur la table et apres elle a vomi dans ses Schuhe. Und später sind sie zurückgekommen und sagten, sie wollten wiederkommen und am nächsten Sonnabend wieder eine Gesellschaft geben, und ich sagte: ‹Nein, bei Gott, nein!› Als sie kamen, habe ich die Tür zugeriegelt.»
    «Sie sind schlimm, wenn sie betrunken sind.»
    «Im Winter, wenn die Jungens zum Tanzen fahren, kommen sie in ihren Autos vorbei und halten draußen und sagen zu Fontan: He, Sam, verkauf uns ‘ne Flasche Wein, oder sie kaufen Bier, und dann nehmen sie eine Flasche Mondschein aus der Tasche und gießen es ins Bier und trinken es. Mein Gott, das ist das erste Mal, daß ich so was in meinem Leben gesehen habe. Sie gießen Whiskey ins Bier. Mein

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