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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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es könnte etwas Ernsthaftes mit ihm nicht stimmen, doch er hat Angst, zum Arzt zu gehen, und Angst, dir davon zu erzählen. Er fürchtet, dass er dich verlieren wird.“
    „Blackouts?“, sagte Eve in skeptischem Ton. „Er hat keinen Blackout, wenn er flirtet“, sagte sie und klang gekränkt.
    Rowenna fühlte sich unbehaglich. Sie wünschte, sie wäre nicht gekommen, hätte nichts gesagt.
    Sie wünschte, Adam hätte getan, was er vorgehabt hatte, und es Eve direkt selber erzählt.
    „Ich werde ihn suchen. Und wenn ich ihn gefunden habe, solltet ihr zwei miteinander reden. Nicht streiten – reden“, sagte Rowenna.
    Sie eilte hinaus, bevor Eve irgendetwas entgegnen konnte. Angenommen, Adam hatte ein Nervenleiden? Der Druck, zu ihr gekommen zu sein, konnte etwas … ausgelöst haben. Oder vielleicht hatte er Angst bekommen und wollte sich Mut antrinken, bevor er mit Eve sprach.
    Rowenna zögerte, als sie zu der Straße kam, die zum Friedhof führte. Sie hatte das Gefühl, als ob irgendetwas sie dort hinzog, doch dann schalt sie sich innerlich, dass das lächerlich sei.
    Sie überlegte, dass Adam vielleicht in diese Richtung gegangen sein könnte.
    Sie bog um die Ecke und hatte plötzlich das sichere Gefühl, beobachtet zu werden. Sie hielt an und drehte sich um. Ein paar Schulkinder, die am Nachmittag freihatten, tanzten lachend vor dem Scherzartikelladen herum. Der ältere Wiccaner, dem Lamp, Bell and Candle gehörte, ging in einem langen schwarzen Cape vorbei und lächelte Rowenna zu. „Sei gesegnet, Ro.“
    „Sei gesegnet“, echote Rowenna und rang sich ein Lächeln ab.
    Es waren Menschen draußen. Die Straßen waren keineswegs leer. Doch noch immer hatte sie den Eindruck, beobachtet zu werden.
    Sie sah die Straße hinauf Richtung Friedhof.
    Sie hätte schwören können, dass sie im Hintergrund einen riesigen Schatten aufsteigen sah, doch die Menschen, die auf dem Friedhof waren, schienen nichts Ungewöhnliches zu bemerken.
    Zumindest die meisten schienen nichts zu bemerken.
    Rowenna erblickte eine attraktive blonde junge Frau, die düster eine Grabplakette studierte, wo mehrere sehr jung gestorbene Kinder einer Familie begraben lagen. Plötzlich blickte die Frau auf, als ob sie gestört worden war.
    Der Schatten schien sich auf sie zuzubewegen.
    Rowenna hätte schwören können, dass sie den alten Kinderreim in ihrem Kopf hörte.
     
    Fürchte nicht den Sensenmann,
    doch fürchte den Schnitter im Herbst,
    er raubt die Seelen, lässt sie nie wieder fort.
    Drum fürchte nicht den Sensenmann,
    doch fürchte den Schnitter im Herbst,
    raubt er die Seele einer Frau, wird sie zu Satans Braut.
    Sie eil te zum Fried hof und direkt zu der Frau hinüber. „Hal lo“, sagte sie.
    Die Frau schien sie nicht zu hören, obwohl sie direkt vor ihr stand.
    „Entschuldigen Sie“, versuchte Rowenna es erneut. Sie griff nach ihrem Arm und berührte sie leicht. „Miss?“
    Erschrocken drehte sich die blonde Frau um und starrte Rowenna an.
    „Oh, es tut mir leid. Sprachen Sie mit mir? Wie seltsam … Ich hatte gerade … Ach, nicht so wichtig. Was kann ich für Sie tun?“
    „Das mag jetzt albern klingen, aber es wird bald dunkel und …“ Sie brach ab. Es musste eine Lüge her. Sie konnte der Frau nicht gut sagen, dass ein Schatten hinter ihr her war.
    „Ich habe einen Mann in einem dunklen Mantel und mit Hut gesehen, der Sie beobachtet hat, und das hat mich beunruhigt. Falls Sie allein sind, dachte ich, wollen Sie vielleicht lieber irgendwohin gehen, wo viele Menschen sind oder … sogar zu Ihrem Hotel zurückgehen.“
    Die Frau lächelte. „Keine Sorge. Ich bin mit meinem Mann hier. Er wollte nur eine neue Kamera-Batterie kaufen, bevor wir uns zum Essen treffen.“
    Rowennas Herz sank. Sie war sicher, dass die Frau beinahe ein Opfer gewesen wäre.
    Wovon? Einem Schatten? Im hellen Tageslicht, mit all den Menschen um sie herum?
    Doch die Frau hatte sich eindeutig in einer Art Trance befunden, die sie erst hatte abschütteln können, als Rowenna nachdrücklich ihre Aufmerksamkeit verlangte. Sie fragte sich, was die Frau gesehen hatte.
    Eine Vision des Hügels und der Maisfelder?
    Rowenna war sicher, dass die Blondine sich höflich verabschieden würde, doch das tat sie nicht.
    „Ich soll ihn im Clam Shack am Hafen treffen. Können Sie mir sagen, wie ich am besten dort hinkomme?“
    „Ich begleite Sie“, sagte Rowenna.
    „Oh, danke. Das ist sehr nett. Ich kenne mich in den Straßen hier noch nicht so aus.“
    „Es

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