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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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festhalten kann, bis ihn jemand zum Verhör holt, der hier ein Cop ist . Glaub mir, ich werde nicht durchdrehen wegen des Typen, das schwöre ich. Ich will nur meine Frau finden“, sagte Brad.
    „Wir gehen mit Ihnen“, sagte Rowenna und stand auf.
    „Ich bezahle schnell noch“, sagte Jeremy.
    „Passt alle auf euch auf“, sagte Joe warnend und sah Rowenna an. Sie nickte leicht, und Jeremy begriff, dass zwischen den beiden gerade eine besondere Form von Kommunikation stattgefunden hatte. Er fühlte seine Verärgerung wieder aufwallen und wusste, dass er sich davon lösen musste.
    Wenn die beiden glaubten, eine Art gemeinsamer Intuition zu haben, konnte er nichts daran ändern.
    Und er würde es sich nicht erlauben, dass ihm die Sicherungen durchbrannten.
    Nicht wenn er auf Joe Brentwoods Sympathien angewiesen war.
    Er bezahlte die Rechnung und fand Brad und Rowenna am Dock, wo sie in die Nacht hinausschauten und dem sanften Schaukeln der Boote lauschten. Eine friedliche Szenerie.
    Sie gingen los, an dem Haus mit den sieben Giebeln vorbei, das nun am Abend ruhig war und in dem nur wenige Lichter brannten. Sie gingen weiter an geschlossenen Geschäften vorbei, erreichten dann die Fußgängerzone und bogen ab in Richtung Friedhof, der nun zur Nacht geschlossen war.
    Doch die Mauer war nicht hoch. Ein Dreijähriger konnte sie überwinden, wenn er es wirklich wollte.
    Sie schauten hinein. Die Gräber lagen still und unheimlich im Mondlicht, und Schatten schienen um die jahrhundertealten Steine zu streichen wie lebende Wesen.
    Jeremy hielt inne, obwohl Rowenna und Brad weitergingen, die Arme ineinander gehakt und die Köpfe im Gespräch gesenkt.
    Jeremy wusste, was ihn verblüffte: Es war die Nähe des Friedhofs zu so vielen Geschäften, wo an Halloween auch gegen Ende des Tages noch Hunderte, wenn nicht Tausende von Menschen gewesen sein mussten.
    Sogar als die Dämmerung hereinbrach.
    Erst recht , als die Dämmerung hereinbrach und die Halloween-Nacht begann.
    Wie hatte jemand Mary von dem Friedhof verschwinden lassen? Wie konnte es sein, dass niemand etwas davon mitbekommen hatte? War sie freiwillig mitgegangen?
    Was übersah er?
    „Jeremy?“
    Rowenna blickte zu ihm zurück, und sogar in der Dunkelheit erkannte er die Frage in ihren Augen.
    „Ich komme“, sagte er und holte die beiden ein. Gemeinsam gingen sie den Rest des Weges um den Friedhof herum und zurück zur Straße, wo ihm wieder auffiel, dass sich der Friedhof auf einer Anhöhe über dem Verkehr befand – sowohl dem Auto- als auch dem Fußgängerverkehr.
    Auf der Flynn-Plantage hatten sie entdeckt, dass sich die Familiengräber über einem Labyrinth feuchter Tunnel befanden, die zum Fluss führten. Manchmal überschwemmt, waren sie dennoch schiffbar. Hier lag der Friedhof höher über dem Wasser, nicht unter dem Wasserspiegel wie die Gräber auf der Plantage.
    Gab es hier einen ähnlich geheimen Gang unter der Erde, dessen Eingang unter einem Grabstein verborgen war?
    Doch auf dem Friedhof war nichts angerührt worden. Man hatte den Ort gründlich abgesucht, und es gab kein Zeichen von Grabungen, keinen Hinweis, dass der Boden irgendwie bearbeitet worden war.
    Es gab hier mehrere oberirdische Sarkophage und Mausoleen. Vielleicht bot einer oder eines von ihnen einen Weg zu einem Reich unter der Erde. Morgen würde er mit Brentwood sprechen, und egal was es kostete, er würde einen legalen Weg finden, den Friedhof auseinanderzunehmen, auch wenn er auf der Liste der nationalen historischen Schätze stand.
    Morgen.
    Wie viele Morgen hatten sie noch, bevor Mary tot aufgefunden wurde, als makabre Vogelscheuche in einem Feld, halb zerrissen von den Krähen und mit einem blutig aufgeschlitzten Lächeln im Gesicht?Rowenna sah ihn wieder an, und er merkte, dass er in Gedanken stehen geblieben war. Er lächelte. „Ich komme“, sagte er erneut.
    Nun allerdings hielt Brad an. Er starrte über die Mauer und wandte sich dann zu Jeremy um. „Er hat sie mitgenommen. Irgendwie hat er sie mitgenommen.“
    „Wer hat sie mitgenommen, Brad?“, fragte Jeremy voller Angst vor der Antwort. Brad hatte einen Ausdruck in den Augen, als ob er wieder die Kontrolle verlöre.
    „Der Teufel“, sagte Brad bestimmt.
    „Brad, der Teufel stiehlt sich nicht auf Friedhöfe und entführt lebende Frauen.“
    „Dieser Teufel von einem Mann. Damien. Er ist derjenige, der sie mitgenommen hat“, beharrte Brad.
    „Brad, wir suchen nach ihm. Doch selbst wenn wir ihn finden, hat er sich

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