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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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oder so etwas dabei.“
    „Wir finden schon einen Mini-Markt oder eine 24-Stunden-Apotheke, wenn das deine größten Bedenken sind.“
    „Ich muss einfach nach Hause“, sagte sie.
    „Dein Zuhause ist draußen auf dem Land, und es ist spät.
    Und was noch mehr zählt: Ich glaube, wir beide haben heute genug von Maisfeldern.“
    Sie hätte entschiedener widersprechen müssen, doch dazu fehlte ihr die Energie.
    Nachdem sie ihre Sturheit überwunden hatte, war sie sogar froh über seinen Vorschlag. Sie war inzwischen ernsthaft beunruhigt und wollte heute Nacht wirklich keine Maisfelder mehr sehen – genau genommen nie wieder. Sie hatte von diesen Feldern geträumt. Hatte von den Vogelscheuchen geträumt und dass sie Tote waren.
    Und nun war eine von ihnen es tatsächlich.
    Doch was sie wirk lich er schreck te, war die lau ern de Furcht, dass eine weitere Leiche dort draußen den Krähen dargeboten wurde, bevor dies alles vorüber war.
    „Also gut, aber ich brauche noch immer eine Zahnbürste. Und ich habe noch nie von einem Mann gehört, der mit einer Extra-Zahnbürste reist“, sagte sie und rang sich ein schwaches Lächeln ab.
    Er erwiderte das Lächeln. „Na los, besorgen wir dir das, was du noch brauchst.“
    Immerhin will er mich bei sich haben, dachte sie.
    Vielleicht gab es noch Hoffnung für sie.
    Was für ein Gedanke angesichts der Tatsache, dass sie früher am Tag eine Leiche gefunden hatte und Mary noch immer vermisst wurde.
    Und dass Brad in einer Kristallkugel Maisfelder gesehen hatte. Maisfelder wie jenes, in der man die Leiche so grausam ausgestellt hatte.
    Maisfelder wie jene, die sie in ihren Träumen sah.
    Sie schwieg, während sie zum Wagen gingen.
    Es würde nur Schaden anrichten, wenn sie ihm von denTräumen erzählte. Er hatte ziemlich deutlich gemacht, dass er nicht daran glaubte, dass Träume – oder irgendetwas anderes – die Zukunft vorhersagen konnten.
    Sie stiegen in seinen Mietwagen und erreichten innerhalb von fünf Minuten eine Tankstelle mit Mini-Shop. Rowenna ging hinein, um das Notwendigste zu kaufen, während er tankte. Als sie sich anstellte, um zu bezahlen, sprach eine korpulente Frau vor ihr gerade mit dem älteren Mann hinter der Kasse. Sie hatte die Stimme gesenkt, offenbar sprachen sie über die Leiche, die Rowenna gefunden hatte.
    „Sie haben sie nicht identifizieren können, aber sie ist nicht die Frau aus der Zeitung. Es ist grausig, einfach nur grausig. Aber …“ Sie senkte die Stimme noch weiter, sodass Rowenna angestrengt lauschen musste, um sie zu verstehen. „Aber ich habe gehört, dass es schon vorher passiert ist.“
    „Wann?“, fragte der alte Mann. „Ich lebe schon seit langer Zeit in der Gegend, und ich kann mich nicht erinnern, so etwas gehört zu haben.“
    „Nun, es ist schon mal passiert, das kann ich Ihnen sagen.“ Die Frau schnaufte verächtlich. „Das liegt alles an diesen hochnäsigen Wiccanern“, erklärte.
    Obwohl sie keine Wiccanerin war, verspürte Rowenna Empörung. „Wiccaner praktizieren keine Menschenopferrituale“, sagte sie, bevor sie sich eines Besseren besinnen konnte.
    Die Frau drehte sich zu ihr um und schien an Leibesumfang zu gewinnen wie ein aufgeblähter Kugelfisch. „Sind Sie eine von denen ?“, wollte sie wissen.
    Rowenna war müde, und die Ereignisse des Tages lasteten auf ihr. „Nein“, sagte sie und fügte hinzu: „Nein, ich bin Satanistin. Wir beten den Teufel an, aber normalerweise opfern wir Ziegen, nur gelegentlich mal einen Hund oder eine Katze. Versuche, dem Meister zu huldigen, aber halte dich an die Gesetze. Sie wissen ja, wie das ist.“
    Der Frau fiel die Kinnlade herunter.
    Dann spürte Rowenna jemanden in ihrem Rücken. Jeremy. Er warf einen Geldschein auf den Tresen, der für mehr als ihre Zahnbürste und das Deo reichte. Dann zog er sie mit zur Tür, während er sich bei der Frau entschuldigte. „Sie hat ihre Medikamente nicht genommen, Ma’am. Es tut mir leid. Bitte entschuldigen Sie uns.“
    Draußen wirbelte er zu ihr herum. „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?“, wollte er wissen, und in seinen umwölkten Augen tobte ein Sturm.
    „Sie war einfach so ignorant. Wenn sie weiter so redet, zettelt sie noch eine Panik oder einen Lynchmob an oder so“, erwiderte Rowenna. Oh Gott, sie war so eine Idiotin. Warum versuchte sie überhaupt, sich zu verteidigen?
    „Setz dich in den Wagen. Bevor ein Lynch-Mob dich erwischt“, befahl er.
    Rowenna senkte den Kopf, biss sich auf die Lippe und

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