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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Masken hergestellt, die darstellen sollen, wie sich die Puritaner den Teufel vorstellten. Und ich sage euch, die sind gruselig wie die Hölle. Adam hat darauf bestanden, dass wir sie führen.“
    Hatten sie sich deshalb gestritten? fragte sich Jeremy.
    Sie seufzte. „Zumindest ist es mir gelungen, sie hinten im Laden zu verstecken. Oh, etwas Erfreuliches … Ro, erinnerst du dich an Angie Peterson? Sie designt wunderschönen Silberschmuck – sie hat ihre Ausbildung in New York gemacht – und kommt jetzt ebenfalls nach Hause.“
    Während sich die beiden Frauen über Angies Leben und ihre Kunst unterhielten, wandte sich Daniel an Jeremy und sagte: „Wir haben einen Hinweis auf eine Leiche gefunden, die vor fast dreihundert Jahren in einem Maisfeld entdeckt wurde.“
    „Rowenna sagte etwas von mehreren Jahrhunderten“, sagte Jeremy.
    „Ich denke, es könnte wichtig sein, meinen Sie nicht?“, fragte Daniel und gab ihm einen kurzen Überblick über den Schnitter und die dazugehörige Geschichte, die sie entdeckt hatten.
    „Möglich. Es sieht jedenfalls danach aus, als ob der Mörder aus der Gegend stammt und diese Legende vom Schnitter kennt“, stimmte Jeremy zu. „Außerdem“, fügte er hinzu, „wer auch immer dies getan hat, kennt offenbar die örtlichen Felder und weiß, wann die Straßen wenig befahren sind, sodass er hinausgehen und seine ‚Vogelscheuche‘ aufstellen konnte.“
    „Aus der Gegend?“ Eve wich die Farbe aus dem Gesicht. „Ich kenne fast jeden hier in der Umgebung“, sagte sie. „Aber ich kenne keine irren Mörder, vielen Dank.“
    Offenbar beunruhigt von ihrer Blässe, blickte Rowenna die Freundin besorgt an.
    „Tut mir leid“, sagte Eve zu allen am Tisch. „Es ist nur – es ist nur so verstörend.“
    „Natürlich ist es das“, sagte Rowenna ruhig.
    Alle schwiegen.
    Im nächsten Moment erschien der Kellner mit der Miso-Suppe und dem Salat.
    Eve machte sich sofort über ihre Suppe her, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt.
    „Hast du Angst?“, fragte Daniel sie leise.
    Mit dem Löffel auf halbem Wege zu ihrem Mund hielt sie inne und sah auf. „Ich? Warum sollte ich Angst haben?“
    Doch die hatte sie offensichtlich.
    „Sie sollten beide Angst haben“, sagte Jeremy unverblümt.
    Daniel starrte ihn überrascht an, sodass er seine Worte erklärte. „Ich meine nicht verrückt vor Angst. Ich meine aufmerksam und vorsichtig. Eine Frau ist tot. Eine andere wird vermisst. Ich hoffe, es entsteht keine Panik, aber Sie sollten besonders wachsam sein, ja.“
    Rowenna starrte ihn mit gerunzelter Stirn an.
    „Rowenna, wo ist dein Wagen jetzt?“, fragte Jeremy.
    „Bei der Polizei“, erwiderte sie mit abwesendem Blick. Sie machte sich Sorgen um Eve, das konnte er sehen.
    „Wie sind deine Pläne für heute Nachmittag?“, fragte Jeremy.
    „Ich wollte mit Dan zurück ins Museum und noch einiges nachlesen“, sagte sie.
    „Gut. Bleib da, bis ich dich abhole, okay?“, fragte Jeremy.
    „Hey, du hast gesagt, du würdest noch im Laden vorbeikommen“, sagte Eve gekränkt.
    „Okay, ich komme im Laden vorbei und gehe dann ins Museum“, sagte Rowenna. „Warum? Wo willst du hin?“, fragte sie Jeremy.
    „Ich muss ein paar Besorgungen machen, und ich wollte nach Brad sehen“, entgegnete er.
    Das Sushi kam, doch Eve, die vorher so hungrig gewesen war, schien kaum etwas hinunterzubekommen.
    Das Gespräch versandete.
    Daniel versuchte es wieder anzuheizen. „Hey, mir fällt gerade ein, dass wir uns ja in königlicher Gesellschaft befinden.“
    „Oh, stimmt ja“, sagte Eve lächelnd. „Rowenna ist die diesjährige Erntekönigin.“
    „Und was bedeutet es, Erntekönigin zu sein?“, fragte Jeremy.
    „An Thanksgiving gibt es eine Parade“, erklärte Daniel. „Ein bisschen albern vielleicht. Viele der örtlichen Geschäfte kreieren Festwagen. Die sind toll – Kunststudenten von den örtlichen Colleges arbeiten bei der Gestaltung mit. Sie haben so die Möglichkeit, sich einen Namen zu machen, und manchmal landen sie sogar im Fernsehen. Normalerweise haben wir um die zwanzig Festwagen. Es ist nicht wie die Parade von Macy’s oder so, aber es macht Spaß. Wir starten draußen …“
    Er brach abrupt ab und starrte die beiden Frauen ihm gegenüber an.
    „Wir starten draußen in den Maisfeldern“, sagte Rowenna mit erzwungener Fröhlichkeit. „Die Königin sitzt auf einem großen Heuwagen, der von vier Pferden gezogen wird. Die Route ist nur ein paar Meilen lang. Direkt

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