Eroberer 3 - Die Rache
Ältere. Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus.
»Die Mensch-Eroberer haben vielleicht doch Ältere -die Techniker glauben, dass sie in diesem Moment einen bei sich haben!«
Thrr-gilag spürte eine heftige Zuckung im Schwanz. Ob er doch den richtigen Riecher gehabt hatte? »Was?«
»Ja - Mensch-Eroberer-Ältere«, wiederholte der Ältere. »Brauchst du uns hier noch zur weiteren Beobachtung?«
Ob das Melinda Cavanaghs Ablenkungsmanöver war? Selbst wenn nicht - es wäre die perfekte Gelegenheit.
»Überhaupt nicht«, versicherte er dem Älteren.
»Der Mensch wird ruhig gestellt. Außerdem stehen noch zwei Krieger. Geht nur, und nehmt die anderen Älteren gleich mit.«
»Danke«, sagte der Ältere. »Ich werde dir sofort Bescheid geben, sobald sie etwas herausgefunden haben.«
»Kein Grund zur Eile«, sagte Thrr-gilag. »Es wäre mir lieber, wenn ihr dort bleiben und möglichst viel in Erfahrung bringen würdet.«
Der Ältere ließ die Zunge hervorschnellen und verschwand. Langsam und gründlich inspizierte Thrr-gilag den Raum. Alle drei Älteren waren weg.
»Was gibt's?«, fragte Klnn-dawan-a.
»Unsere Chance«, sagte Thrr-gilag ihr und winkte Melinda Cavanagh zum Metallkasten. »Schnell«, sagte er in der menschlichen Sprache.
»Ich hörte etwas von Älteren der Mensch-Eroberer«, sagte Klnn-dawan-a, als Melinda Cavanagh daranging, die letzten zwei Befestigungen zu lösen.
»Die Technik glaubt, dass sie einen gefunden haben«, sagte er ihr und ließ noch einmal den Blick durch den Raum schweifen. Alles sauber. »Ich habe zwar keine Ahnung, was da vorgeht, aber das ist unsere Chance, Prr't-zevistis Schnitte hinauszuschmuggeln.«
»Was ist denn passiert?«, fragte Melinda Cavanagh.
»Die Techniker wollen angeblich einen Mensch-Älteren entdeckt haben«, sagte Thrr-gilag ihr. »Aber das gibt es doch gar nicht, oder?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein - es sei denn, man glaubt an Geister.«
»Was haben Ältere denn mit Geistern zu tun?«, fragte Pheylan Cavanagh.
»Sie sind die Zhirrzh-Version des Lebens nach dem Tod«, erklärte seine Schwester ihm. »Ich habe gehört, dass du schon mal einen gesehen hättest.« Sie schraubte das letzte Befestigungselement ab und öffnete das Metallgehäuse
...
Und mit einem leisen »plopp« - wie ein entweichender Flaschengeist - erschien Prr't-zevisti.
Pheylan Cavanagh sog geräuschvoll die Luft ein. »Du hast alles gehört?«, fragte Thrr-gilag Prr't-zevisti, als Melinda Cavanagh das Probenentnahmeinstrument aus dem engen Zwischenraum hebelte.
»Ja, habe ich«, sagte Prr't-zevisti grollend. »Und ich werde auf der Oberclan-Versammlung auch die richtigen Worte für den Sprecher für Dhaa'rr finden.«
»Aber nur, wenn der, dem du diese Worte kundtust, sie auch übermittelt«, erinnerte Klnn-dawan-a ihn missmutig.
»Du kennst die Lage - Sprecher Cvv-panavs Agenten haben ganz legal das Kommando über das ganze Lager übernommen. Gibt es hier noch irgendwelche Ältere, bei denen du dich darauf verlassen kannst, dass sie eine Botschaft nach Oaccanv übermitteln, ohne vorher um Erlaubnis zu bitten?«
»Es gibt etliche, die für diese Art der Clan-Politik nichts als Verachtung empfinden«, versicherte er ihr. »Sobald Melinda Cavanagh meine Schnitte aus der Enge dieses Kastens befreit hat, werde ich sie suchen.«
»Und pass auf, dass dich möglichst niemand sieht«, warnte Thrr-gilag ihn. »Falls Mnov-korthe von dir erfährt, bevor man zu Hause weiß, dass es dich noch gibt, könnten wir noch alles verlieren.«
Mit einem letzten Ruck zog Melinda Cavanagh die Hand aus dem Kasten und brachte das Probenentnahmeinstrument zum Vorschein ...
Und plötzlich erschien ein Ausdruck himmlischen Glücks auf Prr't-zevistis Gesicht, wie Thrr-gilag es noch nie zuvor gesehen hatte. »Thrr-gilag - mein fsss ...«
Und dann war er ohne ein weiteres Wort verschwunden.
»>Hier ist alles ruhig, Oberclan-Primus<«, zitierte der Ältere. »>Es hat niemand versucht, in deine Privatgemächer einzudringen.*«
»Danke«, sagte der Primus. Nach diesem »Gipfelgespräch« mit Thrr-tulkoj und Thrr't-rokik war er zu dem Schluss gelangt, dass ein solches Vorgehen eher unwahrscheinlich war. Dennoch sollte man die Raffinesse seiner Feinde nie unterschätzen. »Seid weiter auf der Hut.« Er nickte dem Älteren zu. »Du kannst den Pfad schließen.«
»Zu Befehl, Oberclan-Primus.« Der Ältere verschwand.
Der Primus veränderte seine Position auf der Liege und schaute aus dem Fenster des
Weitere Kostenlose Bücher