Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Cummings
Vom Netzwerk:
lächelte.
    »Es war gar nicht leicht, sich vorzusagen, daß Eile völlig unnötig war, solange wir unsere Zeit nicht mit der des Mädchens synchronisierten. Dann allerdings ging es um jede Sekunde. Wir besprachen, was wir tun wollten. Waffen hatten wir – den elektronischen Blitz zum Beispiel, mit dem wir den Riesen hätten durchbohren können. Doch nun zweifelten wir. War die Waffe hier überhaupt wirksam? Oder besaß der Riese irgendeine Schutzvorrichtung dagegen? Ein Mann von zwanzig Metern ist ein Gegner, den man nicht unterschätzen darf. Und wenn er das Mädchen zum Schutz vor sich hielt? Würde ich dann noch einen Angriff wagen?«
    »Ich schlug vor, daß wir die normale Zeit des Mädchens einschalten und uns verstecken sollten, bis der Riese ihre Größe erreicht hatte«, warf Martt ein. »Dabei war natürlich zu bedenken, daß die Zwerge währenddessen wuchsen. Aber drei gegen zwei – das war keine allzugroße Übermacht. Und soviel wir sehen konnten, hatten sie keine Waffen.«
    Brett fuhr fort:
    »Der Plan war mir zu riskant. Wie wir berechnet hatten, schrumpfte der Riese sehr schnell zusammen. Innerhalb von fünf Minuten mußte er die Größe des Mädchens erreicht haben. Aber wenn er nicht solange wartete? Wenn er das Mädchen einfach packte und mit ihr verschwand? Es erschien zu gefährlich.
    Schließlich kamen wir überein, den Transporter und damit uns selbst etwas größer zu machen. Trotz des Risikos, daß wir das Mädchen furchtbar erschrecken konnten, beschlossen wir, eine größere Gestalt als der Riese anzunehmen. Da er nicht bewaffnet war, würde es uns auf diese Weise gelingen, ihn in Schach zu halten.
    Die Lichtung, in der wir mit unserem Transporter schwebten, war breit genug, und so konnten wir die Größenveränderungen gleich an Ort und Stelle vornehmen. Wir schalteten alles aus. Der Transporter senkte sich die letzten Zentimeter, bis er am Boden stand …
    Die Szenerie um uns wurde deutlicher. Wir waren in einem düsteren Wald mit orangefarbenen Bäumen. Über uns wölbte sich ein purpurner Himmel mit ein paar ziehenden Wolken. Sterne schimmerten durch. Es waren die Sterne des letzten Universums, das wir passiert hatten.
    Es war weder Tag noch Nacht. Ein sonderbar flimmerndes Zwielicht, schattenlos, denn das Licht schien mit allen Dingen verwachsen zu sein.
    Das alles fiel uns sofort auf, aber wir konnten nicht stehenbleiben, um unsere Umgebung zu betrachten, denn nun verging die Zeit. Das Mädchen und ihre Angreifer bewegten sich, das wußten wir. Mit den Blitzröhren in der Hand traten wir hastig aus dem Transporter.
    Die Bäume des Waldes waren nicht höher als wir. Wir schoben uns hindurch und erreichten die andere Lichtung. Das Mädchen saß am Boden und hatte die Hände vor Entsetzen an das Herz gepreßt – ein winziges Mädchen, kaum so groß wie meine Handfläche. Die Zwerge waren so klein, daß ich sie anfangs überhaupt nicht sah. Sie standen neben ihr – vielleicht einen Zoll groß. Der Riese war unter dem Einfluß irgendeines Mittels, das wir nicht kannten, zusammengeschrumpft und wirkte nur noch halb so groß wie wir. Er hatte den Baumstamm, der jetzt zu schwer für ihn geworden war, fallengelassen und bückte sich, um das Mädchen hochzuheben.
    Einen Moment lang waren wir am Rand der Lichtung stehengeblieben. Die Gestalten bemerkten uns. Das Mädchen schrie – eine winzige Stimme, aber schrill vor Angst –, als es seine Angreifer und vor allem uns entdeckte. Der Riese – eigentlich kann ich ihn nicht mehr so nennen, denn er war nur noch einen knappen Meter groß – versteifte sich bei unserem Anblick. Er starrte uns an. Überraschung zeigte sich auf seinem häßlichen, behaarten Gesicht, dann Angst. Er rief seinen winzigen Gefährten etwas zu.
    Martts Hand zuckte hoch. Er feuerte seine Röhre ab. Aber er war verwirrt – und die Nähe des Mädchens trug dazu bei, daß er etwas höher zielte. Der Blitz verfehlte den Riesen und streifte einen Baum, so daß die Rinde in Fetzen herabhing. Ich rannte vorwärts, um den Gegner zu erwischen, aber er entschlüpfte mir und sprang über das Mädchen hinweg. Ich hatte Angst, daß ich sie niedertrampeln könnte, und so trat ich einen Schritt zurück. Ich packte Martt am Arm, damit er nichts Unüberlegtes anstellte.
    Es war alles in ein paar Sekunden geschehen. Die Zwerge waren verschwunden, aber der andere Mann – er ging mir nur noch bis zu den Knien – stand an einem Baum hinter dem Mädchen. Er rief wieder etwas, und nun war

Weitere Kostenlose Bücher