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Eroberung unter Palmen

Eroberung unter Palmen

Titel: Eroberung unter Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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nachgedacht."
    "Nachgedacht,
worüber?"
    Domenic
kam noch näher mit seinem Gesicht. "Ob dieser Mund so gut
schmeckt, wie er aussieht."
    Er
senkte den Kopf, und als er mit den Lippen ihre berührte, spürte
er Opals Süße und Wärme. In diesem Moment kündigte
ein Gong ihre Ankunft im Parterre an, und die Lifttüren öffneten
sich.
    "Entschuldigen
Sie", sagte Opal leicht außer Atem. Sie duckte sich, glitt
unter seinen Armen hindurch und hinaus in die Freiheit einer opulent
mit Marmor ausgekleideten Hotelhalle. "Ich denke, ich steige
hier aus."
    "Lady",
brachte er rau hervor, während er ihr folgte, "die Fahrt
hat eben erst begonnen."

3.
Kapitel
     
    Sie
war verrückt. Opal goss sich eine Tasse Earl Grey aus der
silbernen Kanne ein und beobachtete die winzigen Teeblätter, die
in der bernsteinfarbenen Flüssigkeit aufwirbelten.
    Es
waren über zwei Stunden vergangen, seit Domenic sie gegen die
Aufzugwand gepresst und ihre Lippen mit seinen gestreift hatte. Ihr
war fast das Herz stehen geblieben, trotzdem vermochte sie jetzt an
nichts anderes mehr zu denken.
    Er
konnte jeden Augenblick an ihren Tisch zurückkehren, denn er
hatte sich nur kurz entschuldigt, um ein privates Gespräch auf
seinem Mobiltelefon zu führen. Und sie saß hier und
überlegte ständig, was hätte passieren können,
wenn die Aufzugtüren nicht in jenem Augenblick aufgegangen
wären. Stattdessen sollte sie lieber darüber nachdenken,
wie sie ihn von einer Investition in ihr Unternehmen überzeugen
konnte.
    Immerhin
war Domenic schwer beeindruckt von dem Ambiente und der Atmosphäre
bei Clemengers gewesen, nachdem der Portier Sebastian sie stilecht in
Frack und Zylinder empfangen, mit einem höflichen Nicken begrüßt
und durch das Hotel geführt hatte. Domenic hatte sich
anerkennend über die weitläufigen, mit geschmackvollen
Möbeln und kostbaren Antiquitäten ausgestatteten Suiten
geäußert, die gediegenen Luxus vermittelten.
    Er
hatte sich von ihr sogar die Unternehmensberichte geben lassen und
sie mit Fragen überschüttet, wenn er irgendetwas nicht
nachvollziehen konnte oder nähere Einzelheiten benötigte.
    Auch
das Menü, das sie gemeinsam in Clemengers preisgekröntem
Restaurant "The Pearl" eingenommen hatten, war
ausgezeichnet gewesen: Languste mit Chilies, gefolgt von einem
saftig-zarten Filetsteak auf gebratenen Süßkartoffelstreifen
an Hummermedaillons in Weißweinrahm. Domenic hatte ausdrücklich
darauf bestanden, noch vor dem Kaffee die Küchenchefs kennen zu
lernen, um ihnen ein persönliches Lob auszusprechen und mit
ihnen über ihre Pläne zu diskutieren.
    Das
hätte er ganz sicher nicht getan, wenn er nicht ernsthaft an
Clemengers interessiert wäre.
    Also
wäre es jetzt nur sinnvoll gewesen, wenn Opal sich Gedanken über
eine Vertragsvereinbarung gemacht hätte. Sie hatte es in der
Hand, dass Clemengers nicht zerstört oder in teure Apartments
umgewandelt wurde und ihre Hotelkette auch in Zukunft bestehen blieb

    Stattdessen
dachte sie unablässig daran, was im Lift passiert war. Warum
konnte sie die zärtliche Berührung seiner Lippen nicht
einfach vergessen?
    Er
hat mich geküsst.
    Und
sie hatte sich nicht einmal gewehrt, sondern völlig verdrängt,
warum sie ihn aufgesucht hatte. Ja, sie hatte sogar vergessen, was er
war. Ein Playboy nämlich. Und das war das Schlimmste überhaupt!
    Na
schön, vermutlich würde er in ihre Hotels investieren. Und
wegen Clemengers konnte sie über das Privatleben dieses Mannes
hinwegsehen. Doch sie selbst durfte nie vergessen, wer er war. Sie
brauchte sich bloß das triste, sinnentleerte Leben ihrer Mutter
vor Augen zu halten, dann wusste sie um die Konsequenzen.
    Geistesabwesend
streute sie einen halben Löffel Zucker in ihren Tee. Es war
ruhig im Restaurant. Die Unterhaltung an den Nachbartischen verlief
gedämpft. Die Ober arbeiteten flink und unaufdringlich. Selbst
draußen in den verkehrsbelebten Rocks schien alles still.
Trotzdem meinte Opal, plötzlich ein erwartungsvolles Prickeln im
Nacken zu spüren.
    Das
bildete sie sich nur ein. Diese Geschichte im Aufzug – sie
musste endlich vernünftig werden, sie machte sich ja lächerlich!
Domenic hatte die Episode inzwischen bestimmt vergessen. Zweifellos
bedeutete es einem Mann wie ihm, der ständig mit irgendwelchen
Frauen herumflirtete, nichts. Seufzend legte sie den silbernen
Teelöffel auf den Unterteller aus feinstem Porzellan.
    Das
eigenartige Gefühl blieb trotz aller Versuche einer logischen
Erklärung, und Opal erschauerte

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