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Eros und Evolution

Eros und Evolution

Titel: Eros und Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ridley
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ihre Ehemänner häufig hintergehen, um Zugang zu den Genen ranghöherer Männchen zu bekommen; eine Affenspezies, die einer ungewöhnlich intensiven gegenseitigen sexuellen Selektion unterworfen gewesen ist, so daß manche Merkmale des weiblichen Körpers (Lippen, Brüste, Hüften) ebenso wie der Intellekt beider Geschlechter (Dichtung, Wettbewerbsverhalten, Statusstreben) für den Einsatz bei der Konkurrenz um Partner geformt ist, eine Affenspezies, die eine außerordentliche Vielfalt an neuen Instinkten entwickelt hat: assoziatives Lernen, sprachliche Kommunikation und die Übermittlung von Traditionen.
    Die Hälfte der Ideen in diesem Buch sind vermutlich falsch. Die Geschichte der menschlichen Wissenschaften ist in diesem Zusammenhang nicht gerade sehr ermutigend. Galtons Eugenik, Freuds Unterbewußtsein, Durkheims Soziologie, Meads kulturelle Anthropologie, Skinners Behaviorismus, Piagets frühes Lernen und Wilsons Soziobiologie, sie alle stecken, rückblickend betrachtet, voller Fehler und falscher Perspektiven. Zweifellos ist der Ansatz der Roten Königin nichts als ein weiteres Kapitel dieser Geschichte der Irrungen. Zweifellos wird die Politisierung seiner Inhalte ebenso wie die vereinten Interessen gegen ihn ebenso viel Schaden anrichten, wie es früheren Versuchen zum Verständnis der menschlichen Natur auch widerfahren ist. Die westliche kulturelle Revolution, die sich selbst für die politisch richtige hält, wird ohne Zweifel alle Untersuchungen ersticken, die ihr mißfallen, darunter möglicherweise auch jene, die sich mit geschlechtsspezifischen Unterschieden im Denken und Fühlen von Mann und Frau beschäftigen (vgl. hierzu Evas Rippe von Robert Pool 1 ). Manchmal denke ich, daß uns das Schicksal dazu verdammt hat, uns selbst niemals ganz verstehen zu können, denn ein Teil unseres Wesens besteht ja gerade darin, jede Untersuchung darüber wiederum in einen Ausdruck unseres eigenen Wesens umzuwandeln: ehrgeizig, unlogisch, manipulativ und religiös. »Kein literarischer Versuch war unglückseliger als meine Abhandlungen über die menschliche Natur. Sie wurden totgeboren von der Presse verworfen«, berichtete David Hume.
    Doch dann überlege ich mir wieder, wie viele Fortschritte wir seit David Hume gemacht haben und wieviel näher wir dem Ziel eines Verständnisses unserer Natur gekommen sind als je zuvor. Wir werden dieses Ziel niemals ganz erreichen, und vielleicht ist das auch gut so. Doch solange wir nach dem »Warum?« fragen, haben wir wenigstens gute Absichten.

ANHANG

Anmerkungen
Kapitel 1: Die menschliche Natur
    Carroll 1872.
    Dawkins 1991.
    Weismann 1883.
    Weismann 1892.
    Manche Wissenschaftler sind der Ansicht, die Bevölkerung Chinas stamme vom »Pekingmenschen« ab, der lokalen Version des Homo erectus, doch die Beweislage spricht sehr dagegen.
    Karl Marx zitierte in seiner »Kritik des Gothaer Programms« (1875) Michail Bakunin, der nach einem erfolglosen Aufstand der Anarchisten in einer Gerichtsverhandlung zu Lyon 1870 erklärt hatte: »Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen.«
    Nicht alle Anthropologen stimmen mit der Auffassung überein, daß der moderne Mensch Nachfahre einer bis vor einhunderttausend Jahren auf Afrika beschränkten Rasse ist, doch sind sie in der Minderheit. Zu den Unterschieden zwischen den Rassen siehe Cavalli-Sforza 1994.
    Tooby und Cosmides 1990.
    Mayr 1983; Dawkins 1986.
    Hunter, Nur und Werren 1993.
    Dawkins 1991.
    Dawkins 1986.
    Tiger 1991.
    Zur Begründung dieser Aussage siehe Edward Tenners Artikel »Revenge Theory« im Harvard Magazine, März/April 1991.
    Wilson 1975.
Kapitel 2: Das Mysterium
    Bell 1982.
    Weismann 1902.
    Brooks 1988.
    J. Maynard Smith, Interview.
    Levin 1988.
    Weismann 1902.
    Bell 1982.
    Fisher 1930.
    Muller 1932.
    Crow und Kimura 1965.
    Wynne-Edwards 1962.
    Darwin 1859.
    Humphrey 1983.
    Williams 1966.
    Fisher 1930; Wright 1931; Haldane 1932.
    Huxley 1942.
    Hamilton 1964; Trivers 1971.
    Ghiselin 1974,1988.
    Maynard Smith 1971.
    Stebbins 1950; Maynard Smith 1978.
    Jaenike 1978.
    Gould und Lewontin 1979.
    Williams 1975; Maynard Smith 1978.
    Maynard Smith 1971.
    Ghiselin 1988.
    Bernstein, Hopf und Michod 1988.
    Bernstein 1983; Bernstein, Byerly, Hopf und Michod 1985.
    Maynard Smith 1988.
    Tiersch, Beck und Douglas 1991.
    Bull und Charnov 1985; Bierzychudek 1987b; Kondraschow und Crow 1991; Perrot, Richerd und Valero 1991.
    Bernstein, Hopf und Michod 1988.
    Kondrashow 1988.
    Flegg, Spencer und Wood 1985.
    Stearns

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