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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Luxus zu bieten.
Sicher wie ein Bunker und schick wie ein Appartement
. Als ich den wohlbekannten Geruch von frischen Schnittblumen wahrnahm und der Boden unter meinen Füßen aufhörte, sich zu bewegen, öffnete ich die Augen.
    Die erwartungsvollen Gesichter der im Halbkreis sitzenden Ratsmitglieder waren mir zugewandt. Der Zauberer Daeve und die beiden Raben Hugin und Munin fehlten.
    »Na? Hast du die neue Magie bemerkt?«
    Nur mühsam widerstand ich dem Drang, den freudestrahlenden DeVil mit seiner eigenen Krawatte zu strangulieren. Es war offensichtlich, dass er den anderen nichts von meiner Ankunft mitgeteilt hatte, die er wie üblich durch Darias Augen wahrgenommen hatte.
    »Ich. Bin. Kein. Versuchskaninchen!«
    Ungeachtet meiner wütenden Atemlosigkeit stand die Verkörperung aller teuflischen Entitäten mit einer geschmeidigen Bewegung von seinem schwarzen Wildledersessel auf und kam näher.
    »Willst du gar nicht wissen, was mit deiner letzten Karte ist?« Sinnliche ein Meter neunzig bauten sich vor mir auf, so dass ich zu ihm aufschauen musst. Obwohl ich selbst eigentlich die Verkörperung aller erotischen Wünsche war – irgendwie –, war ich versucht meine Hand auszustrecken, um DeVil zu berühren. Ihn einen teuflisch attraktiven Dämon in einem stilvollen, schwarzen Wildlederanzug zu nennen, wäre zu simpel. Er war viel mehr als das: Die Verkörperung aller Sehnsüchte, Wünsche und Hoffnungen, die nicht sein durften. Verführung und Verlockung zugleich. Er symbolisierte alles, was Lebewesen unterdrückten.
Und bei mir gibt es verdammt viel zu symbolisieren!
Ich ballte die Hände zu Fäusten, um der Versuchung zu widerstehen. Trotzdem wollte ein Teil von mir die Hände in DeVils schwarzen Haaren vergraben, prüfen, ob sie tatsächlich so verführerisch weich und seidig waren, wie sie wirkten.
    Er ist zu nahe!
Trotz dieses Wissens wich ich nicht zurück. Verlorener Grund – egal auf welcher Ebene – war nichts, was man von DeVil zurückbekam. Seiner Natur entsprechend würde er jede noch so kleine Schwäche ausnutzen.
    Ich versuchte meinen Blick von DeVils Augen – unergründlichen dunkelbraunen Löcher in der Realität – fort und auf die neun Türen zu lenken, die sich hinter den neun Sitzplätzen (sieben Sessel und zwei Stangen) befanden.
    »Die Karte?«, erinnerte mich der Teuflische mit amüsiert hochgezogenen Mundwinkeln. Das Lächeln erreichte nicht seine Augen und ließ sein Gesicht merkwürdig leer erscheinen; eine Geste, die dazu diente, sein empathieloses Wesen zu vertuschen.
    »Was ist mit der Karte?« Ich hasste, dass der Ex-Dämon alles registrierte, was meine Freundin Daria wahrnahm. Er sehen, riechen, schmecken, fühlen und hören konnte, als sei er sie – und umgekehrt. Aber darauf hatte ich keinen Einfluss. Diese Reglung war lange vor meiner Existenz getroffen worden und sorgte für ein Gleichgewicht der beiden Entitäten. Es vermied Konflikte zwischen »göttlich« und »teuflisch«. Und verhinderte wirkungsvoll, dass ich Daria tatsächlich vollständig ins Vertrauen ziehen konnte.
    »Sie hat sich noch nicht entschieden, was sie ist – oder sie ist von jedem ein wenig«, erklärte der Dämon.
    »Oder sie ist alles und nichts …«, unterbrach ihn die Stimme des Ex-Engels, bevor Daria den Raum betrat und verdeutlichte: »… – kann alles sein!«
    »Das ist ja toll!« Ich gab mir keine Mühe meinen Sarkasmus zu verbergen. Etwas, das in meinem Leben nicht so war, wie es schien … »Klingt eigentlich nach mir selbst.«
    Kirke, die rothaarige Zauberin des Rates, kicherte leise. Ein Verhalten, das nicht zu ihrer eleganten Erscheinung und ihrem optischen Alter von 50 Jahren passte, aber die meisten Leute sofort für sie einnahm. Ich wusste es besser. Die Zauberin mit den fein geschnittenen Gesichtszügen und der elfenhaften schlanken Figur war trotz ihrer Lebenserfahrung und ihrer nahezu unbegrenzten Zauberkraft zwar nett – aber auch eine Dramaqueen erster Güte. So wunderte es mich nicht, als sich Kirkes Miene verdunkelte. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Daria DeVil wütend anfunkelte. Die Verkörperung aller positiven Entitäten nahm es persönlich, dass ihr teuflisches Gegenüber mich durch alle Sicherheitsmaßnahmen hatte gehen lassen – bevor er mir seine Interpretation der Karte einreden wollte.
    »Also? Was genau hat die Karte gezeigt?« Ich versuchte mich an einem fröhlichen Tonfall, um die Situation zu entschärfen.
    »Ist nicht so wichtig!« Obwohl

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