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Erregende Ermittlungen

Erregende Ermittlungen

Titel: Erregende Ermittlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denice von Z.
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Format aufwies. „Nebenbei: dein Rohr ist durchaus auch kein Kleinkaliber.“
    „Du lenkst ab“, murmelte er, räkelte sich aber genüsslich, als sie seinen Schwanz nachlässig liebkoste.
    „Wovon?“ wollte sie wissen. „Von Tracey?“
    John seufzte und starrte blicklos nach oben.
    „Nein. Ja! Ach, ich weiß nicht. Aber irgendetwas ist doch seltsam an der Sache. Ich hätte nie gedacht, dass sie so Hals über Kopf abhaut und mich von unterwegs aus anruft. Das – passt einfach nicht zu ihr. Oder wenn sie wenigstens zu ihren Eltern gefahren wäre. Das tut sie sonst immer, wenn sie nicht mehr weiter weiß. Aber sie war ja völlig durcheinander. Sie hat sogar vergessen, dass Marion inzwischen in Seattle lebt und nicht mehr in Texas. Oder sie hat sie mit Mandy verwechselt. Auch so eine Freundin von ihr. Die wohnt in Houston, glaube ich.“
    Ein hauchzarter Ton erklang. Megan hielt inne in der lockeren Massage von Johns Schwanz, der sich in ihrer Hand schon wieder leicht gestrafft hatte.
    Sie kannte diesen Ton. Diesen lautlosen Klang, der sich anhörte, als würde eine Elfe an der unsichtbaren Harfe Gottes zupfen. Leise, dünn, ätherisch. Und gleichzeitig unüberhörbar. Präsent. Nicht wegzudrücken. So bohrend und nachdrücklich wie ein unterschwelliger Zahnschmerz.
    Sie hatte diesen Ton schon oft gehört. Im Januar beispielsweise, als sie bei einer Razzia in einem illegalen Club zusammen mit drei Kollegen zur Überwachung des Hintereingangs eingeteilt war. Der Ton war zuerst vage gewesen, wurde übertönt vom unterdrückten Atmen und den hektischen Blicken, die sie mit den anderen wechselte, während sie in Position gingen. In den wenigen Sekunden, bevor drinnen das Geschrei und die Schüsse losgingen, wurde der Laut in ihrem Kopf bestimmter, dringender. Die schmale Gasse war völlig leer – zu leer. Bis sie schließlich nach oben schaute und die zwei Umrisse auf dem gegenüberliegenden Dach erspähte. Umrisse, die metallisch blinkende, längliche Gegenstände in den Händen hielten. Zwei ihrer Kollegen starben trotz ihres Warnschreis und trotz der Schutzjacken im Kugelhagel von oben. Sie selbst konnte sich gerade noch hinter einen Abfallcontainer werfen. Nur dünnes Blech, aber er war glücklicherweise mit Bauschutt gefüllt, und das Zeugs war dicht genug, um die Kugeln aus den automatischen Waffen abzufangen.
    Oder im letzten Jahr, als die Kollegen vom Rampart diesen Irren mit der Bazooka endlich auf der Interstate festgenagelt hatten und ihn mit hundertzwanzig Meilen auf eine Straßensperre zutrieben. Ihr Wagen stand in der Mitte der Barrikade, sie selbst mit einem Gewehr dahinter und wartete. In der Ferne schwoll das Geheul der sich nähernden Sirenen an, dann das Brüllen gequälter Motoren. Dennoch drang der Ton in ihrem Kopf mühelos durch, und sie konnte auch die anderen Cops dazu überreden, sich auf die Seite zurückzuziehen. Eine Minute später schmetterte der schwere Van des Irren genau an der Stelle durch die Sperre, an der sie gerade noch standen, schleuderte verbeulte Streifenwagen und abgerissene Türen nach links und rechts, und raste dann ungebremst in die Erdgeschosswohnung eines älteren Wohnblocks. Drei Anwohner wurden getötet, der Irre natürlich auch. Die Baubehörde musste das Mietshaus wegen Einsturzgefahr räumen lassen.
    Oder früher. Weit zurück. Sie war neunzehn Jahre alt. Ihr Vater war im vorigen Jahr gestorben, bei einem Einsatz – er war ein Cop gewesen. Sie hatte sich in die Arme eines anderen Polizisten gerettet. Steven „Spike“ Norris war groß, athletisch, sah blendend aus, und hatte sie drei Wochen vor der Hochzeit bei einem zufälligen Streit plötzlich geschlagen. So heftig, dass sie gegen die Spüle geworfen wurde und sich den Kopf am Hängeschrank anstieß. Die Gläser und Teller im Schrank klirrten heftig gegeneinander.
    „Mein Gott! Das… das wollte ich nicht!“, hatte Spike gestammelt, aschfahl, als er sie im Arm hielt. „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Das… ich habe noch nie eine Frau geschlagen… Kannst du mir verzeihen, Meg? Bitte sag doch was!“
    Sie hing halb bewusstlos in seiner Umarmung, der Ton schwang klar und lupenrein in ihrem Kopf. Sie spürte es genau, sie wusste es. Sie wusste, dass dies kein Versehen war. Dass es an Spike lag. An der brodelnden Wut, der Aggressivität, die er normalerweise sorgfältig im Zaum hielt und nur im Einsatz manchmal herausließ. Er hatte schon zwei Verwarnungen wegen Brutalität beim Zugriff erhalten

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