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Erregende Ermittlungen

Erregende Ermittlungen

Titel: Erregende Ermittlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denice von Z.
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Entscheidungen und bewusst eingegangenen Risiken. Die scharfe Seite der Klinge, die ihren Beruf darstellte. Anregend. Belebend. Fast erotisch…
    Sie fand den Mann am Regal für Frühstückszubehör, wo er sorgfältig die Nährwertangaben auf den Cerealienpackungen studierte und schließlich mit einer davon in Richtung Kasse ging. Megan verbarg sich hinter einer Wand mit Zeitschriften, blätterte angelegentlich in einer davon, und studierte ihre Zielperson über den Rand des billigen Papiers hinweg aus wenigen Metern Entfernung. Der Mann drehte sich beiläufig um und warf einen Blick in ihre Richtung.
    Sie konnte gerade noch ein Keuchen unterdrücken und hätte fast die Zeitschrift fallen lassen.
    Drehte sich heftig atmend weg und ging hinter einem großen Werbedisplay für „Heinz Tomatoe Ketchup“ in Deckung. Im letzten Augenblick fiel ihr ein, dass sie sich dabei langsam bewegen musste, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Seine dunklen Augen hatten sie gar nicht richtig erfasst, sondern an ihr vorbei den Eingangsbereich überprüft. Dennoch hatte der knappe Augenkontakt eine unglaubliche Reaktion in ihrem Körper ausgelöst. Alle Härchen an ihren Oberarmen standen wie elektrisiert, sie keuchte fast, so heftig gierten ihre Lungen nach Sauerstoff, und dieser Wirbel aus glühenden Kohlestückchen, der sich in ihrem Unterbauch drehte, der bedeutete doch eindeutig…
    Völlig verdattert stand sie da, auf leicht zitternden Knien, und versuchte sich zu fassen. Ein bebrillter Typ von vielleicht sechzehn Jahren schlenderte vorbei und sah sie stirnrunzelnd an. Machte den Mund auf, um sie anzusprechen.
    Schnell wandte sie sich ab und ging gleichmütig zur Kasse, unterdrückte den Aufruhr in ihrem Innern gewaltsam. Deckte ihn zu mit dem ehernen Gesetz, einen einmal übernommenen Auftrag nicht von persönlichen Gründen überschatten zu lassen. Sie blickte erneut über das Display hinweg und bekam gerade noch mit, wie ein junger Bursche mit seinem Einkaufswagen mit Schwung von links um die Kurve fegte und die durch Getränkeflaschen und Waschmittelpakete hochgetürmte träge Masse elegant in den Gang vor der nächsten Kasse dirigieren wollte. Dabei fiel der Radius etwas größer aus als geplant. Der Einkaufswagen streifte ihre Zielperson am Ellenbogen.
    Der Mann drehte sich zu dem jungen Kerl herum und sah ihn an. Dieser war mindestens einen Kopf größer und muskelbepackt, ein großflächiges Tattoo zog sich über die rechte Schulter und über den voluminösen Bizeps hinab. Eine Art Drache. Der Typ sah nicht so aus, als würde er Streit aus dem Wege gehen. Dennoch zuckte er unwillkürlich zurück und bremste seinen Wagen so hart, dass zwei Pakete über den Rand kippten und gleich darauf Mehl und Zucker über den Boden verteilten.
    „Tschuldigung, Mann! War keine Absicht. Ehrlich!“
    Der Mann maß ihn mit einem weiteren, langen Blick, und stellte sich dann ohne ein Wort an die Kasse. Der Junge stand noch mehrere Augenblicke da wie vom Donner gerührt, bevor er sich seufzend nach den geplatzten Päckchen bückte.
    Einige Minuten später saß sie wieder hinter dem Steuer ihres Wagens und beobachtete den Mercedes auf dem Parkplatz. Der Mann telefonierte, soviel konnte sie durch die getönten Scheiben erkennen. Sie hatte wohl einige Minuten Zeit, um sich halbwegs zu sortieren.
    Was zum Teufel war denn das eben, Schätzchen?
    Ihr Mann war mittelgroß. Kräftig gebaut. Um die vierzig. Undefinierbar orientalische Physiognomie. Olivfarbener Teint, sonnengebräunt. Und erst die Augen! Dunkel, fast schwarz. Undurchschaubar wie Rauchglas und stechend. Der Bursche verbreitete unterschwellig eine Aura wie ein Raubtier: lauernd, alert, gefährlich. Mit einem Wort: unglaublich attraktiv!
    Der Kerl war so was von ihr Typ!
    Ihr Körper hatte das sehr viel schneller erkannt als ihr Kopf. Sie lachte auf, und stoppte das beim Klang ihrer Stimme gleich wieder.
    Na prima! Nicht nur, dass ich mich verhalte wie ein Greenhorn. Jetzt fange ich schon an zu sabbern, wenn mir mal ein richtiges Mannsbild über den Weg läuft. Muss ja schlimmer um mein Liebesleben stehen als ich dachte!
    Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Das war nicht nur peinlich, das war fast schon pervers!
    Der Mercedes fuhr los, in die andere Richtung. Megan folgte ihm mit leerem Blick und drehte den Zündschlüssel. Nichts. Sie stieß einen halblauten Fluch aus und presste die Knie hoch. Der japanische Zweilitermotor aus einer Produktionsstraße in Normal, Illinois, sprang

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