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Erregende Ermittlungen

Erregende Ermittlungen

Titel: Erregende Ermittlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denice von Z.
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sofort an und schnurrte leise.
    Glücklicherweise leuchtete der weiße Mercedes in den langen, schnurgeraden Waldstraßen, in die sie nun eindrangen, wie eine Perle am Hals einer dunkelhäutigen Schönheit. Sie konnte ihm ohne Probleme in größerem Abstand quer durch die ganze Halbinsel folgen. Das war auch gut so, denn in ihrem Zustand hätte sie eine anstrengende Verfolgung vermutlich versaut. So hatte sie zumindest eine halbe Stunde, um sich wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen.
    Gut, sieh es ein, Schätzchen: John kann zwar wunderbar vögeln, aber er ist einfach kein ebenbürtiger Partner, richtig? So ein Typ wie der, hinter dem du gerade her fährst – ja, das wäre was! Der wäre nicht so einfach abzukanzeln, der macht, was immer er will. Zum Teufel mit den netten Jungs! Die bösen Buben sind einfach sooo viel interessanter! Das weißt du genau. Deshalb hast du Spike auch geheiratet, obwohl du genau wusstest, was auf dich zu kommt. Und deshalb bist du eigentlich auf der Suche nach etwas ganz Ähnlichem.
    Quatsch! widersprach sie sich selbst. Ich habe meine Lektion gelernt. Ich brauche keinen Mann, der mich umbringt, ganz egal, wie interessant er sein mag. Schon vergessen? Ich bin doch auf der Suche nach den netten Jungs!
    Du redest Unsinn, und das weißt du auch, Schätzchen.
    Niemals!
    Ha!
    Erst das Aufleuchten der entfernten Bremslichter riss sie aus ihren lärmenden Gedanken. In der Nähe eines Sees mit dem schönen Namen „Lake Rossignol“ verlangsamte der Mercedes und fuhr rechts in die Einfahrt einer Art Rastplatz. Megan überlegte kurz und hielt dann einige hundert Meter vor der Einfahrt am Straßenrand. Dort stieg sie aus und huschte eilig zwischen den großen Bäumen hindurch in Richtung des Parkplatzes, das starke Fernglas fest in der Hand.
    Sie hatte ihre Nerven und ihren Körper nun wieder unter Kontrolle, nur ein ganz leichtes Singen in den Nervenbahnen zeugte noch von ihrer unwillkürlichen Reaktion. Die Szene im Supermarkt hatte sich während der ganzen Fahrt wieder und wieder vor ihrem inneren Auge abgespielt, so penetrant wie eine Dauerwerbesendung, bis sie schließlich das alles verärgert weggedrückt hatte.
    Gut, ok, ist ja in Ordnung! Dann stehe ich halt auf den Typ! Ist doch schließlich kein Verbrechen. Und vor allem ist es kein Grund, um auszuflippen und Fehler zu machen. Richtig?
    Goldrichtig, Schätzchen! Also beruhige dich und mach deinen Job, verdammt!
    Sie schlich langsamer, und vorsichtiger. Zwischen den Bäumen glänzte Metall. Dort stand ein weiterer schwerer Wagen neben dem Mercedes. Ihr Traumtyp (Meine Zielperson, Herrgott!) lehnte sich entspannt gegen das Blech des Kofferraums und sprach mit einem Mann im edlen dunkelgrauen Anzug.
    Hugo McFowerd!
    Sie wusste es, bevor sie, hinter einem Busch versteckt, sein Gesicht mit dem Fernglas bis auf Tuchfühlung an sich heran brachte. Kein Zweifel, das war der Magnat höchstpersönlich, der dort mit unterdrückter Erregung auf seinen dunkelhäutigen Gesprächspartner einredete. Aus der Entfernung von über zwanzig Metern konnte Megan nur die ungefähre Modulation seiner Stimme mithören, nicht aber den Inhalt. Jedenfalls schien der Mann nicht in guter Stimmung zu sein. Jetzt wurde er sogar richtig laut!
    Der andere hörte sich alles an, ohne mit der Wimper zu zucken, und ließ McFowerd sich in aller Ruhe austoben. Erst dann antwortete er. Leise und beiläufig, ohne jede Regung. Aber der Industrielle hörte ihm alarmierend aufmerksam zu.
    Der Austausch dauerte nur wenige Minuten. Dann drehte der amerikanische Unternehmer sich abrupt um, stieg in seine Limousine, und fuhr los, ohne den anderen noch einmal eines Blickes zu würdigen. Der sah der Staubwolke des wegfahrenden Wagens eine ganze Zeit lang sinnend nach, bevor er mit langsamen Bewegungen ein Handy aus der Tasche fischte, und einige Worte wechselte. Er lachte zum Abschluss, klappte das Telefon zu und ging um den Mercedes herum. Megan richtete sich auf, um zu ihrem Wagen zurück zu rennen.
    Elektrische Gitarrenakkorde erfüllten plötzlich die Luft, überproportional laut in der stillen Waldumgebung. Megan blieb fast das Herz stehen. Sie hatte den Alarm noch von der langen Autofahrt auf Maximum gestellt, um keinen Anruf von Marvin zu versäumen. Nun schmetterten die einführenden Takte von „Fancy“ durch die Bäume, kaum gedämpft vom dünnen Stoff der bunten Bluse, in deren Tasche sie es gesteckt hatte.
    Sie erstarrte. Genauso wie der Mann neben dem

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