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Erskine, Barbara - Mitternacht ist eine einsame Stunde

Titel: Erskine, Barbara - Mitternacht ist eine einsame Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine
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Teenager haben oft eine Menge dieser Energien zu vergeben. Wenn man einer dieser Theorien glaubt, dann heißt das, daß die am Werk befindlichen Kräfte sehr stark sind œ stark genug, um ein Feuer anzuzünden, schwere Gegenstände zu bewegen und sich in Dingen zu manifestieren wie zum Beispiel in Erde und Maden, die hier immer wieder auftauchen.« Sie blickte einen nach dem anderen an. »Poltergeister verletzen für gewöhnlich niemanden. Sie sind eher gedankenlos und schelmisch als bösartig, und gelegentlich nehmen sie den Charakter der Person an, um die sie zentriert sind.« Wieder sah sie sich in der Runde um. Die anderen schauten sie schweigend an.
    »Bei Geistern, Gespenstern, oder wie immer man sie nennen will, kann es anders sein. Aber sogar in den Fällen œ jedenfalls in den Büchern, die ich gelesen habe -, in denen es Tote gab, geschah das im allgemeinen durch einen Herzinfarkt oder einen Sturz, also weil jemand panische Angst hatte oder weglief- das heißt durch etwas Indirektes. Nirgendwo habe ich etwas über einen direkten körperlichen Angriff gelesen, bei dem jemand totgeschlagen wurde.«
    »Es sei denn, ein Mensch ist von einem Geist besessen, und dieser benutzt seine oder ihre Körperkraft dafür«, sagte Greg langsam.
    »Wenn wir annehmen, daß Alison lediglich von Marcus besessen war«, warf Kate ein. »Aber war es nicht weit mehr? Er hat ihr seine eigene Kraft gegeben. Sie hätte das, was sie getan hat, nie allein tun können.«
    »Spielt es eine Rolle, wie sie es getan hat?« unterbrach Patrick. »Wichtig ist nur, wie wir verhindern, daß es nochmal passiert, und wie wir Marcus vertreiben.«
    »Du hast recht, Paddy.« Anne zog die Knie hoch und schlang die Arme um sie, während sie ins Feuer starrte.
    Es folgte ein langes Schweigen.
    »Und?« fragte Greg endlich. »Wie machen wir‘s?«
    Anne zuckte mit den Schultern. »Ich wünschte, ich wüßte es. Wenn ein Priester hier wäre, könnten wir es mit solchen Dingen wie Hostien und Kruzifix versuchen. Und mit Weihwasser.«
    »Aber wir haben keinen Priester hier.« Gregs Stimme klang gereizt. »Unabhängig davon, ob wir an den ganzen Hokuspokus glauben. Aber wir haben eine Psychologin hier œ jemanden, der den menschlichen Geist versteht. Warum nehmen wir also nicht an, daß Alison hinter all dem steckt œ daß sie dieses Gespenst irgendwie angezogen hat œ und nähern uns dem Problem durch sie.«
    Kate blickte ihre Schwester an und dann ihn. »Er hat es auch bei dir versucht, Greg. Das stimmt doch? Du hast gesagt, daß du gespürt hast, wie er von dir Besitz nehmen wollte.«
    Anne warf ihm einen schnellen Blick zu. »Warum haben Sie das nicht früher gesagt?«
    »Weil ich immer noch nicht sicher bin, ob es nicht meine Phantasie war, darum.«
    »Beschreiben Sie, wie es sich angefühlt hat.«
    Greg runzelte die Stirn. »Es war, als ob jemand mit Boxhandschuhen in meinem Kopf über zehn Runden ginge. Es fühlte sich unsagbar angsteinflößend an. Ich wurde von Wut- und Haßgefühlen überwältigt, die nicht die meinen waren.« Er starrte nachdenklich auf die brennenden Scheite. »Das erstemal, als es passierte, kam jemand zu mir und verschwand wieder; das zweite Mal wehrte ich ihn ab. Ich fragte mich, ob ich dabei war, den Verstand zu verlieren.«
    »Und Allie konnte ihn nicht abwehren. Sie wußte überhaupt nicht, wie«, meinte Kate leise.
    »Er hat sie benutzt, bis er ihr alle Energie geraubt hatte«, ergänzte Greg. »Also, wie bekämpfen wir ihn?« Er sah Anne an.
    Anne schloß die Augen. »Das Problem ist, daß ich keine Psychiaterin bin. Ich bin auch keine Psychotherapeutin. Und vor allem bin ich keine Parapsychologin. Ich weiß nicht, wie.«
    »Indem Sie zuerst einmal mit Allie sprechen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das sagt sich so leicht, aber wenn ich sie bedränge, kann das ausgesprochen gefährlich sein.«
    Paddy stand auf. Er ging unruhig hinüber in die Küche, nahm den Wasserkessel, trug ihn hinüber zum Spülbecken und ließ ihn vollaufen. »Sie haben gesagt, wir sollen nicht schlafen. Glauben Sie, daß Marcus sonst in einen von uns fahren könnte?« Er versuchte zu verhindern, daß die Angst in seine Stimme kroch.
    »Das halte ich für unwahrscheinlich, aber ich denke, wir sollten auf der Hut sein.«
    »Was ist mit den anderen im ersten Stock? Sie sind alle vollkommen schutzlos.«
    Kate biß sich auf die Lippe. »Sollten wir nicht lieber raufgehen und sie wecken?«
    Anne zuckte mit den Schultern. »Eure Eltern schienen sich über

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