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Erste Male

Erste Male

Titel: Erste Male Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McCafferty
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Dollarnoten aus der Hosentasche und schob sie mir hin. Dann trollte er sich und murmelte zwischen den Bissen Obszönitäten. Ich verbuchte die drei Dollar, wischte mit dem erstbesten Lappen die vollgesabberten Streusel vom Tresen und versuchte meine Traurigkeit abzuschütteln. Aber es ging nicht.
    Ich finde es unglaublich, dass Leute hierherkommen, um sich zu amüsieren. Es gibt auf der ganzen Welt kaum weniger amüsante Orte. Sollte meine Verzweiflung über den Zustand des Menschengeschlechts noch zunehmen, könnte ich in meiner Not womöglich einen von Tsylts Anträgen annehmen, die er mir in gebrochenem Englisch macht. Er ist der hartnäckigste unter meinen europäischen Verehrern, und ich nenne ihn »Woody«, aus Gründen, die ich hier nicht ausbreiten will oder muss.
    Gott sei Dank bin ich in ein paar Wochen hier raus. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich Hope endlich wiedersehe. Ich besuche sie zu ihrem Sechzehnten, am Dreiundzwanzigsten. Ich kann es echt noch nicht fassen. Wir sind jetzt schon über sechs Monate getrennt. Wir haben zwar wie versprochen (und ganz ohne Gewissensbisse) Kontakt gehalten, aber ich will ihre neue Umgebung mit eigenen Augen sehen. Vielleicht überzeugt mich das endgültig, dass sie nicht zurückkommt.

2. AUGUST
    Hope,
    es ist nicht bloß meine schmutzige Fantasie. Die ganze letzte Woche hat Burke zuerst mich und dann Manda abgesetzt, obwohl es geographisch umgekehrt sinnvoller wäre. Als ich ihn darauf ansprach, murmelte er irgendwas von Streckenempfehlung auf Yahoo! Maps . Totaler Quatsch. Und dann meinte Manda, da ich ja nicht mal einen L-Schein hätte (so wie sie, die also theoretisch schon fahren könnte), sollte ich einfach den Mund halten und Burke fahren lassen. Dann tätschelte sie ihm das Knie und klimperte mit ihren verdammten Wimpern, um diese Beleidigung noch zu unterstreichen.
    Was soll ich bloß Bridget erzählen? Ich habe ja keine handfesten Beweise. Die werde ich aber auch kaum kriegen. Ich kann ja schlecht ihre Uniformen klauen und auf DNA-Spuren untersuchen lassen.
    Nein, nein. Ich liege bestimmt komplett falsch. Erstens erfüllt Burke bloß ein Kriterium: Er ist über eins achtzig groß. Na gut, zugegeben: Sein Körperbau lässt sich am besten mit suuuuper beschreiben. Vielleicht benutzt er sogar täglich Zahnseide – keine Ahnung. Aber er ist weder blond noch surft er oder fährt Ski, und er hat einen Ford Escort, keinen Jeep.
    Und außerdem würde Manda doch nicht so tief sinken, oder? Mit Burke flirten ist eine Sache. Ihm einen blasen eine ganz andere. Das ist schon schlimmer als nuttig. Das würde sie zur absoluten Obernutte schlimmsten Grades machen. Und Burke liebt Bridget doch sicher. Er wird doch wohl stark genug sein, den Reißverschluss oben zu lassen, obwohl Manda ihre Titten schwenkt … oder? (Bitte, sag mir, dass ich Recht habe.)
    Dass ich Dir diese Seifenoper schreibe und kein Wort über meinen längst überfälligen Besuch in drei Wochen, hat natürlich einen Grund: Ich bin abergläubisch und habe Angst, wenn ich drüber rede, kommt was dazwischen. Und das würde ich nicht ertragen. Echt nicht.
    Deine daumendrückende J.

 
    AUGUST

 
    FÜNFTER
    NUR NOCH ACHTZEHN TAGE, BIS ICH HOPE WIEDERSEHE!
    Jede L.A.hme Mail von Bridget, jede hormongeladene Autofahrt mit Burke und Manda, jede Zitat Ohmeingott Zitat Ende -Anekdote aus Saras Mund verstärkt mein Bedürfnis, mit Hope abzuhängen.
    Ich fliege zu ihrem Geburtstag hin. Am Dreiundzwanzigsten. Dass sie ihren Süßen Sechzehnten immer noch lieber mit mir als mit irgendwelchen neuen Freunden aus Tennessee feiern will, dämpft ein bisschen meine Paranoia, ich könnte schon ersetzt worden sein.
    Aber die wird natürlich wieder schlimmer werden, wenn sie an der privaten Mädchenschule aufgenommen wird, für die sie sich beworben hat. Das ging alles in letzter Minute; irgendeine Verwandte von ihr kennt jemanden aus dem Direktorium oder so. Die haben einen unglaublichen Lehrplan für bildende Künste, und da kann sie bestimmt eine beeindruckende Mappe zusammenstellen, um sich an den besten Kunsthochschulen zu bewerben. Sie klang total aufgedreht, als sie mir am Telefon davon erzählte; so habe ich mich in meinem ganzen Leben noch für nichts begeistert.
    Zum Geburtstag will ich ihr eine Mix-CD brennen. Die muss genau die richtige Mischung zwischen Ironie und Ernsthaftigkeit haben. Nicht zu viel Beck, nicht zu wenig Duran Duran. Nicht zu South Park -dick, nicht zu Moby-dünn. Ich werde all mein

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